Im Gold-Rausch rasen Eitberger, Loch, Degenhard/Rosenthal und Eggert/Benecken zu WM-Titel im Sprint

Dajana Eitberger, Sprint Oberhof 23

Oberhof (FIL/27.01.2023) Im Oberhofer Winter-Wonderland wurden heute im Sprint in der LOTTO Thüringen Eisarena die ersten vier von neun WM-Medaillen vergeben. Mit Siegen von Dajana Eitberger, Felix Loch und den Doppeln Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal und Toni Eggert/Sascha Benecken feierte das deutsche Team einen perfekten Auftakt bei ihrer Heim-WM.

Mit einem Vierfachtriumph dominierten die deutschen Damen das Sprint-Rennen. Die gebürtige Thüringerin Dajana Eitberger gewinnt hauchdünn vor ihren Teamkolleginnen Julia Taubitz (+0,001 Sek.), Anna Berreiter (+0,028 Sek.) und Merle Fräbel (+0,028 Sek.). Die beiden Österreicherinnen Madeleine Egle und Lisa Schulte landeten zeitgleich auf Platz fünf (+0,098 Sek.). Für die 32-jährige Mutter eines fast dreijährigen Sohnes ist es nach drei Bronzemedaillen das erste WM-Gold im Sprint.

Eggert / Benecken, Sprint Quali Oberhof 23

Bei den Herren sah nach der Qualifikation am Vormittag alles nach einem möglichen Österreichischen Sieg aus, doch am Ende spielte der dreifache Olympiasieger Felix Loch seine ganze Routine aus und gewann vor Jonas Müller (AUT, +0,073 Sek.) und Teamkollege Max Langenhan (+0,122 Sek.). David Gleirscher (AUT, +0,195 Sek.) verpasste das Sprint-Podium mit Platz vier ebenso wie der Lette Kisters Aparjods (LAT, +0,200 Sek.) und Bruder Nico (+0,213 Sek.). Für den 33-jährigen Felix Loch war es nach 2016 der zweite Sieg bei einer Sprint-Weltmeisterschaft.

Den Premierensieg im erstmals ausgetragenen Sprint der Damen Doppel sicherten sich Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal (GER) vor den Österreicherinnen Selina Egle und Lara Kipp (+0,016 Sek.) und den Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer (+0,023 Sek.). Auf den Plätzen vier bis sechs landeten Falkensteiner/Huber (ITA), Upte/Ozolina (LAT) und Forgan/Kirkby (USA). Für die amtierenden Weltmeisterinnen Degenhardt/Rosenthal, die damit zum zweiten Mal Rodelgeschichte schrieben, war es der erste Sieg in dieser Saison.

Oberhof 23

Toni Eggert und Sascha Benecken ließen auf ihrer Heimbahn nichts anbrennen und siegten im Sprint der Doppelsitzer mit einem Vorsprung von sieben Tausendstel vor ihren Teamkollegen Tobias Wendl und Tobias Arlt und den Österreichern Yannick Müller und Armin Frauscher (+0,069 Sek.). Die jungen Letten Bots/Plume landeten auf dem vierten, die Italiener Rieder/Kainzwalder auf dem fünften Platz. Orlamünder/Gubitz rundeten mit Platz sechs das hervorragende WM-Ergebnis der Deutschen ab. Für den Thüringen-Express Eggert/Benecken war es der zweite Sprint-WM-Titel ihrer Karriere. Die Olympiasieger Wendl/Arlt sind die Einzigen, die bisher bei allen sechs Sprint-Weltmeisterschaften auf dem Podest standen.

Für besondere Stimmung an der Bahn sorgten heute die 20 Thüringer Schulklassen des WM-Projekts „Kufe trifft Schule“, die ihre jeweilige Nation in optisch kreativen „Kostümen“ lautstark als Fanblocks unterstützten.

Women's Doubles Sprint Oberhof 23

Stimmen:

Dajana Eitberger (GER): „Ich bin hier groß geworden, das ist meine Heimbahn, und das ist natürlich schon ein Vorteil, wobei diese Kulisse und das Event auch eine Erwartungshaltung mit sich bringen. Ich habe versucht, wirklich alles runter zu fahren, und dieses eine Tausendstel Vorsprung ist wirklich nichts. Ich hatte heute das Glück auf meiner Seite und habe mir das in den letzten Jahren hart erkämpft, weil ich ganz oft auch schon den Kürzeren ziehen musste.“

Julia Taubitz (GER): „Das Ziel ist eine Medaille in beiden Rennen, also habe ich das erste schon erreicht und bin damit sehr zufrieden. Es nimmt ein bisschen den Druck und ich freue mich darauf, morgen neu anzugreifen.“

Anna Berreiter: „Ja, jetzt geht es erst richtig los. Morgen wird nochmal richtig angegriffen. Jetzt habe ich richtig Bock. Es war wichtig, diesen Lauf weg zu haben, zu sehen, wie die Stimmung ist. Heute Vormittag war ich nicht gut, aber jetzt am Nachmittag hat es wirklich gut gepasst.“

Award Ceremony Men Sprint, Oberhof 23

Madeleine Egle (AUT): „Für eine Medaille waren heute bei mir ein paar zu große Fehler dabei, aber die ersten Drei waren heute in ihrer eigenen Liga unterwegs. Mein Speed ist aber da und ich hoffe, dass ich morgen in beiden Läufen ein bisschen zulegen kann.“

Felix Loch (GER): „Die Österreicher waren im Vorlauf richtig schnell, und ich habe zu Max gesagt: ‚Das lassen wir uns nicht nehmen. Jetzt hauen wir richtig einen runter!‘ Es ist Wahnsinn, dass wir jetzt zu zweit am Podest stehen.“

Max Langenhan (GER): „Mein Lauf war noch nicht so gut, aber man nimmt den Sprint ja auch immer gerne zum Einfahren für Sonntag. Viel wichtiger ist, dass wir ein tolles Teamergebnis geschafft haben, dass Felix gewinnt. Ein deutsch-österreichisch-deutsches Podest ist doch schön. Die Österreicher sind sehr schnell, man darf sie nicht unterschätzen.“

Jonas Müller (AUT): „Nach meinem Sturz in Sigulda war das ein super Comeback. Jetzt ist alles wieder gut und ich bin überglücklich.“

Award Ceremony Women's Doubles Sprint, Oberhof 23

Jessica Degenhardt (GER): „Heute früh der Vorlauf war echt schön. Jetzt am Nachmittag war es eher eine Zitterpartie, weil wir gleich ein kleines Malheur am Start hatten. Aber wir haben gewonnen, da will ich mich erstmal nicht beschweren und hoffe, dass es morgen auch so weitergehen kann.“

Andrea Vötter (ITA): „Ich freue mich wahnsinnig über Bronze. Es ist ein Auftakt nach Maß. Wir sind hier in Oberhof noch nicht so oft von der unteren Starthöhe gefahren, deshalb war es ein bisschen schwer, aber ich bin sehr glücklich. Morgen versuchen wir, es noch ein wenig besser zu machen, aber es wird nicht leicht. Die anderen Mädels sind auch richtig stark.“

Toni Eggert (GER): „Die Bahn gefällt uns super. Wir sind hier zuhause, wir fühlen uns hier wohl und Eismeister Andre Becker stellt die Profile immer sensationell gut hin. Es ist eine tolle Anlage, eine schöne Kulisse, da macht es wirklich Freude. Letztlich müssen wir uns aber aufs Rennen fokussieren, und wir haben mit den Bedingungen ganz schön zu kämpfen. Dieser Schneegriesel war eigentlich nicht so gut für uns, und deshalb hoffe ich, dass morgen die Sonne scheint, dann wird es einfacher.“

Tobias Wendl (GER): „Wir sind sehr zufrieden. Wir haben zum Auftakt ein Superrennen geliefert, Doppelsieg für Deutschland – was will man mehr. Toni ist heute ein bisschen besser unten rausgefahren und hat deshalb verdient gewonnen.“

Yannick Müller (AUT): „Wir haben nach der Quali gedacht, dass von den anderen noch ein Schwung kommt, dass sie noch nicht alles gezeigt haben. Wir sind glücklich mit der ersten WM-Medaille für uns. So kann es weitergehen!“

Die Ergebnisse der WM-Sprint-Entscheidungen gibt es unter folgendem Link: https://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/fil-weltmeisterschaften-16