Doppel: Gesamtweltcup für Steu/Kindl und Vötter/Oberhofer

Steu / Kindl, Sigulda 2, 2024

Sigulda (FIL/02.03.2024) Was für eine Erfolgsgeschichte von Thomas Steu und Wolfgang Kindl? Das österreichische Doppel hat sich erst vor dieser Saison zusammengetan. Und durfte beim Saisonfinale des EBERSPÄCHER Rodel Weltcup in Sigulda die große Kristallkugel in Empfang nehmen. Platz drei im Abschlussrennen hat dafür genügt. Zu groß war der Vorsprung auf ihre deutschen Konkurrenten Tobias Wendl und Tobias Arlt, die Zweite hinter den Lokalmatadoren Martins Bots und Roberts Plume geworden waren. Der Endstand im Gesamtweltcup lautete: Sieger Steu/Kindl mit 966 Punkten vor Wendl/Arlt (885) und Bots/Plume (876).

Bots / Plume, Sigulda 2, 2024

Doch ganz so einfach war es dann doch nicht, diesen Triumph letztlich einzufahren. Im ersten Durchgang hatten sie zwischen den Kurven zwölf und 14 die Ideallinie verloren, doch aus Kurve 14 haben sie das wieder korrigieren können. „Das macht uns aus, dass wir nicht immer sauber fahren müssen“, sagte Untermann Kindl, „aber wir können mit unserer Erfahrung und Technik so manche schwierige Situation noch meistern, also zum Beispiel schlechtere Ausfahrten aus einer Kurve zu retten.“ Obermann Thomas Steu war sich sicher, dass er nach 2020/21, damals noch mit Lorenz Koller als Partner, den Gesamtweltcup zum zweiten Mal gewinnen würde. „Allerdings klingt "nur runterkommen" immer so einfach“, bekannte der 30-Jährige, „aber so einfach ist es hier in Sigulda definitiv nicht.“

Doubles Podium, Sigulda 2, 2024

Souverän und elegant rodelten die beiden Letten Martins Bots und Roberts Plume auf der technisch anspruchsvollen Bahn in beiden Läufen Bestzeit. 1:22,915 Minuten betrug ihre Gesamtzeit. Wendl/Arlt hatten 0,095 Sekunden Rückstand, Steu/Kindl schon 0,386. Dahinter folgten Juri Gatt/Riccardo Schöpf (Österreich) mit 0,576 Sekunden Rückstand, den sich die Weltmeister überwiegend im zweiten Lauf eingehandelt haben. Auf Platz fünf folgten die Deutschen Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (0,711) vor den US-Amerikanern Dana Kellog/Frank Ike (0,777).

Vötter / Oberhofer, Sigulda 2 2024

Bei den Damen setzten sich wieder Andrea Vötter und Marion Oberhofer durch. Die beiden Italienerinnen triumphierten wie im vergangenen Jahr. „Wow, zum zweiten Mal die große Kristallkugel gewonnen“, jubelte Vötter, ergänzte dann: „Aber die Konkurrenz wird immer härter. Es war härter umkämpft als bei unserem ersten Erfolg.“ Unterfrau Oberhofer sagte angesichts des harten Zweikampfes mit den Deutschen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal: „Die Kugel wird einen Ehrenplatz bekommen.“ 955 Punkte haben sie eingefahren, Degenhardt/Rosenthal 895. Der Sturz im Sprint vor einer Woche wiegt in der Endabrechnung schwer. Trotzdem bekamen auch sie eine Kristallkugel, wenn auch nur die Kleine für den Erfolg in den Einzelrennen. Dritte in der Endabrechnung wurden die Doppel-Debütantinnen Dajana Eitberger und Saskia Schirmer (Deutschland/886). „Unsere Erwartungen waren niedriger als das, was am Ende rausgekommen ist“, gab Eitberger zu und fuhr fort: „Es war ein interessantes Jahr, es war ein lehrreiches Jahr. Ich habe viel über mich selbst gelernt. Doppel ist anders.“

Women's Podium, Sigulda 2, 2024

Das Abschlussrennen gewonnen haben Degenhardt/Rosenthal in 1:24,648 Minuten. „Zweimal Bestzeit, einmal davon Bahnrekord - wir sind sehr stolz“, sagte Degenhardt. Die neue Bestmarke steht auf 42,271 Sekunden. Den deutschen Doppelerfolg sicherten Eitberger/Schirmer mit 0,254 Sekunden Rückstand. Auf Platz drei kamen die beiden Weltmeisterinnen aus Österreich Selina Egle und Lara Kipp (0,283 Sekunden zurück). „Noch einmal auf Platz drei“, sagte Egle, die mit zwei Siegen sehr gut in die Saison gestartet war. Partnerin Kipp freute sich über ihre Fortschritte: „Wir haben die Bahn immer besser in den Griff bekommen. Aus der 14 hatten wir immer einen kleinen Wackler, aber heute sind wir in beiden Läufen geradeaus gestanden.“

Angesichts ihres Erfolges im Gesamtweltcup konnten Vötter/Oberhofer mit dem vierten Platz gut leben (0,381). Mit Platz fünf (0,472) und ihrer Leistung zufrieden waren Chevonne Forgan/Sophia Kirkby. Die US-Amerikanerinnen hatten im ersten Durchgang am Start eine 1,617 Sekunden hingelegt – Startrekord! - zwei Tausendstelsekunden besser als die alte Besmarke von Degenhardt/Rosenthal.