Winterberg (pps) Deutschlands Rennrodlerinnen feiern Jubiläum und Weltmeister David Möller eine Premiere: Seit mehr als zehn Jahren sind die Damen von Thomas Schwab, Cheftrainer Rennrodeln des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), nun ungeschlagen, eine in der internationalen Sportwelt wohl einmalige Serie. Im Schatten der erfolgsverwöhnten Rennrodlerinnen zelebriert Weltmeister David Möller eine persönliche Bestmarke: Erstmals in seiner Laufbahn reist der Bundespolizist als Spitzenreiter der Gesamtwertung zum Viessmann-Weltcup am kommenden Wochenende (8./9. Dezember 2007) nach Winterberg.
Seit dem 29. November 1997, als Andrea Tagwerker aus Österreich am Königssee siegte, blieben die Schwab-Schützlinge in allen 75 Weltcup-Rennen der Viessmann-Serie ungeschlagen. „Es ist schön, diese zehn Jahre geschafft zu haben. Aber eigentlich schaue ich da weniger drauf. Es zählt immer nur die aktuelle Leistung, das andere ist nicht so wichtig“, sagte Thomas Schwab im Vorfeld.
Für den Jubiläumssieg Nummer 75 sorgte bei der zweiten Station des Viessmann-Weltcups in Calgary Weltmeisterin Tatjana Hüfner (GER). „Natürlich ist dies eine besondere Freude für mich“, erklärte die 24-Jährige. In Winterberg könnte aber auch Silke Kraushaar-Pielach wieder einen Grund zur Freude haben. Der Olympiasiegerin von 1998 fehlt nur noch ein Einzelsieg, um zu Sylke Otto (37 Weltcup-Einzelsiege) als Rekordsiegerin aufzuschließen. „In diesem Winter möchte ich mir diesen Rekord unbedingt holen“, sagt die 37 Jahre alte Thüringerin, die neben Gold noch Silber (2006) sowie Bronze (2002) bei Olympia gewann und am Saisonende den Schlitten endgültig in die Ecke stellen wird.
Ans Karriere-Ende denkt David Möller noch lange nicht. Der zweimalige Weltmeister (2004, 2007) möchte vielmehr seine Spitzenposition im Weltcup ausbauen. „Die Bahn in Winterberg liegt mir“, sagt der 25-Jährige, der in Vorjahressieger Armin Zöggeler (Italien), zweimal Olympiasieger und fünfmal Weltmeister, einmal mehr seinen Hauptkonkurrenten sieht.
Im Doppelsitzer basteln die Olympiasieger (2002) und viermaligen Weltmeister Patric Leitner/Alexander Resch weiter an ihrem eigenen Denkmal. In Calgary löste das bayerische Duo mit dem 28. Erfolg die zweimaligen Olympiasieger Stefan Krauße/Jan Behrendt, die es auf 27 Erfolge gebracht hatten, als Rekordsieger im Viessmann-Weltcup ab. „Jetzt wollen wir noch ein paar Siege feiern“, so Alexander Resch. Bis zu den Olympischen Winterspielen 2010 („Unser Hauptziel“) wollen Leitner/Resch die Konkurrenz das Fürchten lehren und auch bei der WM in Oberhof „bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen“ (Resch) mitsprechen.