Inside the FIL: Interview Hans-Jürgen Köhne zur Generalprobe für die YOG 2024

Berchtesgaden (FIL/17.04.2023) Hans-Jürgen Köhne ist der Vorsitzende der Kommission für Jugend und Entwicklung des Internationalen Rodel-Verbandes (FIL). Anlässlich des Intercontinental Cup der Jugend A am 11. and 12. Februar 2023 auf der Olympiabahn von PyeongChang 2018 und Gangwon 2024 im südkoreanischen PyeongChang haben wir mit Jürgen Köhne gesprochen.
Herr Köhne die Internationale Trainingswoche in PyeongChang vom 31. Januar bis 5. Februar 2023 und das direkt darauffolgende Finale der neuen Intercontinental-Cup-Serie galt als Generalprobe für die Olympischen Jugend-Winterspiele Gangwon 2024. Wie fällt ihr Fazit zu diesem wichtigen Pre-Event aus?
Hans-Jürgen Köhne: „Von der grundsätzlichen Sache, waren es zwei sehr gute Wochen in Südkorea. Was der koreanische Verband für die Mannschaften organisiert hat, war wirklich vorbildlich. Beispielsweise wurden alle Transfers vom koreanischen Verband und alle Trainingsabfahrten von der PyeongChang 2018 Legacy Fundation bezahlt.“
Wie ist das Feedback der jungen Sportlerinnen und Sportler?

Hans-Jürgen Köhne: „Für die Athleten und Trainer war es eine ganz wichtige Erfahrung in den zwei Wochen in Südkorea. Wir haben eine neue Bahn kennengelernt, durften aber auch eine neue Kultur erleben. Wir sind in Asien gewesen, das ist schon anders als in Europa oder Amerika. Die Koreaner sind immer freundlich, wir haben uns wie in einer Familie gefühlt. Es war eine superschöne Zeit für alle.“
Das Organisationsteam hat seit PyeongChang 2018 keine großen internationalen Rodel-Wettbewerbe mehr organisiert. Gab es für den Continental-Cup internationale Unterstützung?
Hans-Jürgen Köhne: „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass die ganze Organisation vom koreanischen Verband und die Rennabläufe optimal waren. Dafür, dass das Team seit 2018 kein so großes, internationales Rennen mehr durchgeführt hat, war das vom Rennleiter über die Kampfrichter und NTOs wunderbar. Alle waren gut vorbereitet und geschult. Man hat nicht gemerkt, dass in Korea nach 2018 nur Asienmeisterschaften, Nachwuchsrennen und nationale Meisterschaften stattgefunden haben.“
Gab es die Unterstützung internationaler Bahnarbeiter und Eismeister?

Hans-Jürgen Köhne: „Das war im Falle des Continental-Cups nicht nötig. Die Bahn stand vom ersten Tag an in einem top Zustand. Unser Bahnbau-Experte Walter Plaikner war mit vor Ort. Er hat gesagt, dass er die Bahn in PyeongChang noch nie einem so guten Profil gesehen hat. Die Bahnmannschaft hat auf alles sofort reagiert. Es war ein rein koreanisches Bahnteam, ohne internationale Unterstützung anderer Eismeister und es war optimal.“
Wie haben die koreanischen Kampfrichter, Organisatoren und internationalen Jurymitglieder und Technischen Delegierten zum Pre-Event kooperiert?
Hans-Jürgen Köhne: „Wir waren wie eine Familie und haben toll zusammengearbeitet und uns gegenseitig unterstützt. Alle waren super zuvorkommend und freundlich. Es hat großen Spaß gemacht mit unseren Freunden aus Südkorea zu arbeiten.“
Wurde von den gleichen Starthöhen gefahren? Gibt es Unterschiede zwischen den Jungs und Mädchen bei den YOG?

Hans-Jürgen Köhne: „Alle Disziplinen fahren vom Juniorenstart, ab Kurve sechs. Das ist für alle gleich, egal ob es Damen, Herren oder Doppel sind. Der Team-Staffel-Test hat auch vom gleichen Start sehr gut geklappt. Während der ITW gab es die Möglichkeit für alle, sich die Bahn gut zu erarbeiten.“
Wie weit sind die Planungen für die YOG Gangwon 2024 fortgeschritten?
Hans-Jürgen Köhne: „Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der FIL-Bahnbaukommission Markus Aschauer war ich im letzten Sommer schon einmal in Südkorea. Wir hatten schon einige organisatorischen Meetings. Die Eckdaten sind geplant. Anreisetag wird der 14. Januar 2024 sein. Am 15. Januar beginnt bereits das Training. Die Eröffnungsfeier der YOG wird am 19. Januar in der Eissporthalle in Gangneung stattfinden. Das Jugend-Olympische Dorf ist in den Studentenunterkünften der Gangneung-Wonju Universität.“
Gibt es etwas, das noch nicht geklärt ist? Sind noch wichtige Baustellen für die Organisation der YOG offen?
Hans-Jürgen Köhne: „Schade ist wirklich, dass die Rennen im Rodeln, aber auch im Monobob und Skeleton bisher nicht von OBS im Livestream geplant sind. Hier sind wir noch in der Klärung. Es wäre uns sehr wichtig, dass es auch von den Eiskanalsportarten einen Livestream der YOG Gangwon 2024 gibt.“
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Köhne!