Glanzvolle Rodel-Wettbewerbe am ersten Tag der Jugend Olympischen Winterspielen Gangwon 2024
Gold für Antonia Pietschmann sowie Brunner/Weißensteiner

Gangwon (FIL/20.01.2024) Der erste Wettbewerbstag der Olympischen Jugend-Winterspiele 2024 in Südkorea bot den perfekten Rahmen für fesselnde Rodelwettbewerbe, bei anhaltendem Schneefall und Minusgraden kämpften die Damen im Einsitzer und die Herren im Doppelsitzer um die begehrten Medaillen.
Antonia Pietschmann dominiert

Die Damen Einsitzer lieferten eine beeindruckende Vorstellung im Alpensia Sliding Center, dem Olympia-Eiskanal von PyeongChang 2018. In einem knallharten Wettbewerb zeigte Antonia Pietschmann ihre Dominanz. Die 17-jährige Deutsche war in beiden Läufen vom Start bis zum Ziel die schnellste Rodlerin und holte souverän die Goldmedaille in der Gesamtzeit von 1:35,774 Minuten. Ihr schneller Start und ihre präzise Fahrlinie brachten sie an die Spitze des Podiums, wo sie vor begeistertem Publikum strahlte. “Mein Training hier war durchwachsen. Ich hatte schnelle Läufe, aber es waren auch ein paar Trainingsläufe dabei, die schief gelaufen sind. Ich habe versucht mich auf die guten Läufe zu konzentrieren. Es war heute sehr kalt, sehr viel Schnee aber die Atmosphäre war sensationell. Ich bin sehr glücklich mit meiner Goldmedaille. Es motiviert mich sehr dass ich eine Medaille gewinnen konnte. Dass es Gold geworden ist, das ist ein Traum. Und ich habe eine schöne Bestätigung für meine harte Arbeit erhalten und weiß jetzt wie ich weitermachen möchte. Das ist eine tolle Motivation“, sagte Jugend-Olympiasiegerin Pietschmann:

Auch Alexandra Oberstolz aus Italien zeigte großes Können und erkämpfte sich die Silbermedaille. Die erst 16-jährige Tochter zweier erfahrener Rodler, zeigte zwei tolle Fahrten durch den Olympia-Eiskanal von 2018 und lag am Ende 0,552 Sekunden hinter Pietschmann zurück. Während sich Marie Riedl aus Österreich mit einer achten und neunten Startzeit und herausragenden Fahrten die Bronzemedaille sicherte (1,154 Sekunden Rückstand auf Gold).

"Ich wusste, wenn ich zwei saubere Läufe hinbekomme, habe ich Chancen auf das Podium. Im ersten Lauf hatte ich einige Probleme am Start. Im zweiten Lauf konnte ich das beheben und das macht mich glücklich. Die Läufe waren perfekt. Ich konnte es nicht besser machen“, sagte Alexandra Oberstolz und freute sich über Silber: „Das ist meine wichtigste Medaille, die ich je gewonnen habe, und ich habe bereits eine Junioren-WM-Medaille. Auf diesen olympischen Jugendwettbewerb habe ich so lange gewartet, dass ich nicht glauben kann, dass ich jetzt hier bin und wirklich eine Medaille gewonnen habe. Die Medaille motiviert mich sehr, in den nächsten Trainings und Rennen noch mehr zu geben. Ein großes Ziel ist nun die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Mailand-Cortina. Ich weiß nicht, wie gut meine Chancen sind, aber ich werde alles geben, um dieses Ziel zu erreichen!"

Bronzemedaillen-Gewinnerin Marie Riedl sagte: “Im ersten Lauf bin ich etwas zu spät in die Kurve 13 gefahren und konnte mich zum zweiten Lauf auf jeden Fall steigern. Mit meinen Leistungen auf der Bahn bin ich zufrieden. Das war eine tolle Erfahrung hier bei den YOG zu sein und dann noch mit der Bronzemedaille nach Hause zu fahren, das ist etwas cooles. Ich bin sehr stolz. Vorher habe ich keine Medaille erwartet, mein Ziel waren die Top-5. Aber eine Medaille ist ein Zeichen, dass alles schaffbar ist und das ist eine große Motivation für mich für die nächsten Rennen, auch wenn es einmal im Training nicht so läuft.“
Die Wettbewerbe der 30 teilnehmenden jungen Damen im Einsitzer waren geprägt von atemberaubenden Momenten und bewiesen das enorme Talent der jungen Rodlerinnen aus 21 Nationen. Nur eine Starterin konnte im zweiten Lauf das Ziel nicht erreichen.

Brunner / Weißensteiner holen Gold im Doppel
Die Doppelsitzer-Rennen der jungen Herren fanden im Anschluss an die Damen Einzel statt. Der Schneefall hielt an und die Bahnarbeiter im „Alpensia Olympic Sliding Center“ machten einen tollen Job. Zwölf Rodel-Duos aus elf Nationen kämpften um den Sieg auf der eisigen Piste bei minus zwei Grad Celsius unter Null. Das Doppel Philipp Brunner und Manuel Weißensteiner setzte sich schon im ersten Lauf mit der einzigen Startzeit unter sechs Sekunden und mit einer nahezu fehlerfreien Fahrt an die Spitze. Im zweiten Durchgang genügte den jungen Italiener die zweite Laufzeit und sie sicherten sich die Goldmedaille mit der Gesamtzeit von 1:34,283 Minuten.

Im zweiten Lauf mit der schnellsten Start- und Endzeit sicherten sich die jungen Letten Janis Gruzdulis-Borovojs und Eden Eduards Cepulis die Silbermedaille mi t0,432 Sekunden Rückstand auf Gold. Der Doppelsitzer-Bewerb erfordert beeindruckender Teamarbeit und perfekter Synchronisation und so erkämpften sich Lous Grünbeck und Maximilian Kürt aus Deutschland die Bronzemedaille (0,793 Sek. zurück), mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit von über 103 km/h, die sonst nur die Sieger Brunner/Weißensteiner erreichten.

Die Doppelsitzer-Rennen beeindruckten durch die athletischen Leistungen am Start, die vor allem am flachen Start an der Kurve sechs im Alpensia Sliding Center gefragt waren.
Philipp Brunner sagte: „Das Rennen war recht gut. Im ersten Lauf hatten wir eine richtig gute Startzeit, das war schon einmal sehr wichtig. Der zweite Durchgang war nicht ganz so schnell, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Wir hatten hier schon letztes Jahr beim ContinentalCup gewinnen können. Doch über den Sommer konnten wir uns nochmal sehr verbessern, vor allem am Start, was hier besonders wichtig ist. Wenn man die Olympischen Jugendspiele erlebt, dann weiß man, es wäre ein großer Traum nach Mailand-Cortina zu kommen.“ Manuel Weißensteiner:“Es war toll. Ich freue mich sehr. Der erste Start war sehr gut und auch die Läufe waren recht ordentlich. Als wir im zweiten Lauf im Ziel ankamen, hatten wir so eine große Freude. Das war unglaublich.“

Doch auch die Bronzemedaillengewinner waren glücklich und analysierten im Ziel sofort ihre Fahrten. Louis Grünbeck sagte: „Der erste Lauf war relativ gut. Bis auf die Kurve 16, da sind wir leicht abgerutscht. Gesamt sind wir aber zufrieden. Wir waren noch nie hier in Korea und hatten nur sechs Trainingsläufe. Das passt auf jeden Fall so mit der Bronzemedaille.“ Und sein Doppelpartner Maximilian Kührt ergänzt: „Im ersten Lauf konnten wir nicht so ganz zufrieden sein, insgesamt passt die Platzierung aber gut und wir hatten hier bisher keine Erfahrung auf der Bahn. Mit einer Olympiamedaille der Jugend zurück nach Deutschland zu reisen, ist für uns ein großer Traum.“ Doch sein Vordermann denkt bereits weiter. „Jetzt geht es erst einmal noch nach St. Moritz. Da müssen wir schnell sein und dann hoffen wir, uns für die Junioren-WM in Lillehammer zu qualifizieren.“ Und Maximilian Kührt gibt das große Ziel vor: “Wir wollen einmal zu den großen Olympischen Spielen kommen. Das ist unser langfristiges Ziel“.