Doppelte Premiere für Thomas Steu mit seinem neuen Partner Wolfgang Kindl

Innsbruck (FIL/13.01.2024) Premiere für Thomas Steu und Wolfgang Kindl. Beim EBERSPÄCHER Rodel Weltcup in Innsbruck-Igls hat das neu zusammengestellte österreichische Doppel zum ersten Mal gemeinsam gewonnen. Sowohl für Vordermann Steu wie auch für Untermann Kindl war es der elfte Weltcupsieg. Steu hat die ersten zehn mit seinem zurückgetretenen Partner Lorenz Koller erzielt, für Kindl stehen bislang zehn Erfolge im Einzel in der Statistik. Obendrein gab's noch Gold in der EM-Entscheidung. „Das ist mein erster Titel, das ist gewaltig", sagte der 29 Jahre alte Steu. Bislang stehen zwei Titel im Teamwettbewerb auf seiner Erfolgsliste. Mit Blick auf seinen Partner Kindl sagt er: „Johnny hat ja schon ein paar Titel." Die stammen aus dem Jahr 2017, als der 35-Jährige in der Olympiabahn von Igls sowohl im Sprint wie auch im Einzel Weltmeister geworden war. Und 2022 holte er sich schon EM-Gold in St. Moritz.

So ganz nebenbei haben Steu/Kindl auch noch den Bahnrekord verbessert. Dieser steht nun bei 39,344 Sekunden. Alter Rekordhalter war das Duo Steu/Koller. Auch mit ihrer Zeit (39,346) lagen sie noch deutlich unter der alten Bestmarke (39,387). Ihre addierten Zeiten: 1:18,690 Minuten.
Pech hatte das zweite österreichische Doppel Juri Gatt/Riccardo Schöpf. Nach Durchgang eins lagen sie auf Platz zwei, doch im Finaldurchgang hatten sie im Labyrinth Probleme, sind zu früh auf die Zielkurve gefahren. Die Folge: Sturz. So landen sie lediglich auf Platz neun mit 0,896 Sekunden Rückstand. "Es tut uns leid für Juri und Riccardo", sagte Kindl, "wir sind Freunde innerhalb des Teams, aber die Rivalität im eigenen Team pusht uns und deshalb sind wir heute da, wo wir sind."

Profitiert haben die schnellsten Starter Martins Bots und Roberts Plume (Lettland) als Zweite (+0,172) und Tobias Wendl/Tobias Arlt (Deutschland/+0,296). Zur allgemeinen Verwunderung sagte jeweils sechsmaliger Olympiasieger und Weltmeister im Doppel Tobias Wendl: „Das ist seit vielen Jahren unser bestes Ergebnis im Weltcup in Igls. Beim EBERSPÄCHER Weltcup sind wir hier noch nie auf dem Podium gestanden." Tatsächlich waren die beiden Tobis zuletzt im Jahr 2019 Zweite beim damals noch von einem anderen Titelsponsor unterstützten Weltcup.“
Den U23-Titel bei den Männern holten sich trotz des Sturzes - sie waren noch mit dem Schlitten verbunden auf der Seite liegend durch das Ziel gerutscht – Juri Gatt und Riccardo Schöpf mit der Gesamtzeit von 1:19.586 Minuten. Die Letten Raimonds Baltgalvis/Vitalijs Jegorovs (+0.070 Rückstand) wurden Zweite vor Moritz Jäger/Valentin Steudte (+0.073 / Deutschland).

Wie bei den Männern hatten auch bei den Frauen zwei Österreicherinnen Pech. Die beiden Tirolerinnen Selina Egle und Lara Kipp hatten nach dem ersten Durchgang geführt, doch im zweiten Lauf hatten sie einen großen Fahrfehler aus der Kurve neun. Als Neunte in der Gesamtwertung, wurden sie nur noch Dritte bei den U23-Europameisterschaften. Der Sieg ging an die Lettinnen Robezniece/Bogdanova die jungen Lokalmatadorinnen Lisa Zimmermann und Dorothea Schwarz wurden Zweite.
Überrascht haben Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal. Die beiden Deutschen verbesserten sich mit einem fulminanten zweiten Lauf und mit 1:20,178 Minuten Endzeit noch von Platz drei auf eins. Auf Rang zwei in beiden Läufen rodelten die Europameisterinnen des Jahres 2023 Andrea Vötter und Marion Oberhofer (ITA). Gesamt trennten die beiden schnellsten Starterinnen beider Läufe nur 14 tausendstel Sekunden von der Titelverteidigung. Marion Oberhofer sagte überrascht: "Wir hatten schon gedacht, dass wir auf Platz zwei stehen, hatten neben uns Selina und Lara erwartet. Jetzt waren es Jessi und Cheyenne. Mit denen hatten wir eigentlich nicht mehr gerechnet."

Auf Platz drei kamen die US-Amerikanerinnen Chevonne Forgan und Sophia Kirkby (0,206 Sek. zurück). "Es ist fantastisch", freute sich Forgan, „wir mögen Igls und dass wir heute noch auf das Podium fahren konnten, ist unglaublich.“ Die dritten Position in der EM-Wertung belegten Marta Robezniece und Kitilkala Bogdanova aus Lettland (0,260 Sekunden zurück).