Olang/Valdaora (ck) - „Ich habe mich nicht getraut es zu denken, aber ich habe gewusst, dass ich es kann“, sagte Evelin Lanthaler (ITA) nach ihrem ersten Weltcupsieg, in dem sie der Seriensiegerin Ekatherina Lavrentjeva (RUS) am Ende fast eine halbe Sekunde abnahm. „Ich habe gedacht, der zweite Platz wäre super, der erste Platz ein kleines Wunder.“ Das kleine Wunder zeichnete sich jedoch schon im Training ab. Evelin Lanthaler und ihren Teamkolleginnen entging es nicht, dass Lavrentjeva nicht die sonst üblichen Bestzeiten ablieferte. „Wir haben heuer schon gesehen, dass wir an Ekatharinas Zeiten herankamen. Olang ist eine ihrer Lieblingsbahnen und dennoch war sie in den Zwischenzeiten nicht so weit vorne. Dennoch, dass es mir ausgerechnet hier gelingen würde, sie zu schlagen, hätte ich nie gedacht“, so Lanthaler, die nun ihren ersten Weltcupsieg zu ihren bislang 13 Podestplätzen hinzuzählen kann. Die geschlagene Ekatharina Lavrentjeva musste nicht lange rätseln, wo sie das Rennen verloren hat: „Ich hatte oben in der zweiten Kombination einen schweren Fehler, aber ich bin auch von der Europameisterschaft noch müde und kraftlos. Ich bin aber zufrieden, denn ich habe viele Punkte für den Gesamtweltcup gemacht.“ Und tatsächlich, mit nun 90 Punkten Vorsprung auf Tina Unterberger (AUT), die heute den fünften Platz belegte, wird ihr auch ihr zehnter Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen sein. Den dritten Platz belegte die Halbzeitführende Greta Pinggera (ITA), die Opfer ihrer Nervosität wurde: „Ich war gestern von dem Ergebnis überrascht, ich hätte nicht mit dem ersten Platz gerechnet. Heute war ich total nervös, es ist ungewohnt, als letzte zu starten und ich machte gleich in der ersten Kurve einen Fehler.“ Im ersten Lauf an zweiter Stelle gelegen, attackierte Patrick Pigneter (ITA) einmal mehr im zweiten Lauf und verwies den Halbzeitführenden Michael Scheikl (AUT) auf den zweiten Platz. „Ich muss jedes Mal alles geben, um zu gewinnen“, so Pigneter. „Ich lege den Grundstein mit dem Training im Sommer und arbeite ständig am Material. Ich bin heuer wieder einen Schritt weiter gekommen, aber die anderen sind nicht weit weg. Aber ich kann ohne Druck fahren, darum funktioniert es auch so gut.“ Mit seinem 36. Weltcupsieg zog Patrick Pigneter (ITA) gleich mit Anton Blasbichler (ITA): beide erzielten in ihrer Karriere nunmehr 50 Podestplätze im Weltcup. Dabei verpasste Anton Blasbichler heute als vierter nur knapp das Podest. Nicht mehr freuen über zweite Plätze kann sich Michael Scheikl: „Heute nervt es richtig, heute hätte ich es in der Hand gehabt“, so der Steirer. „Ich habe im zweiten Lauf in der Zielkurve zu viel riskiert, bis dahin ist es richtig gut gegangen. Aber ich werde in Rumänien wieder voll angreifen, ich war dort auch schon zwei Mal zweiter und schön langsam juckt es.“ Sein erster und einziger Weltcupsieg, den er sich mit Gerald Kammerlander (AUT) teilen musste, liegt fünf Jahre zurück. Seit dem war er fünf Mal Zweiter und sechs Mal Dritter. Sehr zufrieden mit seinem dritten Platz war Thomas Kammerlander (AUT), der sich zumindest teilweise mit Olang versöhnte: „Ich kam mit einem schlechten Gefühl hierher, weil ich 2011 in der Zielkurve gestürzt bin. Es wird nie meine Lieblingsbahn werden, aber ich komme nächstes Mal sicher mit einem besseren Gefühl hierher.“ Im Teambewerb gab es eine spannende Entscheidung, die letztlich knapp zu Gunsten der italienischen Mannschaft ausfiel. Mit Laufbestzeit legte Evelin Lanthaler den Grundstein zum Sieg, Anton Blasbichler und Patrick Pigneter/Florian Clara gaben die Führung nicht mehr ab und siegten fünf Hundertstel Sekunden vor Russland. Bei den Österreichern, die den dritten Platz belegten, erzielte Michael Scheikl Laufbestzeit. Im Nationencup der Herren siegte Stefan Gruber (ITA) vor dem Österreicher Florian Glatzl und Florian Clara (ITA). Endergebnis GRM Weltcup Damen: 1. Evelin LANTHALER (ITA), 1:09,16(2), 1:09,15(1), 2:18,31 2. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS), 1:09,18(3), 1:09,53(2), 2:18,71 3. Greta PINGGERA (ITA), 1:08,96(1), 1:10,22(4), 2:19,18 4. Carmen PLANÖTSCHER (ITA), 1:09,79(4), 1:10,09(3), 2:19,88 5. Tina UNTERBERGER (AUT), 1:09,99(5), 1:10,31(5), 2:20,30 6. Michaela MAURER (GER), 1:11,10(6), 1:11,06(6), 2:22,16 7. Christina GÖTSCHL (AUT), 1:11,19(7), 1:11,12(7), 2:22,31 8. Liudmila AKSENENKO (RUS), 1:11,45(8), 1:11,22(8), 2:22,67 Endergebnis GRM Weltcup Herren: 1. Patrick PIGNETER (ITA), 1:07,60(2), 1:07,76(1), 2:15,36 2. Michael SCHEIKL (AUT), 1:07,58(1), 1:08,14(2), 2:15,72 3. Thomas KAMMERLANDER (AUT), 1:08,34(3), 1:08,45(3), 2:16,79 4. Anton BLASBICHLER (ITA), 1:08,43(5), 1:08,65(4), 2:17,08 5. Florian BREITENBERGER (ITA), 1:08,41(4), 1:09,04(6), 2:17,45 6. Juri TALIKH (RUS), 1:08,47(6), 1:09,01(5), 2:17,48 7. Gregori BUKIN (RUS), 1:09,23(8), 1:09,21(7), 2:18,44 8. Stanislav KOVSHIK (RUS), 1:08,76(7), 1:09,82(10), 2:18,58 Endergebnis GRM Weltcup Team: 1.Italien (Evelin LANTHALER, Anton BLASBICHLER, Patrick PIGNETER/Florian CLARA) 3:38,30 2. Russland (Ekatharina LAVRENTJEVA, Juri TALIKH, Pavel PORSHNEV/Ivan LAZAREV) 3:38,35 3. Österreich (Tina UNTERBERGER, Michael SCHEIKL, Christian SCHOPF/Andreas SCHOPF) 3:38,61 4. Deutschland (Michaela MAURER, Georg MAURER, Christian WICHAN/Oliver SCHILLER) 3:45,81 5. Polen (Wioletta RYS, Adam JEDRZEJKO, Andrzej LASZCZAK/Damian WANICZEK) 3:46,15 GRM Weltcupstand Damen (5/6): 1. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS) 440 2. Tina UNTERBERGER (AUT) 350 3. Evelin LANTHALER (ITA) 339 4. Liudmila AKSENENKO (RUS) 266 5. Carmen PLANÖTSCHER (ITA) 248 6. Christina GÖTSCHL (AUT) 215 7. Greta PINGGERA (ITA) 214 8. Michaela MAURER (GER) 184 9. Petra DRAGICEVIC (SLO) 180 10. Theresa MAURER (GER) 169 GRM Weltcupstand Herren (5/6): 1.Patrick PIGNETER (ITA) 460 2. Thomas KAMMERLANDER (AUT) 400 3. Michael SCHEIKL (AUT) 364 4. Alex GRUBER (ITA) 234 5. Florian BREITENBERGER (ITA) 200 6. Stanislav KOVSHIK (RUS) 198 7. Aleksandr EGOROV (RUS) 195 7. Juri TALIKH (RUS) 195

Damen Sieger Foto Sobe 3