Herren-Vorschau: Über die „glorreichen Sieben“ und die „jungen Wilden“

Herren-Trio

Berchtesgaden (RWH) Wenn eine WM auf der Hausbahn stattfindet, der Erst- und Zweitplatzierte des Vorjahres-Weltcups aus dem Gastgeberland stammen, sind die Favoritenrollen klar verteilt. Bei den 49. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) im Sanki Sliding Centre im russischen Sochi tragen ohne jeden Zweifel Semen Pavlichenko und Roman Repilov als Nummer eins und zwei im Viessmann-Weltcup 2018/2019 die Favoritenbürde.

Aber vor der 42. Saison des Weltverbandes gibt es im Viessmann-Weltcup mehr als ein halbes Dutzend Sieganwärter. Neben Pavlichenko, Weltmeister von 2015 und mittlerweile dreimaliger Europameister, und Repilov, Gesamtsieger im Winter 2016/2017, melden der zweimalige Olympiasieger und Rekordweltmeister Felix Loch (GER) sowie das starke österreichische Team mehr oder weniger unverhohlen ihre Ansprüche an.

Loch startet in seine 13. Weltcup-Saison („Abergläubisch bin ich nicht“) und ging dabei sechs Mal als Sieger hervor, die Österreicher warten seit der Saison 2002/2003, als Markus Kleinheinz siegreich war, auf einen Gesamtsieger bei den Herren. Das Potential haben die Schützlinge von René Friedl oft genug unter Beweis gestellt. Mit David Gleirscher, dem Goldmedaillengewinner der Olympischen Winterspiele 2018 im koreanischen PyeongChang, Wolfgang Kindl, Doppel-Weltmeister von 2017, Jonas Müller, Sprint-Weltmeister 2019, und Reinhard Egger, Vize-Weltmeister von 2019, stehen gleich vier Sieganwärter parat.

Felix Loch freut sich auf seine 13. Saison. „Im Moment passt alles ganz gut. Körperlich habe ich keine Probleme, ich bin relativ gut an meinen Bestwerten dran", sagt Loch. David Gleirscher setzt sich ebenfalls hohe Ziele: „Im vergangenen Winter sind mir im Weltcup zwei Podestplätze gelungen. Jetzt darf es schon noch ein bisschen mehr werden, eine WM-Medaille wäre nicht schlecht.“ Sein Landsmann Wolfgang Kindl siegte beim international besetzten Vorbereitungsrennen um den Lillehammer-Cup, beklagte aber einmal mehr körperliche Defizite: „Das stimmt mich auf jeden Fall sehr positiv, auch wenn der Nacken Probleme macht.“

Hinter den „glorreichen Sieben“ mit Pavlichenko, Repilov, Loch und den vier Österreichern lauern Deutschlands Dauerbrenner Johannes Ludwig, Olympia-Dritter und Team-Staffel-Goldmedaillengewinner, und die Fischnaller-Cousins Kevin und Dominik aus Italien auf ihre Chance. Und dann gibt es noch die „jungen Wilden“ mit Lettlands EM-Dritten Kristers Aparjods, Goldmedaillengewinner der Olympischen Jugendspiele 2016 und Junioren-Weltmeister 2017, und Max Langenhan (GER), Junioren-Weltmeister 2018 und 2019, an der Spitze.