Prien (pps) Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland trauert um seinen Ehrenpräsidenten Klaus Kotter. Der langjährige Präsident des Internationalen Bob- und Skeleton-Verbandes (FIBT) verstarb knapp zwei Wochen vor seinem 76. Geburtstag am Donnerstag (13. Mai 2010) im Krankenhaus in Traunstein. Die Beisetzung soll am kommenden Mittwoch im engsten Familienkreis stattfinden.
Kotter, von 1986 bis 2004 BSD-Präsident, amtierte von 1976 als Vizepräsident für Finanzen und Recht der Fédération Internationale de Bobsleigh et de Tobogganing (FIBT). 1980 wählte man den selbstständigen Steuerberater zum FIBT-Präsidenten. Die Zugehörigkeit des Bobsports zum Olympischen Programm ist maßgeblich Kotters Wirken zu verdanken. 1994 unterlag Kotter in einer Kampfabstimmung dem Kanadier Robert F. Storey.
Klaus Kotters sportliches Engagement war weit gefächert. Von 1972 bis 1990 war er Mitglied des Bundesausschusses Recht, Sozial- und Steuerfragen des Deutschen Sportbundes, anschließend vier Jahre (1990 bis 1994) DSB-Schatzmeister, seit 1986 ist er Präsidiumsmitglied des NOK für Deutschland. Von 1980 bis 1994 wirkte er als Vertreter der internationalen Wintersportverbände in der Solidaritätskommission des IOC.
Mit welcher Zielstrebigkeit und auch der notwendigen Härte Klaus Kotter seine Vorstellungen durchsetzen kann, bewies er in vielen Ämtern - so als Schatzmeister des DSB in seinem Bemühen um eine solide Finanzierung, so beim Kampf um den Erhalt aller vier deutschen Kunsteisbahnen gegen die Streichungsabsichten des Bundesrechnungshofes 1999, vor allem aber, als im IOC vor 25 Jahren darüber beraten wurde, den Bob- und Schlittensport als olympische Disziplin zu streichen. Klaus Kotter kämpfte mit Erfolg wie ein Löwe für seine Sportart, gewann neue Mitgliedsverbände auf internationaler Ebene dazu und rekrutierte selbst im karibischen Jamaica neue Bobsportanhänger. Im Rahmen der IOC-Session 1995 in Budapest wurde er für seine Verdienste mit dem Olympischen Orden ausgezeichnet.