Salt Lake City. Mit einem deutschen Dreifach-Erfolg endete die Entscheidung im Rennrodeln der Damen bei den XIX. Olympischen Winterspielen in Salt Lake City. Vor einer begeisterten Zuschauernmenge von erneut 14.000 Besuchern gewann nach vier Laeufen im Utah Olympic Park die zweimalige Weltmeisterin Sylke Otto aus Oberwiesenthal. In 2:52.464 Minuten feierte die 31 Jahre alte Europameisterin damit ihren groessten Erfolg. Silber ging an die Olympiazweite Barbara Niedernhuber (2:52.785) vom WSV Koenigsse, Bronze gewann die Olympiasiegerin von 1998 in Nagano, Silke Kraushaar (2:52.865) aus Oberhof.

Erstmals seit den Olympischen Spielen in Calgary (Kanada) gingen damit wieder alle Medaillen an ein Land. Vor 14 Jahren hatten im Canada Olympic Park Steffi Martin-Walter, Ute Oberhoffner und Cerstin Schmidt alle drei Medaillen fuer die damalige DDR gewonnen. Die Plaetze vier und fuenf gingen an Angelika Neuner (2:54.162) aus Oesterreich und Becky Wilczak (2:54.254) aus den USA.

Sylke Otto ging mit einer schwerzhaften Nackenverstauchung in die Olympia-Entscheidung, lag aber bei Halbzeit trotz des Handicaps knapp in Fuehrung. “Am Start verliere ich zwar ein, zwei Hunderdstel Sekunden, aber das kann ich auf der Strecke wieder aufholen”, meinte die Weltmeisterin von 2000 und 2001 vor den beiden abschliessenden Durchgaengen.

Barbara Niedernhuber bedankte sich schon nach zwei Laeufen bei Georg Hackl. Der beste Rennrodler aller Zeiten, der in Salt Lake City als erster Wintersportler der olympsichen Geschichte seine fuenfte Medaille in Folge (Gold: 1992, 1994, 1998, Silber: 1988 und 2002) gewann, hatte in den letzten Wochen einen Schlitten fuer seine bayerische Landsfrau zusammengebaut. “Der Schorsch hat mir unwahrscheinlich geholfen, ohne ihn haette ich mch nicht einmal fuer Salt lake City qualifizuieren koennen”, sagte die WM-Dritte von 2001.

Silke Kraushaar buesste im zweiten Durchgang schon beinahe alle Chancen ein. “Ich hatte einen Fehler bei der Ausfahrt der Kurve 14, das ist mir noch nie passiert”, klagte die WM-Zweite nach dem verpatzten Durchgang. “Aber ich habe immer betont, dass mir die Farbe der Medaille egal ist, Hauptsache ich gewinne ueberhaupt eine. Die Medaille, die hier alle haben wollten, haengt ja schon seit vier Jahren bei mir zu Hause.”