„Ich gönne Armin Mair und Johannes Hofer die Medaille von Herzen, vierter zu werden tut nicht so weh, wenn man am Tag davor Gold gewonnen hat“, gab sich Reinhard Beer als fairer Gratulant. Nach dem ersten Lauf noch an zweiter Stelle gelegen, fielen die Weltcup-Führenden und Weltmeister von 1996 Reinhard Beer/Herbert Kögl (AUT) auf den vierten Platz zurück. „Im zweiten Lauf sind wir im Mittelteil von der Ideallinie etwas abgekommen und die Bahn in Latsch verzeiht keinen Fehler“, erklärten die beiden, die sich nun voll auf den Gewinn des Gesamtweltcups konzentrieren wollen.

Nicht zu schlagen waren im heutigen Rennen die russischen Vize-Weltmeister von 2003, Pawel Porschnev/Ivan Lazarev. Bereits nach dem ersten Lauf lagen sie in Führung, bewiesen Nervenstärke und fuhren mit der drittbesten Zeit im zweiten Lauf zum ersten Doppelsitzer-WM-Gold für Russland. Eine beherzte Aufholjagd starteten die Polen Andrzej Laszczak/Damian Waniczek. Nachdem sie im Training und im gestrigen Team-Bewerb die WM-Bahn in Latsch beherrscht hatten, lagen sie nach dem ersten Lauf an der undankbaren vierten Stelle, die sie auch schon bei den letzten Weltmeisterschaften 2003 in Slowenien belegten. Mit der Laufbestzeit im zweiten Durchgang schafften sie noch den Sprung auf das Podest und sicherten sich die Bronzemedaille.

Die Überraschung der Weltmeisterschaften waren aber das italienische Paar Armin Mair und Johannes Hofer. Nachdem Armins Bruder und früherer Doppelpartner David – die Weltmeister von 2000 - vor drei Jahren in das Skeleton-Lager wechselte, setzte Armin Mair seine Karriere mit Johannes Hofer fort. „Unser Ziel war bis zur Weltmeisterschaft 2005 weiter zu machen und hier eine Medaille zu gewinnen“, erzählte Mair überglücklich. „Wir waren in den letzten drei Jahren so oft vierte, dass es genau hier bei der WM dann tatsächlich geklappt hat, ist unglaublich.“ Tatsächlich war der dritte Platz im gestrigen Team-Bewerb die erste Podestplatzierung des Paares Mair/Hofer. Diesem Auftakterfolg bei der Heim-WM ließen die beiden die Silbermedaille im heutigen Rennen folgen. „Was heute hier passiert ist, kann ich noch gar nicht fassen. Es ist einfach ein super Tag und ich danke allen“, schwärmte auch Johannes Hofer.

1380