Ganz nach dem Vorbild von Anton Blasbichler feierte heute, Sonntag, am Abschlusstag des Doppelweltcups in Oberperfuss Renate Gietl (ITA) ihren vierten Sieg in Serie. Zum letzten Mal war dies der mittlerweile zurückgetretenen Sonja Steinacher, ebenfalls Italien, in der Saison 2001/02 gelungen. Deren Siegesserie wurde im Februar 2002 in Hüttau gestoppt. Die Siegerin in Hüttau hieß Renate Gietl, die damals den ersten der beiden Weltcup-Siege, die sie vor der heurigen Saison zu Buche stehen hatte, feierte. „Ich habe mich seit damals sicher im mentalen Bereich verbessert. Einen guten Lauf habe ich oft ins Ziel gebracht, aber jetzt habe ich die Beständigkeit für zwei gute Läufe und ich kann auch im zweiten Durchgang noch voll motiviert attackieren“, erzählte die 23-Jährige. Attackieren im zweiten Lauf war genau das Rezept, das zu ihrem vierten Sieg führte, denn die Halbzeitführende hieß Ekatharina Lavrentjeva (RUS). „Ich habe schon gesehen, dass die Russin im Training stark war und in der ersten Kurve habe ich im ersten Lauf vier Zehntel auf sie verloren. Also wusste ich, dass meine einzige Chance war, in dieser Kurve voll anzugreifen“, resümierte Gietl. Lavrentjeva hingegen patzte in ihrem zweiten Lauf: „Ich bin in die Bande gefahren, damit war das Rennen verloren“, kommentierte die Weltcup-Gesamtsiegerin des Vorjahres ihr Rennen. Am dritten Platz landete die Vize-Juniorenweltmeisterin Barbara Abart (ITA), die wieder zu ihrer Form gefunden hat: „Ich habe in der letzten Zeit immer nur heruntergebremst. Auf dieser Bahn hier muss man voll angreifen und das ist mir heute im Rennen gut gelungen.“

Auch im Doppelsitzerbewerb dürfte mit dem vierten Saisonrennen die Entscheidung im Weltcup bereits gefallen sein, obwohl die Führenden Reinhard Beer/Herbert Kögl (AUT) noch nichts davon hören wollen. „Es war ein hervorragendes Wochenende für uns mit einem Sieg und einem zweiten Platz, aber es stehen noch zwei Rennen aus, da kann noch viel passieren“, gibt sich Reinhard Beer vorsichtig. Turbulent geht es im Gesamtweltcup aber eher hinter den mit 79 Punkten komfortabel führenden Österreichern zu. Drei Paarungen liegen innerhalb von 11 Punkten und werden sich in den verbleibenden Bewerben ein hartes Rennen um die Podestplätze liefern. Die Polen Laszczak/Waniczek kommen immer besser in Form und hätten auch gerne in Oberperfuss noch einen Lauf mehr gehabt: „Uns ist es mit jedem Lauf besser gelungen, uns zu konzentrieren. Der erste Lauf heute war nicht so gut, im zweiten ist es besser gegangen, es hätte gerne noch einer sein dürfen“, meinten die Sieger des ersten Rennens in Oberperfuss und Drittplatzierten des zweiten Bewerbes LaszczakDamian Waniczek nach getaner Arbeit. Nach einem kurzen Durchhänger sicherten sich die russischen Sieger des ersten Saisonrennens Pawel Porschnev/Ivan Lazarev den zweiten Platz. Erstmals in dieser Saison nicht auf dem Podest landeten die steirischen Cousins Wolfgang und Andreas Schopf. Nach zwei dritten und einem zweiten Platz mussten sich die regierenden Weltmeister am heutigen Sonntag mit dem vierten Platz begnügen.

Der RED BULL Weltcup wird am nächsten Wochenende in Latzfons, Italien fortgesetzt.