Igls (pps) Für Armin Zöggeler schloss sich am vergangenen Wochenende auf der Olympiabahn von 1976 in Igls ein Kreis. 1988, als 14 Jahre alter Naturbahnrodler, machte der Südtiroler erstmals Bekanntschaft mit der künstlich vereisten Eisröhre am Fuße des Patscherkofels. 16 Jahre später holte der inzwischen zum Olympiasieger aufgestiegene Ausnahme-Athlet ausgerechnet in Igls den Sieg in der Gesamtwertung des Viessmann-Weltcups.
„Dieser Titel bedeutet mir sehr viel, gerade auf dieser Bahn“, sagt Armin Zöggeler. Obwohl der 30-Jährige einst in Igls seine ersten „Geh-Versuche“ auf Kufen unternahm, konnte er dort noch nie gewinnen. „Eigentlich liegt mir diese Bahn nicht.“
Dennoch krönte sich Zöggeler in Igls eine Woche vor dem Saisonfinale am kommenden Wochenende auf der Kunsteisbahn am Königssee und zum vierten Mal nach 1998, 2000 und 2001 mit dem Titel als beständigster Rennrodler der Saison 2003/2004. Hinzu kommen der Olympiasieg von 2002 in Salt Lake City, vier WM-Titel und – erstmals in seiner Karriere – das EM-Gold von Oberhof 2004. Georg Hackl, immerhin dreimaliger Olympiasieger und ebenso oft Weltmeister, sagt voller Anerkennung und ohne jeden Neid. „Der Armin ist der beste Rodler der Gegenwart.“
Doch der Erfolgshunger des Polizisten aus Lana Foiana ist noch lange nicht gestillt. „In den nächsten Jahren ist es mein Ziel, Rekordsieger im Weltcup zu werden“, sagt der Mann mit dem Silberhelm („mein Markenzeichen“). 25 Zöggeler-Siege sind bislang verbucht, acht fehlen noch zum Rekord. Zeit, das ehrgeizige Ziel zu realisieren, nimmt sich Zöggeler: „Bis Turin 2006 werde ich auf jeden Fall meine Karriere fortsetzen.“
In Cesana entsteht zudem gerade Italiens erste Kunsteisbahn. Eine erste Bekanntschaft mit der neuen Bahn schloss Zöggeler im Herbst 2003 bei einem Medientermin der italienischen Nationalmannschaft. „Viel gesehen hat man da noch nicht“, gesteht Zöggeler. Mehr wird der Weltcup-Gesamtsieger in ziemlich genau einem Jahr wissen: Da steht in Cesana der Olympiatest für Turin 2006 auf dem Weltcup-Programm.