Duell Zöggeler vs Loch im Rampenlicht – Team-Staffel auf dem Prüfstand
Sigulda (pps) Das Duell von Weltmeister Armin Zöggeler gegen Olympiasieger Felix Loch um den Gesamtsieg im Viessmann-Weltcup im Rennrodeln steht im Rampenlicht, die Team-Staffel des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) auf dem Prüfstand. Wenn am kommenden Wochenende im lettischen Sigulda das große Finale ansteht, sind alle Augen auf den Zweikampf zwischen dem 37 Jahre alten Italiener und dem 16 Jahren jüngeren Deutschen um die Krone im Herren-Einsitzer gerichtet.
Die Ausgangslage könnte eindeutiger nicht sein. Zöggeler, zweimaliger Olympiasieger und sechsmaliger Weltmeister, kann aus eigener Kraft zum zehnten Mal den Gesamt-Weltcup gewinnen, wenn er am Samstag (19. Februar 2011 / Start: Ortszeit 12.15 Uhr / MEZ 11.15 Uhr) mindestens Platz eins, zwei oder drei belegt. Felix Loch, seines Zeichens Olympiasieger von Vancouver 2010 und mit zwei WM-Goldmedaillen dekoriert, muss auf einen Ausrutscher seines Konkurrenten hoffen. „Wenn ich die Saison auf Platz zwei beenden würde, wäre ich auch sehr, sehr zufrieden“, sagte Loch, der mit 630 Zählern 35 Punkte Rückstand auf seinen Dauerrivalen aus Südtirol (665 Punkte) aufweist.
Falls Zöggeler tatsächlich seinen zehnten Gesamtsieg feiert, zieht er gleich mit dem bislang alleinigen Rekordsieger, dem Österreicher Markus Prock. Für Loch wäre es der erste Erfolg in der Gesamtwertung des Viessmann-Weltcups.
Olympiasiegerin Tatjana Hüfner (GER) hat ihren vierten „Joska-Pokal“ für den Gesamtsieg dagegen schon in der Tasche. Der 27-Jährigen, die bisher 745 Punkte sammelte, gelang damit das bislang einmalige Kunststück, als erste Rennrodlerin in der Geschichte des Internationalen Verbandes (FIL) vier Mal in Folge (07/08, 08/09, 09/10 und 10/11) die Gesamtwertung zu gewinnen. Mit ihrem Weltcup-Quartett zog die dreimalige Weltmeisterin mit Landsfrau Sylke Otto gleich. Rekordsiegerin bleibt Silke Kraushaar-Pielach (GER) mit fünf Gesamtsiegen.
Auch im Doppelsitzer sind die Würfel schon gefallen. Mit 700 Zählern und 108 Punkten Vorsprung können Tobias Wendl/Tobias Arlt nicht mehr überholt werden. „Das ist unser Saisonhöhepunkt“, sagte „Steuermann“ Wendl, der mit seinem Partner Arlt bei der WM nach einem Sturz leer ausgegangen war. Hinter Wendl/Arlt liegen auf Rang zwei im Weltcup nun die Österreicher Andreas Linger/Wolfgang Linger (592). Dritte sind die Italiener Christian Oberstolz/Patrick Gruber (586).
Auch in der Team-Staffel des Viessmann-Weltcups presented by Money Service Group steht Deutschland als Gesamtsieger schon fest. Nach den technischen Pannen bei der WM in Cesana, als die Staffel abgebrochen werden musste, verspricht der Technologie-Partner der FIL für das letzte Saisonrennen wieder einen reibungslosen Ablauf. Zumal sich auch der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), der Belgier Jacques Rogge, als Beobachter angesagt hat. Der „Herr der Ringe“ macht im Rahmen seines Besuches beim lettischen NOK am Sonntag einen Abstecher an die Rennrodelbahn in Sigulda, um sich selbst ein Bild von der den Olympia-Status anstrebenden Team-Staffel zu machen.