Sochi (RWH) Die Olympiabahn von 2014 im russischen Sochi ist in der Saison 2014/2015 Schauplatz der 46. Europameisterschaften im Rennrodel. Die EM-Geschichte reicht bis Jahr 1914 zurück. Damals vor mehr als 100 Jahren fanden die ersten Titelkämpfe in Reichenberg, dem heutigen Liberec (CZE), statt. Als erste Europameister trugen sich Rudolf Kauschka, Anna Skoda und Erwin Posselt/Karl Löbelt im Doppelsitzer, die alle für das damalige Kaiserreich Österreich-Ungarn starteten, in die Siegerliste ein. Der Sieger bei den Herren wies übrigens einen Vorsprung von neun Sekunden auf. Seit 1980 fanden die Europameisterschaften alle zwei Jahre statt, seit 2012 werden die kontinentalen Meister im Rahmen des Viessmann-Weltcups ermittelt und stehen alljährlich auf dem Programm des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL). Der heutige FIL-Präsident Josef Fendt gewann 1973 EM-Silber. Europameister am Königssee (GER) wurde damals Hans Rinn, der für die ehemalige DDR startete und in seiner Laufbahn insgesamt sieben EM-Goldmedaillen einheimste, davon vier im Doppelsitzer zusammen mit Norbert Hahn. Rinn ist neben Martin Tietze (GER), Paul Aste (AUT), Horst Hörnlein (GDR) und Paul Hildgartner (ITA) einer von fünf Rennrodlern, die sowohl im Einsitzer als auch im Doppel Europameister werden konnten. Bei den Damen sorgte die Österreicherin Maria Isser für ein Novum. Die 2011 verstorbene Tirolerin gewann neben ihren vier EM-Damentiteln im Jahr 1954 im schweizerischen Davos mit ihrem Bruder Josef auch EM-Gold im Doppelsitzer. Das Geschwisterpaar wurde bei den ersten FIL-Weltmeisterschaften vor jetzt genau 60 Jahren im norwegischen Oslo auch noch Vize-Weltmeister.