Oberhof (pps) Natalie Geisenberger steht vor dem ersten Matchball, auch Tobias Wendl/Tobias Arlt sind nahezu unantastbar, und Felix Loch (alle GER) fing das Olympiajahr mit einer eindrucksvollen Demonstration seiner Stärke an. Bei der siebten Station des Viessmann-Weltcups am kommenden Wochenende (11./12. Januar 2014) in Oberhof stehen bei Damen, Doppel und Herren wichtige Entscheidungen an.
Weltmeisterin Natalie Geisenberger, die im Olympia-Winter bislang ohne jede Niederlage ist, kann im Thüringer Wald schon die erfolgreiche Titelverteidigung perfekt machen. Angesichts von 199 Zählern Vorsprung auf Alex Gough muss die 25-Jährige beim drittletzten Viessmann-Weltcup des Olympia-Winters nur vor der Kanadierin ins Ziel kommen, um zum zweiten Mal nach 2012/2013 den Joska-Glaspokal als Gesamtsiegerin in Empfang nehmen zu können.
„Sie ist einen Kopf größer als ich, hat deshalb am Start die besseren Hebelverhältnisse, und ist auch auf der Bahn sehr schnell“, beschreibt Alex Gough die Vorzüge der Spitzenreiterin.
Geisenbergers Siegesserie mit sechs Erfolgen am Stück stellt übrigens im Viessmann-Weltcup kein Novum dar. Tatjana Hüfner, die fünf Mal die Gesamtwertung gewinnen konnte, blieb im Winter 2007/2008 in sieben Rennen in Folge ohne Niederlage, saisonübergreifend in den Winter 2008/2009 war die Olympiasiegerin von 2010 sogar in neun Viessmann-Weltcups ohne jede Niederlage gewesen.
„Jede Serie geht eines Tages zu Ende, meine damals ja auch“, sagt Hüfner, die als Zweite am Königssee aufsteigende Tendenz zeigte. „Der Speed ist wieder da, der fehlte im vergangenen Winter und auch in den bisherigen Rennen. Aber jetzt spüre ich, dass es wieder läuft.“ Oberhof ist zudem Hüfners Heimbahn, vor zehn Jahren ging der Stern der damals 21-Jährigen mit EM-Silber auf. Es folgten bislang drei weitere EM-Silbermedaillen, vier WM-Titel und das WM-Silber von 2013 sowie Olympiagold 2010 und die Bronzemedaille von 2006 in Turin. Elf Einzelmedaillen insgesamt sammelte Tatjana Hüfner bislang. In Sochi soll das Dutzend vollgemacht werden.
Acht Mal Edelmetall bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften stehen auf der Haben-Seite von Felix Loch. Beim Olympiasieger von 2010 kehrte auf der Heimbahn am Königssee die Souveränität des vergangenen Winters zurück, als nur eigene Fehler mehr Siege von Loch verhinderten. „Heimsiege sind besonders schön, vor allem wenn man wie ich zuletzt zwei Jahre darauf warten musste“, sagte Loch, der die Gesamtwertung mit 485 Punkten vor „Altmeister“ Armin Zöggeler (421) aus Italien und dessen Landsmann Dominik Fischnaller (415) anführt.
Noch bequemer ist das 140-Punkte-Polster von Tobias Wendl/Tobias Arlt nach fünf Siegen in sechs Viessmann-Weltcups. Ausgerechnet bei der EM 2013 in Oberhof mussten sich die beiden Bayern ihren Landsleuten Toni Eggert/Sascha Benecken geschlagen geben. Es war eine von zwei Saisonniederlagen im vorolympischen Winter für Wendl/Arlt.