Georg Hackl – Die Legende aus Berchtesgaden
Sechs Olympische Spiele, fünf Medaillen und eine Karriere der Perfektion auf Eis

Sepp Lenz & Georg Hackl, BMW Windkanal 1987

Berchtesgaden (FIL/14.12.2025) Wenn man über die größten Rennrodler aller Zeiten spricht, fällt ein Name immer zuerst: Georg „Schorsch“ Hackl. Geboren und aufgewachsen in Berchtesgaden im Herzen der Bayerischen Alpen, wurde Hackl zum Inbegriff von Präzision, Ausdauer und olympischer Exzellenz.

Von Calgarys Anfängen zu Gold in Albertville
Sein Olympiadebüt feierte Georg Hackl 1988 bei den Olympischen Winterspielen in Calgary (Kanada). Er startete sowohl im Einsitzer als auch im Doppelsitzer (gemeinsam mit seinem Teamkollegen Stefan Ilsanker) und zeigte sofort sein außergewöhnliches Talent: Silber im Herren-Einsitzer und Platz vier im Doppelsitzer. Es war der Beginn einer außergewöhnlichen olympischen Laufbahn.

Vier Jahre später, bei den Winterspielen 1992 in Albertville, trat Hackl in seinem mittlerweile ikonischen silbernen Rennanzug an – und fuhr mit höchster Präzision und Nervenstärke zu seiner ersten olympischen Goldmedaille im Herren-Einsitzer. Damit begann seine Ära als unangefochtener Meister seines Sports.

Georg Hackl

Doppelt hält besser – Der Titelverteidiger wird zur Legende
Bei den Olympischen Winterspielen Lillehammer 1994 schrieb Hackl erneut Geschichte. Wieder im silbernen Rennanzug und mit Startnummer 1, verteidigte er seinen Titel in beeindruckender Manier. Mit perfekten Läufen und stoischer Ruhe wurde er der erste Rodler, der den olympischen Einsitzer-Titel zweimal in Folge gewann.

Das Triple – und der Eintrag in die Olympia-Geschichte
1998, bei den Olympischen Winterspielen in Nagano, startete Hackl erstmals in einem Rennanzug in den deutschen Farben Schwarz-Rot-Gold – und krönte sich zum dreifachen Olympiasieger. Damit war er der erste Rennrodler überhaupt, der drei olympische Goldmedaillen in Folge gewann. Mit 31 Jahren hatte Hackl bereits vier olympische Medaillen errungen und sich endgültig einen Platz in der Ruhmeshalle des deutschen Sports gesichert.

Ein Rekord für die Ewigkeit
Bei seinen fünften Olympischen Spielen, 2002 in Salt Lake City, holte Hackl erneut Silber und schrieb damit endgültig Geschichte: Er war der erste Athlet – im Winter wie im Sommer – der in derselben Einzeldisziplin bei fünf aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen eine Medaille gewann.

Hackl und Prock, Foto: ÖRV, Ebermann

Der Abschiedsritt
Achtzehn Jahre nach seinem Olympiadebüt trat Georg Hackl 2006 bei den Olympischen Winterspielen in Turin zum letzten Mal an. Mit 39 Jahren belegte er den siebten Platz im Herren-Einsitzer und verabschiedete sich nach einer unvergleichlichen Karriere, die Generationen von Rennrodlern weltweit inspirierte.

Von seiner Heimat Berchtesgaden bis zu den Olympischen Podesten von Calgary, Albertville, Lillehammer, Nagano und Salt Lake City – Georg Hackls Vermächtnis bleibt einzigartig: ein Meister der Präzision, ein Ruhepol unter Druck und ein Athlet, der den Rennrodelsport geprägt hat wie kaum ein anderer.

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