Oberhof (pps) Nie zuvor war die Spitze im Viessmann Rennrodel-Weltcup so breit wie in diesem vorolympischen Winter. Vor der fünften Station am 1./2. Januar 2005 in Oberhof liegen bei den Herren gerade einmal sieben Punkte zwischen Rang eins und drei. Bei den Damen trennen fünf Punkte Platz eins und zwei. Und bei den Doppelsitzern liegen gleich sechs Duos innerhalb von 100 Punkten an der Spitze der Gesamtwertung.

Mit 279 Punkten führt Albert Demtschenko aus Russland nach vier von insgesamt neun Rennen bei den Herren. Dicht dahinter folgen der Österreicher Markus Kleinheinz (276) und gemeinsam auf Rang drei mit jeweils 272 Zählern Weltmeister David Möller (Deutschland) und Tony Benshoof aus den USA. Selbst Italiens Olympiasieger und Europameister Armin Zöggeler, bislang noch ohne Saisonsieg, darf sich mit 245 Punkten noch Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung machen. Lokalmatador Jan Eichhorn, mit 174 Punkten auf dem sechsten Platz, möchte den Heimvorteil nutzen und den Rückstand auf die Spitzengruppe verringern.

Erstmals in ihrer Laufbahn trägt Barbara Niedernhuber (Deutschland) das „Gelbe Trikot“ als Weltcup-Spitzenreiterin. Doch mit fünf Punkten besitzt die Olympia-Zweite (306 Zähler) nur ein dünnes Polster auf Welt- und Europameisterin Silke Kraushaar (301). Dritte mit 245 Punkten ist die Italienerin Anastasia Antonova-Oberstolz vor Anke Wischnewski (210) aus Deutschland, die allerdings in Oberhof von Vize- Europameisterin Tatjana Hüfner ersetzt wird. Olympiasiegerin Sylke Otto (Deutschland) als Sechste besitzt nur noch geringe Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung.

Wie schon in den vergangenen Jahren ist die Spannung in der Konkurrenz der Doppelsitzer am größten. Zwischen den italienischen Spitzenreitern Christian Oberstolz/ Patrick Gruber (315 Punkte) und den Sechstplatzierten, den Österreichern Tobias Schiegl/Markus Schiegl (215) liegen genau 100 Punkte. Dazwischen drängeln sich Sebastian Schmidt/Andre Forker (290) aus Deutschland, die Olympia-Zweiten Mark Grimmette/Brian Martin (272) aus den USA, die ehemaligen Weltmeister Andreas Linger/Wolfgang Linger (247) aus Österreich und die Deutschen André Florschütz/ Torsten Wustlich (240).

Für zusätzliche Spannung soll der so genannte Ampelstart sorgen, der im Mannschafts- Wettbewerb seine Weltpremiere erlebt. Voraussichtlich werden elf Teams an den Start gehen.