Vorschau 6. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup Oberhof (GER):
FIL-Rodelelite geht in Thüringen auf Punktejagd

Oberhof (FIL/07.02.2024) Nach drei Wochen im sächsischen Altenberg ist der internationale Rodel-Tross weitergezogen nach Thüringen. Vom 9. bis 11. Februar 2024 wird in der LOTTO Thüringen EISARENA der 6. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup ausgetragen. Insgesamt 98 Schlitten aus 18 Nationen haben für den Weltcup gemeldet, es werden 31 Damen und 33 Herren im Einsitzer sowie 13 Damen- und 23 Herren Doppelsitzer starten. Neben den Weltcup-Rennen steht am Sonntag die fünfte von sechs Team-Staffeln im Rahmen des EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW auf dem Programm.
Für die Thüringer Rodelfans ist es ein Wiedersehen mit ihren lokalen WM-Helden, allen voran Max Langenhan, Weltmeister im Einsitzer und mit dem Team sowie Vize-Weltmeister im Sprint, und Julia Taubitz, Sprint- und Team-Weltmeisterin sowie Vize-Weltmeisterin von Altenberg. Beide haben beim letzten Weltcuprennen eine unfassbare Aufholjagd im Eiskanal von Altenberg hingelegt: Bei schwierigen Wetter- und daraus resultierenden Eisbedingungen rasten beide von Platz 22 bzw. 21 im ersten Lauf noch zum Sieg.

Der 24-jährige Max Langenhan ist im 30km von Oberhof entfernten Friedrichroda aufgewachsen, hat fünf der bisherigen sechs Weltcuprennen gewonnen und damit insgesamt 13 Weltcupsiege auf seinem Konto. Er führt mit 570 Punkten den Gesamtweltcup an vor den beiden Österreichern Jonas Müller (419 P.) und Vize-Weltmeister Nico Gleirscher (372 P.).
Julia Taubitz hat als gebürtige Sächsin zwar in Altenberg ihre Rodelkarriere gestartet, lebt und trainiert aber seit vielen Jahren in Oberhof. Wie Teamkollege Max stand sie bei allen sechs bisherigen Weltcups dieser Saison auf dem Podest, dreimal davon ganz oben. An diesem Wochenende könnte sie den insgesamt 25. Weltcupsieg ihrer Karriere einfahren. Sie steht mit 555 Punkten an der Spitze der Gesamtweltcupwertung vor der WM-Dritten Madeleine Egle (457 P.) und Teamkollegin Anna Berreiter (357 P.).

Richtig spannend bleibt es bei den Doppelsitzern der Damen und Herren. Die Sprint-Weltmeisterinnen Andrea Vötter/Marion Oberhofer aus Italien haben sich nach ihrem Sieg in Altenberg an die Spitze des Gesamtklassements geschoben und liegen derzeit mit 470 Punkten knapp vor den beiden deutschen Doppeln Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (465 P.) und Dajana Eitberger/Saskia Schirmer (416 P.) Im Herren Doppel kommen die Vize-Weltmeister Thomas Steu/Wolfgang Kindl (AUT) mit einem Sieg und vier zweiten Plätzen auf 486 Punkte und liegen damit vor den Sprint-Weltmeistern Martins Bots/Roberts Plume (LAT, 410 P.) und den Team-Weltmeistern und WM-Dritten Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER, 409 P.).
Eine Übersicht zu den Weltcup-Gesamtständen und den einzelnen Disziplinen gibt es hier Weltcup Gesamtstände - Rodeln (fil-luge.org)
Stimmen:

Emanuel Rieder (ITA): „Wir haben uns riesig über den dritten Platz in Altenberg gefreut. Das war die Revanche für die verkorkste WM und für uns ein versöhnlicher Abschluss der drei Wochen in Altenberg. Danach ging es ganz kurz nach Hause, ehe wir jetzt in Oberhof wieder neu angreifen. Wir mögen die Bahn sehr, es ist eine unserer Lieblingsbahnen, auf der wir sehr gerne fahren.“
Andrea Vötter (ITA): „Es ist unglaublich. Kaum sind wir drei Wochen in Altenberg, verstehen wir endlich die Bahn und können hier auch schnell fahren. Wir freuen uns riesig über den ersten Weltcupsieg in dieser Saison und dass es jetzt auf eine neue Bahn, nach Oberhof geht.“
Marion Oberhofer (ITA): „Wir sind nach dem Weltcup in Altenberg erstmal zwei Tage heimgefahren, um dann mit neuer Energie in Oberhof wieder anzugreifen. Wir freuen uns auf die letzten vier Weltcups. Es ist schön, jetzt auch die Führung im Gesamtweltcup übernommen zu haben. Frisch erholt und hochmotiviert gehen wir jetzt die Weltcups in Oberhof und Sigulda an und hoffen, die Führung behalten zu können.“
Julia Taubitz (GER): „Von Platz 22 auf eins hätte ich nicht gedacht. Nach dem ersten Lauf war es zwar schon der Plan, im guten Mittelfeld zu sein. Das war heute ein Wetterrennen – klar ist ein Sieg schön, aber man freut sich dann nicht so darüber, wie wenn Kaiserwetter gewesen wäre. Auf die nächsten beiden Weltcups in Oberhof freue ich mich sehr, weil ich in meiner eigenen Wohnung übernachten kann. Das ist mal wieder was anderes als das Hotelleben. Ich freue mich auf die Bahn und hoffe auf schönes Wetter und viele Zuschauer.“
Dajana Eitberger (GER): „Wir hatten in der dritten Woche in Altenberg ganz gut an der Kurve 9 gearbeitet und im Rennen der Herren Doppelsitzer auch gesehen, dass wir den Fokus auf diese Passage halten müssen. Wir haben das dann auch gut umgesetzt. Warum es im zweiten Lauf nicht für ganz vorne gereicht hat, können wir uns nicht erklären. Wir hatten ein sehr gutes Rennen und haben uns darüber gefreut. Die nächsten Weltcups in Oberhof und Sigulda sind für uns zwei Bahnen, auf denen wir noch mit einigen Herausforderungen zu kämpfen haben. In Oberhof haben wir in der Trainingswoche unser Ziel nur knapp verpasst, dass wir mit dem Start zum Rennen zwei sichere Läufe runterbringen. Hier werden wir uns in den Trainingsläufen erst wieder die Starthöhe erarbeiten, nehmen aber den Schwung aus Altenberg mit und schauen sehr zuversichtlich auf die Rennen. Dasselbe gilt auch für Sigulda, wo wir uns bisher noch nicht so leichtgetan haben. Aber mit der Erfahrung, die wir bereits gesammelt haben, kann ich mir gut vorstellen, dass wir dort auch unseren Weg durch die Bahn finden.“
Max Langenhan (GER): „Ich hatte beim letzten Weltcuprennen in Altenberg einfach nur Glück. Normalerweise verdienen solche Fehler auch mal eine Niederlage. Dass die Bahn bei diesem Wetter so nachlässt, das wünscht man keinem anderen Sportler – mir tut das dann auch leid. Es ist halt dann doch ein Outdoor-Sport, das haben wir letzte Woche auch bei der Sprint-WM gesehen, da war es ähnlich. Ich hatte mit der Startnummer im zweiten Lauf einfach Glück.“

Juri Gatt (AUT): „Letztes Wochenende war spannend mit dem Wetter, vor allem weil die Bahn stark nachgelassen hat. Aber die WM-Woche hat einfach so viel Selbstvertrauen gegeben, dass man entspannt ins Rennen reingehen konnte, weil man wusste, dass man es draufhat. Es ist cool, wenn du das wieder beweisen kannst, und wir den WM-Erfolg auch im Weltcup wiederholen konnten.“
Christian Eigentler, Cheftrainer Österreich: „Es war ein ungemein schwieriges Wochenende in Altenberg, wo wir noch so ziemlich das Beste aus der Situation gemacht haben. Bei einem Freiluftsport ist das Wetter immer ein Thema, wenn die Bahn aber so rasch so stark abbaut, wäre es im Sinne aller, für die Zukunft Lösungen zu erarbeiten. Ich kann meiner Mannschaft null Vorwurf machen, wir haben im Schlittenraum Überstunden eingeschoben und qualitativ gute Leistungen gezeigt, waren zum Teil aber einfach chancenlos. Selbst wenn wir in der abschließenden Staffel komplett fehlerfrei geblieben wären, hätten wir nicht angeschrieben. Deshalb nehmen wir den Doppelsieg im Doppelsitzer und die beiden Podestplätze im Einsitzer umso lieber mit.“
Zeitplan & TV-Übertragungen
6. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup, Oberhof (GER)
Lokale Startzeit (CET/MEZ)

Freitag, 09. Februar 2024
09:00 Uhr Nationencup
14:30 Uhr Training Gesetzten-Gruppe
Samstag, 10. Februar 2024
09:30 Uhr Herren Doppel, 1. Lauf
10:18 Uhr Damen Doppel, 1. Lauf
11:15 Uhr Herren Doppel, 2. Lauf
12:07 Uhr Damen Doppel, 2. Lauf
13:05 Uhr Damen, 1. Lauf
14:30 Uhr Damen, 2. Lauf

Sonntag, 11. Februar 2024
10:00 Uhr Herren, 1. Lauf
11:30 Uhr Herren, 2. Lauf
13:30 Uhr Team-Staffel
Alle Angaben sind ohne Gewähr!
Link zur Live TV-Übertragung: fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-33
Link zu den Biographien der Athleten:innen: Athletenübersicht & Erfolge - Int. Rennrodelverband FIL (fil-luge.org)