FIL-Präsident Josef Fendt kündigt Rücktritt für Juni 2020 an

Fendt Rücktritt

Berchtesgaden (RWH) Nach 26 Jahren an der Spitze des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) hat Präsident Josef Fendt seinen Rücktritt angekündigt. „Ich werde mein Amt beim FIL-Kongress im Juni 2020 in Berchtesgaden zur Verfügung stellen“, sagte der 72-Jährige bei der Mannschaftsführer-Sitzung zum Viessmann-Weltcup am Wochenende (29. Februar/1. März 2020).

Er wolle selbst bestimmen, wann er sein Amt aufgebe, um mehr Zeit für sein Privatleben zu haben, begründete Fendt die Entscheidung. „Ich übergebe einen gut aufgestellten Weltverband mit geordneten Finanzen und klaren Strukturen“, sagte Fendt im „Haus der Berge“ in Berchtesgaden.    

Es sei ihm ein Bedürfnis, sowohl die Rücktritts-Ankündigung als auch den Rücktritt selbst in seiner Berchtesgadener Heimat zu vollziehen, sagte Fendt. Die Kunsteisbahn am Königssee ist am Wochenende (29. Februar/1. März 2020) Gastgeber des Finales im Viessmann-Weltcup, der 68. FIL-Kongress findet am 15./16. Juni 2020 in Berchtesgaden statt. Dort soll auf Wunsch von Fendt der bisherige Generalsekretär Einars Fogelis aus Lettland die Nachfolge antreten.

Fendt war nach dem Tod von Gründungspräsident Bert Isatitsch am 8. Februar 1994 unmittelbar vor den Olympischen Winterspielen von der Exekutive zum kommissarischen Präsidenten ernannt worden. Offiziell wurde Fendt am 25. Juni 1994 beim 43. FIL-Kongress in Rom zum FIL-Präsidenten gewählt.

Unter Fendts Ägide entwickelte sich die FIL zu einem modernen Weltverband. Fendt, als Aktiver 1976 Olympia-Zweiter im Herren-Einsitzer, schaffte es, die Team-Staffel ins Programm von Olympischen Winterspielen zu hieven und dort auch zu etablieren. Der zweimalige Weltmeister (1970 und 1974) gründete das FIL-Büro in Berchtesgaden, führte im Bereich Sicherheit den Einheitshelm ein, unterstützt die kleineren Nationalverbände mit innovativen Ideen wie dem Freifahrtschein-System und einem umfangreichen Entwicklungshilfeprogramm.