Silke Kraushaar diesmal vor Sylke Otto - Leitner/Resch melden sich zurück
La Plagne. Georg Hackl hat seinen 22. Erfolg im Viessmann Rennrodel-Weltcup nur kann verpaßt. Mehr als acht Jahre nach Hackls erstem Olympiasieg verhinderte nur den Italiener Armin Zöggeler in 1:30,895 Minuten eine Wiederholung dieses Sieges. Beim 3. Viessmann Rennrodel-Weltcup verwies der WM-Zweite aus Südtirol den dreimalige Olympiasieger (1:31,004) in einer an Spannung kaum zu überbietenden Konkurrenz. Dritter wurde der Österreicher Markus Prock (1:31,010). Hinter dem Italiener Reinhold Rainer (1:31,052) landete Weltmeister Jens Müller (1:31,102) aus Oberhof auf Rang fünf.
Am Tag zuvor hatten die deutschen Damen einen Dreifach-Erfolg gefeiert. Olympiasiegerin Silke Kraushaar aus Oberhof gewann in 1:31,143 Minuten vor Welt- und Europameisterin aus Oberwiesenthal, die mit einem Rückstand von 23 Tausendstelsekunden in 1:31,166 Minuten ins Ziel kam. Mit Rang drei konnte Barbara Niedernhuber (1:31,629) ihr bestes Saisonresultat feiern. Vierte wurde die Österreicherin Angelika Neuner (1:31,674) vor Ex-Weltmeisterin Sonja Wiedemann (1:31,899) aus Miesbach und der Lettin Iluta Gaile (1:32,011). Es war der 21. Weltcup-Sieg in Folge für eine deutsche Rennrodlerin.
Die Doppelsitzer-Konkurrenz endete mit einem Doppelsieg der deutschen Mannschaft. Es siegten die Weltmeister Patric Leitner/Alexander Resch (1:32253) vor ihren Teamkollegen Andre Florschütz/Torsten Wustlich (1:30.506) aus Oberhof und Oberwiesenthal sowie dem US-Duo Mark Grimmette/Brian Martin (1:31,135). Ws war der achte Weltcup-Sieg für die zweimaligen Weltmeister, die in den beiden Rennen zuvor in Sigulda (Lettland) und Oberhof (Deutschland) jeweils den ersten Lauf verpatzt hatten. Damit sind die deutschen Doppel seit 14. Rennen im Viessmann Weltcup ungeschlagen.
Stimmen:
Silke Kraushaar: „Eigentlich liegen mir technisch anspruchsvolle Bahnen mehr als diese Gleiterpiste in La Plagne. Die Konkurrenz innerhalb der deutschen Mannschaft ist so stark, dass wir uns gegenseitig immer wieder zu Höchstleistungen antreiben.“
Sylke Otto: „Dass Silke Kraushaar hier gut fahren kann, war mir klar. Ich hatte diesmal im unteren Teil Probleme. Die Fehler, die ich schon im Training gemacht hatte, konnte ich auch im Rennen nicht ganz abstellen.“
Barbara Niedernhuber: „Gott sei Dank, jetzt geht es doch wieder ein Stück nach oben. Aber der Start war wieder nicht so toll. Aber langsam komme ich dahin, wo ich hin möchte.“
Armin Zöggeler: „Der zweite Lauf war nahezu perfekt. Viel besser kann man so einen Durchgang kaum fahren.“
Georg Hackl: „Das ist super. Nach Platz drei in Oberhof nun Rang zwei: Das stellte meine aufsteigenden Tendenz unter Beweis. Die Bahn hier in La Plagne liegt mir. Ein Kompliment möchte ich den Bahnarbeitern machen, die es wirklich verstehen, eine hervorragende Piste zu bauen.“
Markus Prock: „Mit dem ersten Lauf bin ich zufrieden, mit dem zweiten Durchgang nicht, der war einfach nicht rund genug. Wenn mir noch einmal so ein Lauf wie beim ersten Versuch gelungen wäre, hätte ich hier gewinnen können. Aber ich bin ansonsten zufrieden. Ich weiss, dass ich ganz vorne dabei bin.“
Patric Leitner: „Es ist Zeit geworden, dass wie wieder einmal gewinnen. Dass wir uns nicht für die Zwei-Bahnen-EM qualifizieren konnten ist ärgerlich. Aber vielleicht hat die FIL ja Mitleid mit uns und schickt uns noch eine Einladung. Zumal mit Königssee und Winterberg jetzt eigentlich unsre Lieblingsbahnen kommen.“
Andre Florschütz: „Platz zwei, die Qualifikation für die Zwei-Bahnen-EM in der Tasche - was will man mehr.“
Mark Grimmette: „Wir haben uns hier in La Plagne von Lauf zu Lauf steigern können und sind immer besser geworden. Im Training hatten wir noch viele Probleme. Auf die Zwei-Bahnen-EM freue ich mich schon: Das wird bestimmt ein großer Spaß.“