„So einen Lauf hat man nicht oft im Leben“ jubelten Reinhard Beer und Herbert Kögl nach einem fehlerfreien zweiten Lauf, der ihnen den Tagessieg sicherte. „Wir wussten am Start, dass uns die Russen eine fabelhafte Zeit vorgelegt hatten und uns war klar, dass wir alles geben würden müssen, um zu gewinnen. Das sind die Läufe, in denen alles möglich ist, vom Sturz bis zum perfekten Lauf.“ Es wurde der perfekte Lauf und im Ziel ein Vorsprung von einer halben Sekunde auf die Zweitplatzierten. „Im ersten Lauf hatten wir ein paar Probleme mit dem Schlitten, aber wir haben nichts am Material verändert und voll riskiert“, erklärte Beer.
Nicht ganz zufrieden waren die regierenden Weltmeister Pawel Porschnev/Ivan Lazarev (RUS) mit ihrem zweiten Platz. Ihnen hatte die fünfte Kurve zu schaffen gemacht: „Im ersten Lauf hatten wir ein paar kleine Fehler und haben dann noch in der fünften Kurve die Bretterwand gestreift. Der zweite Lauf ist uns besser gelungen, aber in der fünften Kurve hatten wir wieder einen schweren Fehler“, erklärte Pawel Porschnev. Die beiden führen ihre noch nicht optimale Form auf zu wenig Training in der Vorbereitung zurück. Vor dem nächsten Weltcup (13./14. Januar in Umhausen, Österreich) werden die beiden deshalb nicht zurück nach Russland fahren, sondern in Südtirol trainieren.
Im Gegensatz zu den Russen sind die „Shooting Stars“ des Vorjahres, Christian Schatz und Gerhard Mühlbacher sehr zufrieden mit ihrer Vorbereitung: „Wir haben neue Schienen und heuer so viel Zeit beim Tüfteln im Keller verbracht wie noch nie zuvor. Wir fühlen uns gut vorbereitet, aber man sieht erst im ersten Rennen, wo man wirklich steht. Dann entscheidet natürlich auch noch die Tagesform.“ Mit ihrem dritten Platz komplettierten sie den österreichischen Erfolg in Latsch. „Wir hatten einen schlechten Trainingslauf, einen besseren ersten Lauf und einen ganz guten zweiten Lauf. Alles in allem sind wir also sehr zufrieden mit dem dritten Platz“. Nach dem ersten Durchgang waren sie noch auf Platz vier gelegen, jedoch verpatzen die Italiener Thomas Weiss/Andreas Leiter ihren zweiten Lauf und fielen ihrerseits auf Rang vier zurück.
Der Naturbahn-Weltcup steht heuer unter dem Zeichen dreier neuer Sponsoren, den Firmen Zauner, Trenker und Pewo (alle aus Südtirol). Unter den Zuschauern weilte auch Josef Pabinger von der Firma Zauner, der bereits ein erfahrener Rodel-Tourist ist: „Der Sport hat mir schon immer gefallen und er passt gut zu unserer Firmenideologie, nämlich die Bereitstellung nachwachsender Energie. Die Natur spielt da eine zentrale Rolle, deswegen sind wir auf den Naturbahn-Sport gekommen“.
Die Bewerbe der Damen und Herren werden als Nachtbewerbe durchgeführt.
Endergebnisse:
Doppelsitzer:
1. Reinhard BEER/Herbert KÖGL (AUT), 1:11,14(1), 1:10,40(1), 2:21,54
2. Pawel PORSCHNEV/Ivan LAZAREV (RUS), 1:11,42(3), 1:1062(2), 2:22,04
3. Christian SCHATZ/Gerhard MÜHLBACHER (AUT), 1:11.46(4),1:10,94(3), 2:22,40
4. Thomas WEISS/Andreas LEITER (ITA), 1:11,32(2), 1:11,72(4),2:23,04
5. Andrzej LASZCZAK/Damian WANICZEK (POL), 1:11,79(5), 1:11,80(5), 2:23,59
6. Denis ALIMOV/Roman MOLVISTOV (RUS), 1:12,38(6), 1:11,89(6), 2:24,27
7. Aleksandr EGEROV/Petr POPOV (RUS), 2:25,41
8. Martin MAYERHOFER/Siegfried TRUPPE (AUT), 2:26,27
9. Borut KRALJ/Ziga PAGON (SLO), 2:34,01
Weltcupstand (1/6):
1. Reinhard BEER/Herbert KÖGL (AUT) 100 Punkte
2. Pawel PORSCHNEV/Ivan LAZAREV (RUS) 85
3. Christian SCHATZ/Gerhard MÜHLBACHER (AUT) 70
4. Thomas WEISS/Andreas LEITER (ITA) 60
5. Andrzej LASZCZAK/Damian WANICZEK (POL) 55
6. Denis ALIMOV/Roman MOLVISTOV (RUS) 50
7. Aleksandr EGEROV/Petr POPOV (RUS) 46
8. Martin MAYERHOFER/Siegfried TRUPPE (AUT) 42
9. Borut KRALJ/Ziga PAGON (SLO) 39