Ekaterina Katnikova gewinnt WM-Titel

Damen-WM 2020 Sochi

Sochi (RWH) Ekaterina Katnikova heißt die erste russische Weltmeisterin im Rennrodeln. Bei den 49. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) im russischen Sochi nutzte die 25-Jährige die Gunst der Stunde und gewann 24 Stunden nach Gold im Sprint auch in der olympischen Disziplin. Silber ging an Julia Taubitz (GER), Bronze holte Viktoriia Demchenko (RUS).

Vera Zozula hatte 1978 den WM-Titel für die damalige UdSSR gewonnen. Außerdem ging mit Katnikovas Sieg die Siegesserie der deutschen Damen zu Ende, die seit 2011 alle WM-Titel gewonnen hatten. 2009 hatte Erin Hamlin als erste US-Amerikanerin WM-Gold geholt.

Ohne Titelverteidigerin Natalie Geisenberger, die wie die Olympia-Zweite Dajana Eitberger eine Babypause einlegt, rettete Julia Taubitz, Vierte nach dem ersten Durchgang, mit Bestzeit im zweiten Lauf die deutsche Bilanz. Das allseits erwartete Duell zwischen Tatyana Ivanova (RUS) und Taubitz, die neun von bislang zehn Veranstaltungen im Viessmann-Weltcup gewonnen hatten, fiel mehr oder weniger ins Wasser. Russlands viermalige Europameisterin Ivanova kam im ersten Durchgang nicht über Platz 13 hinaus und wurde am Ende Fünfte. Eliza Cauce aus Lettland, Dritte bei „Halbzeit“, fiel mit einem verpatzten zweiten Lauf auf Rang 14 zurück.

Stimmen

Ekaterina Katnikova (RUS / Weltmeisterin 2020 und Sprint-Weltmeisterin 2020)

„Nach dem Sieg im Sprint ist mir alles sehr leichtgefallen. Ich denke aber, ich benötige viel Zeit, um dies alles zu begreifen, das dauert bestimmt bis Montag. Im Moment bin ich einfach sprachlos.“

Julia Taubitz (GER / WM-Zweite 2019, WM-Zweite Sprint 2019)

„Ich bin überglücklich. Wieder nur Vierte nach dem ersten Lauf war natürlich bescheiden. Noch mal Vierte, werde ich nicht, habe ich vor dem zweiten Durchgang gesagt. Entweder fahre ich vorne rein oder ich falle zurück. Dann riskierst du auch, mal gegen die Bande zu fahren. Diese Silbermedaille ist wertvoller als die im Vorjahr, weil ich mich im Training sehr schwertat.“