Mit den Sensationssieg des Slowenen Borut Kralj endete heute, Samstag, der RED BULL-Weltcup der Naturbahnrodler mit der Konkurrenz in Olang (ITA). Kralj, nach dem ersten Lauf Vierter, verwies Roland Kallan, Robert Batkowski (beide AUT) und Anton Blasbichler (ITA) auf die nächsten Plätze. Batkowski sicherte sich nach dem WM-Titel vor Wochenfrist auch den Gesamtweltcup vor Gerhard Pilz, in Olang Sechster, und Gerald Kallan (beide AUT), Fünfter.
„Ich schätze den Weltmeistertitel höher ein“, erklärte Batkowski, „denn die Titelkämpfe werden nur alle zwei Jahre ausgetragen.“ Während der beiden Läufe, als Gerald Kallan führte, er auf Rang vier lag und virtuell den Gesamtweltcup an den Salzburger verloren hatte, habe er nicht zu rechnen begonnen, erläuterte der Tiroler später. „Ich wusste, dass ein zweiten Rang reichte, sollte Gerald gewinnen.“ Gerald Kallan hatte Pech. Mit Materialproblemen, - eine Schiene löste sich – kam er mit der elften Laufzeit lediglich auf Rang fünf. Zu wenig. „Ich habe heuer zwei Weltcupsiege gefeiert, aber hier und in Kindberg, wo meine Rodel zu schwer war, Pech gehabt“, sagte Kallan. „Nächstes Jahr will ich wieder voll angreifen, immerhin steht die EM in meinem Heimatort Hüttau an.“
Für Italien endete die Saison bei den Männern ohne einen einzigen Weltcupsieg. Anton Blasbichler kam in der Tages- und Gesamtwertung auf den vierten Rang. „Ich kränkelte schon seit einigen Wochen, und heute habe ich mir tatsächlich überlegt, ob ich überhaupt an den Start gehen soll. Insofern bin ich mit dem Erreichten zufrieden. Aber es ist gut, dass die Saison beendet ist. Nächstes Jahr greife ich mit neuen Kräften wieder an.“
Alles überstrahlte jedoch der erste Weltcupsieg im Naturbahnrodeln von einem Slowenen. Borut Kralj konnte sich im Zielraum von Olang vor Freude nicht halten, als er als Sieger feststand. Seit es den Weltcup gibt (Saison 1992/93) wurden 63 Rennen ausgetragen. In den ersten 62 Männer-Konkurrenzen kamen die Gewinner aus Italien oder Österreich (Rekordhalter ist Gerhard Pilz/18 Siege). Nun trug sich eine neue Nation in der Siegerliste ein. Slowenien war auch zuvor weder bei Damen noch Doppelsitzern erfolgreich geblieben. Eine Tatsache, die auch Robert Batkowski voller Respekt zur Kenntnis nahm. „Das ist gut für den Borut, für Slowenien und für den Sport“, meinte der Saisondomiator.
Endergebnis Herren:
1. Borut Kralj (SLO) 1:09,61 (4), 1:09,21 (1) 2:18,82
2. Roland Kallan (AUT) 1:09,47 (2), 1:09,60 (4) 2:19,07
3. Robert Batkowski (AUT) 1:09,49 (3), 1:09,59 (3) 2:19,08
4. Anton Blasbichler (ITA) 1:09,78 (5), 1:09,53 (2) 2:19,31
5. Gerald Kallan (AUT) 1:09,05 (1), 1:10,36 (11) 2:19,41
6. Gerhard Pilz (AUT) 1:09,83 (6), 1:09,65 (5) 2:19,48
7. Gerald Kammerlander (AUT) 1:10,09 (9), 1:09,96 (6) 2:20,05
8. Martin Psenner (ITA) 1:09,87 (8), 1:10,28 (9) 2:20,15
9. Daniel Quitta (ITA) 1:10,39 (10), 1:10,22 (8) 2:20,61
10. Andreas Castiglioni (ITA) 1:10,62 (13), 1:10,04 (7) 2:20,66
Weltcup-Endstand:
1. Robert Batkowski (AUT) 410
2. Gerhard Pilz (AUT) 395
3. Gerald Kallan (AUT) 375
4. Anton Blasbichler (ITA) 325
5. Roland Kallan (AUT) 306
6. Ferdinand Hirzegger (AUT) 261
7. Florian Breitenberger (ITA) 250
8. Martin Psenner (ITA) 233
9. Andreas Castiglioni (ITA) 215
10. Gerald Kammerlander (AUT) 198
Egon Theiner
FIL Medien Service