Halbzeit bei den Männern: Ludwig und Kindl setzen sich schon ab

Yanqing (FIL) Johannes Ludwig wird seiner Favoritenrolle gerecht. Der Sieger des Gesamt-Weltcups fuhr im ersten der insgesamt vier Läufe im 1583 Meter langen Eiskanal des Yanqing National Sliding Centers in 57,063 Sekunden die schnellste Zeit. Bei Halbzeit führt der 35-jährige Deutsche mit 0,039 Sekunden Vorsprung vor Wolfgang Kindl (Österreich), dem im zweiten Durchgang in 57,430 Sekunden die schnellste Fahrt gelungen war. Ludwig hatte bereits die Generalprobe im November im Rahmen des EBERSPÄCHER Weltcups in China gewonnen.
„Ich sehe mich nicht so sehr unter Druck“, hatte Ludwig vor dem Wettbewerb gesagt, „ich habe vor vier Jahren mit Gold in der Staffel und Bronze im Einzel mein Soll erreicht, alles Weitere ist Zugabe.“ Wenn allerdings der Olympiasieg die Zugabe wäre, hätte er nichts dagegen. Leicht wird ihm Doppel-Weltmeister Kindl dies nicht machen. Der 33-Jährige ärgerte sich, dass er viele kleine Fehler gemacht habe: „Ich muss versuchen, besser und konstanter zu fahren.“ Deshalb sagt Ludwig: „Durchgang drei und vier sind fast wie ein neues Rennen. Das Resultat kann noch einmal durchgemischt werden.“ Zumal auch er analysiert hat: „Hundertprozentig sauber waren die Fahrten noch nicht.“
Hinter Ludwig und Kindl folgen schon mit etwas Abstand Dominik Fischnaller (Italien/0,304 Sekunden zurück) sowie der zweimalige Olympiasieger Felix Loch (0,382) vor den beiden Letten Kristers Aparjods (0,460) und Gints Berzins (0,622).
Tragisch verlief die Reise zu den Olympischen Spielen für Kevin Fischnaller. Der 28 Jahre alte Italiener hatte am Freitag einen positiven Corona-Test und musste umgehend aus dem olympischen Dorf aus und in ein Quarantäne-Hotel einziehen. Bislang ist er der einzige Rennrodler, der wegen eines positiven Tests nicht starten konnte.
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