Dominik Fischnaller zum ersten Mal Europameister

Herrensieger Lillehammer 20

Lillehammer (RWH) Dominik Fischnaller ist zum ersten Mal Europameister im Rennrodeln. Sechs Jahre nach dem EM-Titel seines heutigen Trainers Armin Zöggeler gewann der 26 Jahre alte Südtiroler auf der Olympiabahn in Lillehammer die Goldmedaille. 2014 hatte Fischnaller hinter Zöggeler und Johannes Ludwig (GER) EM-Bronze gewonnen.

Im ersten Durchgang hatte Fischnaller seinen Bahnrekord (49,172 Sekunden) an Titelverteidiger Semen Pavlichenko (RUS) verloren, der die Bestmarke auf 48,761 Sekunden drückte. Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang drehte Fischnaller den Spieß um und verwies Pavlichenko, der zuvor vier Mal EM-Gold gewonnen hatte, mit einem deutlichen Vorsprung auf den Silberrang. Bronze ging an Roman Repilov aus Russland. Olympiasieger David Gleirscher (AUT) verpasste als Vierter seine erste EM-Medaille.

Keine Rolle spielten die deutschen Teilnehmer. Der zweimalige Olympiasieger und Rekord-Weltmeister Felix Loch verpatzte den ersten Durchgang und kam am Ende auf den 15. Platz. Bester deutscher Teilnehmer war der Olympia-Dritte Johannes Ludwig auf Rang acht.

In der Gesamtwertung blieb Repilov, Gesamtsieger 2016/2017, mit 536 Punkten weiter in Führung. Auf Rang zwei im Gesamtklassement verbesserte sich Dominik Fischnaller (450) vor Sprint-Weltmeister Jonas Müller (419) aus Österreich, der in Lillehammer auf den 11. Platz kam.

Stimmen

Dominik Fischnaller (ITA / WM-Dritter 2017, WM-Dritter Sprint 2017, EM-Erster 2020)

„Ich mag diese Bahn in Lillehammer. Ich habe jetzt drei Mal hier gewonnen. Es fühlt sich für mich wie eine Heimbahn an, weil wir hier oft trainieren und die meisten Fahrten haben. Es wurde mal Zeit, dass Italien nach sechs Jahren mal wieder einen EM-Titel gewinnt.“

Semen Pavlichenko (RUS / Weltmeister 2015, Europameister 2015, 2017, 2018, 2019)

„Ich war nervös. Ich war zum ersten Mal in dieser Saison in Führung nach dem ersten Lauf.“

Roman Repilov (RUS / Gesamtsieger Viessmann-Weltcup 16/17, WM-Zweiter 2017, WM-Zweiter Sprint 2017, EM-Zweiter 2016 und 2019)

„Ich bin noch nicht stabil genug, der zweite Lauf hat nicht gepasst. Im Training hatte ich sehr gute Gefühle, da hat alles gepasst: Die Bahn, das Eis und die Umstände. Auch jetzt beim Rennen fühlte ich mich gut, aber es hat trotzdem nicht gestimmt. Ich weiß nicht warum.“