Lillehammer (pps/17. Dezember 2009) Mit seinem einstigen Partner Matt McClain gewann Christian Niccum zwischen 1996 und 1999 drei Rennen im Rennrodel-Weltcup, zur Olympia-Reife brachte es das Duo aber nicht. Für die Winterspiele 1998 im japanischen Nagano nominierte der US-Verband Chris Thorpe/Gordy Sheer und Mark Grimmette/Brian Martin, die damals dann auch prompt Silber und Bronze gewannen.
Vor vier Jahren dann waren Christian Niccum und Dan Joye bei Olympia 2006 in Turin dabei, gingen damals aber getrennte Wege: Niccum, geboren in Minneapolis, nun aber in Seattle lebend, landete im Herren-Einsitzer auf Platz 23. Dan Joye, einst in San Tomé in Venezuela geboren und nun wohnhaft in Carmel, New York, kam damals mit Partner Preston Griffal im Doppelsitzer auf Rang acht.
Gemeinsam kamen Niccum/Joye auf der Heimbahn in Lake Placid bei der WM 2009 auf Rang sechs, schafften jetzt mit Rang vier in Lillehammer die direkte Olympia-Qualifikation, und dürfen mit Fug und Recht als „Aufsteiger des Olympia-Winters“ bezeichnet werden. Die gleiche Auszeichnung verdienten sich der Österreicher Reinhard Egger, der Kanadier Sam Edney sowie die beiden Russinnen Alexandra Rodionova und Tatiana Ivanova.
Egger, ein 20 Jahre alter langer Schlacks (1,91 Meter groß), war im Vorjahr noch im Doppelsitzer mit Partner David Schweiger bei den Junioren unterwegs. Der Soldat aus Langkampfen, jenem Ort also, aus dem auch die zweimaligen Olympia-Vierten Tobias Schiegl/Markus Schiegl stammen, sorgte bei seinem Debüt im Rennrodel-Weltcup für Aufsehen. Auf Anhieb landete Egger bei seiner Premiere in Calgary auf Rang sieben und durfte sich bester Österreicher nennen. Die Olympia-Nominierung gilt als sicher.
Sein Ticket in der Tasche hat auch Sam Edney. Der Kanadier erzielte als Fünfter von Calgary das beste Resultat seiner Laufbahn, setzte in Igls (AUT) mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang noch einen drauf, und erfreute in Altenberg (GER) mit einem respektablen achten Platz seine deutschen Trainer. „Mehr kann man nicht erwarten“, sagte Kanadas deutscher Cheftrainer Wolfgang Staudinger.
Heimlich, still und leise klettern bei den Damen die beiden Russinnen Alexandra Rodionova und Tatiana Ivanova in den Ranglisten nach oben. Bei „Halbzeit“ des Rennrodel-Weltcups liegt das Duo auf den Plätzen acht und zwölf. Die WM-Elfte Alexandra Rodionova verbuchte dabei einen siebten Platz in Altenberg. Tatiana Ivanova, die am Tag (16. Februar) der Olympia-Entscheidung in Whistler ihren 19. Geburtstag feiert, überzeugte als Neunte von Lillehammer.