Vancouver (pps/July 1, 2009) Ein Paddel als Ehrenpreis erhielten die drei Erstplatzierten beim Finale des Rennrodel-Weltcups 2008/09 überreicht. Es stammte von einem Künstler der Squamish. Das Paddel war mehr als nur eine Geste, es symbolisierte vielmehr die Verbundenheit der XXI. Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 mit den Ureinwohnern Kanadas.
Die Squamish zählen wie die drei anderen indianischen Völker – Lil’wat, Musqueam und Tsleil-Waututh – zu den „Four Host First Nations“ (FHFN), die mit VANOC, dem Organisationskomitee der Spiele, einen Vertrag geschlossen haben. Dieser Kontrakt sicherte FHFN Urheberrechte an zahlreichen Symbolen und Logos sowie entsprechende Einnahmen an der Produktvermarktung zu. Aus diesen Einnahmen soll ein Drittel an die Ureinwohner ganz Kanadas, genauer an Kultur-, Bildungs- und Sporteinrichtungen fließen. So ist auch die Regierung von Nunavut, wo fast nur Inuit leben, durch Kunstwerke vertreten, wie etwa durch das Emblem der Spiele. Vorsitzender der „Vier First Nations“ ist der Squamish Tewanee Joseph.
Auch das Gelände, auf dem in den letzten Jahren das „Whistler Sliding Center“ entstand und wo die Entscheidungen im Rennrodeln fallen, steht auf dem Territorium der kanadischen Ureinwohner. Um dies auch visuell zu dokumentierten, wurden beim Finale des Rennrodel-Weltcups die Paddel überreicht.
Die Unterstützung geht aber noch weiter: Rund 33,4 Millionen Euro (rd. 53,8 Millionen kanadische Dollar) an Kosten durch den Bau der olympischen Anlagen gingen direkt an Firmen der Ureinwohner. Die zwei größten Aufträge erhielten „Ressource Business Ventures (RBV)“ und „Newhaven Project“. Für 20,5 Millionen Euro (rd. 33 Millionen kanadische Dollar) erbaute RBV die Zufahrtswege für das Olympische Zentrum im Callaghan Valley für Biathlon, Ski Nordisch und Nordische Kombination. Dort, im „Whistler Olympic Park“, baute Newhaven für umgerechnet 11,8 Millionen Euro (rd. 19 Millionen kanadische Dollar) die Gebäude.
RBV ist ein gemeinsames Unternehmen (Joint Venture) zwischen der Lil’wat-Nation, die 51 Prozent besitzt, und der Firma CRB Blogging. Newhaven gehört mehrheitlich der Squamish Nation, die restlichen Anteile besitzt die Newhaven Construction Group. Bill Williams, Chef der Squamish, sagte kürzlich in einem Zeitungsinterview, dass Newhaven Schulen, Gemeinschaftszentren und andere Projekte in ganz British Columbia gebaut hat. Williams: „Das Olympic Park Projekt ist nur ein Beispiel für viele Entwicklungen, die in den letzten Jahren für die Beschäftigung von Squamish-Mitgliedern gesorgt haben.“ Auch beim Neubau des „Squamish Lil’wat Centre“ in Whistler, das im vergangenen Jahr eröffnet wurde, war Newhaven beteiligt. Squamish-Mitglieder waren ebenfalls beim Ausbau des „Sea-to-Sky“-Highways von Vancouver nach Whistler beteiligt.
Laut Leonard Andrew, Chef der Lil’wat-Nation, halbierte sich die Arbeitslosenrate seines 2000 Mitglieder kleinen Stammes dank der Olympischen Spiele von 80 auf jetzt 40 Prozent.