Deutsche Doppel Degenhardt/Rosenthal und Wendl/Arlt siegen in St. Moritz-Celerina

St. Moritz-Celerina (FIL/18.02.2023) Die deutschen Doppel mit Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal und Tobias Wendl/Tobias Arlt waren heute beim 8. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup auf dem Olympia Bobrun St. Moritz-Celerina nicht zu schlagen. Während bei den Herren Doppeln das Rennen um die große Kristallkugel weiter offen ist, sicherten sich die Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer mit ihrem zweiten Platz heute vorzeitig den Sieg im Gesamtweltcup.
Im Damen-Rennen fuhren Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal nach Winterberg auf der einzigen Natureisbahn der Welt ihren zweiten Saisonsieg ein. Nach dem ersten Lauf noch auf Platz zwei gelegen, schoben sich die Weltmeisterinnen noch an den Italienerinnen vorbei und siegten in einer Gesamtzeit von 1:49,577 mit zwei Tausendsteln vor Andrea Vötter und Marion Oberhofer (+0,002 Sek.), die sich nach ihrem geteilten Sieg im Sprint-Gesamtweltcup heute vorzeitig auch die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup sicherten.
Die Lettinnen Viktorija Ziedina und Selina Zvilna landeten mit 1,126 Sek. Rückstand auf Platz drei ihr erstes Weltcup-Podium, dicht gefolgt von Selina Egle und Lara Kipp (AUT, +1,159 Sek.) und den US-Amerikanerinnen Chevonne Forgan und Sophia Kirkby (+1,189 Sek.). Mit Platz sechs feierten die erst 17-jährigen Österreicherinnen Lisa Zimmermann und Dorothea Schwarz ein tolles Weltcupdebüt.
Siegerin Jessica Degenhardt hatte bereits gute Erinnerungen an die Bahn. Sie gewann hier bei den Youth Olympic Games 2020 Silber im Einzel und Gold im Doppel mit ihrer damaligen Partnerin Vanessa Schneider. Die Lettinnen Viktporija Ziedina und Selina Zvilna wurden damals wie heute Dritte.
Im Gesamtweltcup der Damen Doppel haben sich die Italienerinnen Vötter/Oberhofer mit ihrem zehnten Podestplatz vorzeitig den Sieg im Gesamtweltcup gesichert. Mit 940 Punkten führen sie vor dem Saisonfinale uneinholbar vor Egle/Kipp (815 P.) und den Weltmeisterinnen Degenhardt/Rosenthal (813 P.).
Wendl/Arlt bauen Führung im Gesamtweltcup aus

Tobias Wendl und Tobias Arlt feiern ihren ersten Weltcupsieg auf der einzigen Natureisbahn der Welt und den 51. Ihrer Karriere. Das bayerische Doppel erzielte in beiden Läufen jeweils die beste Laufzeit und verwies in einer Gesamtzeit von 1:47,183 ihre Teamkollegen Toni Eggert und Sascha Benecken (+0,045 Sek.) auf den zweiten Platz. Mit diesem Sieg bauten sie ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus.
Die Letten Martins Bots und Robers Plume landeten mit 0,241 Sek. Rückstand auf Platz drei und zeigen einmal mehr, dass die Bahn im Engadin zu ihren Lieblingsbahnen gehört. Hier gelang ihnen beim Comeback des Rodel-Weltcups auf dem Olympia Bobrun St. Moritz-Celerina 2020/21 ihr erster Weltcupsieg. Das dritte deutsche Doppel mit Hannes Orlamünder und Paul Gubitz (+0,480 Sek.) verbesserte sich noch auf Platz vier, dicht gefolgt von Emanuel Rieder und Simon Kainzwalder (ITA, +0,490 Sek.) und den Letten Eduards Sevics-Mikelsevics und Lukass Krasts (+0,629 Sek.)
Nach ihrem Sieg im Sprint-Gesamtweltcup greifen Wendl/Arlt jetzt nach der großen Kristallkugel. Es wäre ihr fünfter Gesamtweltcup-Sieg. Vor dem Weltcupfinale in Winterberg liegen sie mit 914 Punkten in Führung vor Eggert/Benecken (870 P.) und Bots/Plume (711 P.)
Stimmen:
Jessica Degenhardt (GER): „Wir hatten im Training keinen einzigen guten Lauf, aber den ersten haben wir heute gut nach unten gebracht. Wir hatten im zweiten ein Zehntel Rückstand, was eigentlich zu viel ist, aber dass es so geklappt hat, ist der Wahnsinn. Mein Puls ist noch auf 200.“

Andrea Vötter (ITA): „Es war super spannend, weil wir gleich nach dem Start im zweiten Lauf einen Fehler hatten. Da wusste ich, wir müssen alles geben. Wir freuen uns riesig über die große Kugel. Heute Abend wird auf jeden Fall gefeiert!“
Marion Oberhofer (ITA): „Wir fahren jetzt viel entspannter nach Winterberg, weil wir dort einfach nicht so gut fahren. Mit der großen Kugel im Gepäck fährt es sich entspannter.“
Tobias Arlt (GER): „Eigentlich schauen wir nicht auf Statistiken und versuchen bei jedem Rennen neu konzentriert an den Start zu gehen. Wir freuen uns über den 51. Sieg und auf die Team-Staffel morgen. Wir hoffen, dass die Bahn bei dem Wetter hält. Wir hatten uns Anfang der Woche schon aufs Material festgelegt, aber uns wäre es wirklich lieber, wenn es kälter wäre. Es wird jetzt wirklich schwierig bei den Temperaturen und wir hatten Glück, dass wir in der Früh starten durften. Jetzt feiern wir erstmal unseren ersten Sieg in St. Moritz!“
Tobias Wendl (GER): „Wir haben die ganze Woche am Start rumgedoktert. Er ist zwar flach, was wir mögen, aber während es wie am Königssee vom Startbock erst runtergeht und dann flach wird, hast du hier den ersten Paddler auf der Geraden. Der Oberkörper will immer wieder draufdrücken. Das haben wir erst jetzt beim Start richtig hingekriegt. Danke an der Stelle an Uli Fietkau und Patrick Leitner, die uns da diese Woche wirklich gut gecoacht haben.“

Roberts Plume (LAT): “Es gibt keine Geheimnisse in St. Moritz. Der Beste gewinnt. Du musst viel arbeiten, die Bahn fühlen und Spaß haben. Wir haben das heute gut gemeistert und der dritte Platz fühlt sich gut an. Im Training lief es am Start nicht so gut, das war echt deprimierend, aber heute waren wir hochmotiviert und es hat geklappt.“
Die Ergebnisse des 8. EBERSPÄCHER Weltcups der Saison 2022/23 gibt es unter folgendem Link: https://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-26