Sigulda (pps) Weltmeisterin Tatjana Hüfner (GER) hat ihre fast perfekte Saison mit einem Sieg beim Finale und dem Gewinn der Gesamtwertung zum Viessmann Rennrodel Weltcup gekrönt. In die Freude der deutschen Mannschaft mischten sich jedoch auch Wehmut und einige Tränen, denn für Silke-Kraushaar-Pielach (GER) war das Weltcup-Finale in Sigulda (Lettland) gleichzeitig auch das Ende ihrer aktiven Athletenkarriere. Auf der Bahn, auf der sie vor mehr als elf Jahren ihren ersten von insgesamt 36 Weltcup-Siegen feiern konnte, gab es für die Olympiasiegerin von 1998 zum Abschied mit Rang drei einen Platz auf dem Siegerpodest. In der Gesamtwertung zum Viessmann Rennrodel Weltcup wurde die Titelverteidigerin und fünfmalige Weltcup-Gesamtsiegerin Zweite. Das letzte Weltcup-Saisonrennen gewann die zweimalige Weltmeisterin Tatjana Hüfner (GER, 1:25,943 Minuten) vor Lokalmatadorin Anna Orlova (LAT, 1:25,972). Die Olympia-Siebte verpasste auf Ihrer Heimbahn einen „historischen“ Sieg und damit das Ende der nun seit 81 Rennen anhaltenden Siegesserie deutscher Rennrodlerinnen im Viessmann Weltcup nur um knapp drei Hundertstelsekunden. Die dreimalige Europameisterin Silke Kraushaar-Pielach wurde mit 1:26,019 Minuten Gesamtzeit Dritte. Mit 735 Punkten ging neben dem Tagessieg auch der Sieg in der Gesamtwertung zum Viessmann Rennrodel Weltcup an die Olympia-Dritte Tatjana Hüfner (GER). Zweite der Gesamtwertung wurde mit 650 Punkten ihre Mannschaftskameradin und Weltmeisterin von 2004 Silke Kraushaar-Pielach (GER). Europameisterin Natalie Geisenberger (GER, 518), in Sigulda auf Platz vier, wurde Gesamt-Dritte. Stimmen: Tatjana Hüfner (GER, Olympia-Dritte 2008, Weltmeisterin 2007 und 2008, EM-Zweite 2004 und 2006, Gesamt-Weltcup-Zweite 2006/07): Die Saison war gigantisch, der Gewinn der Weltmeisterschaft und des Gesamt-Weltcups - beides ist phänomenal. Nach dem zehnten Rang zum Auftakt in Lake Placid habe ich sehr mit mir gehadert, aber dann ist Gott sei Dank in Calgary der Knoten geplatzt und der Rest der Saison war einfach ein Lauf, mal abgesehen von dem kleinen Hänger bei der EM: Warum diesmal fast alles gut lief, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall bin ich überglücklich.“ Anna Orlova (LAT, Olympic-seventh 2006, rank eight at European Championships 2006 and 2008, fourth rank at World Cup in Winterberg): “Nach meinem Sturz und der Kopfverletzung beim ersten Saisonrennen in Lake Placid waren die folgenden Rennen nicht so gut. Der zweite Platz hier zu Hause ist also ein toller Saisonabschluss für mich. Nur schade, dass es so knapp nicht gereicht hat, um die deutsche Siegesserie zu brechen.“ Silke Kraushaar-Pielach (GER, Olympiasiegerin 1998, Weltmeisterin 2004, Europameisterin 1998, 2004 und 2006, fünfmalige Weltcup-Gesamtsiegerin): „Beim Aufstehen heute morgen, war es eigentlich noch ein ganz normaler Tag für mich, erst als mich alle auf meinen letzten Wettkampf ansprachen, wurde es etwas komisch. Beim zweiten Lauf habe ich dann immer gedacht, hier fährst Du jetzt zum letzten Mal durch – das ist schon ein bisschen schwer. Ich werde die Mannschaft und die Gemeinschaft vermissen. Aber auch, wenn ich es mir ganz ohne den Sport nicht vorstellen kann und vielleicht später etwas in Richtung Sportmarketing machen möchte – jetzt steht erstmal Familie und Familienplanung im Vordergrund.“

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