Johannes Ludwig trotzt Österreichs Rodlern auf deren Heimbahn

Winnters Igls, Men

Innsbruck (FIL) Allzu gerne hätten die österreichischen Rennrodler bei ihrem Heimrennen in Innsbruck-Igls triumphiert. Doch dagegen hatte Johannes Ludwig (Deutschland) etwas.

Der Führende im EBERSPÄCHER Rennrodel-Weltcup fuhr in beiden Läufen die schnellste Zeit. In Durchgang eins sogar in 49,790 Sekunden Bahnrekord. Auf Platz zwei kam Wolfgang Kindl. Der Lokalmatador hatte nur 0,049 Sekunden Rückstand. Das Podium vervollständigte Dominik Fischnaller (Italien/0,275 Sek. zurück).
Dahinter folgte das Brüder-Paar Gleirscher. Kuriosum: Nico und David waren in der Addition beider Läufe mit 0,453 Sekunden Rückstand absolut zeitgleich. "Mein Bruder hat sich total verhaut im ersten Durchgang", sagte Olympiasieger David Gleirscher, "da habe ich mir gedacht, dass ich es ihm gleich mal nachmache. Das ist super ärgerlich."

Wolfgang Kindl, Innsbruck

Vor dem Rennen hatte sich Reinhard Egger noch als Prophet versucht.: "Heute ist kein Bahnrekord drin", sagte der Österreicher. Doch dies stachelte den Ehrgeiz von Johannes Ludwig nur noch mehr an und fuhr auf dem 1270 Meter langen Eiskanal Bestzeit. "Rodeln macht einfach nur Spaß momentan", sagte der 35-Jährige, "ich bin in der Form meines Lebens." Gerne, so Ludwig weiter, dürften noch ein paar Rennen bis zum Saisonhighlight kommen. Es sind genau noch vier Einzel Weltcups. In der Euphorie über seinen neunten Weltcup-Erfolg hat er nicht vergessen, dass dies wegen der Corona-Pandemie keine Selbstverständlichkeit ist. "Was mich demütig macht, sieht man bei Felix", so Ludwig. Felix Loch hatte bei der Abfahrt aus Altenberg in der vergangenen Woche einen positiven Corona-Test, ist in häuslicher Quarantäne.

"Vielleicht reicht es nach ganz vorne?", hatte Wolfgang Kindl nach seinem zweiten Lauf in 49,832 Sekunden gehofft. Doch es reichte nicht ganz. Nach einer kurzen Phase der Enttäuschung hatte sich der Rodler aus Innsbruck schnell wieder gefangen. "Ich bin absolut happy", sagte er und strahlte auf dem Podium mit Dominik Fischnaller um die Wette. "Ich habe zwei super Läufe gemacht, ich bin super zufrieden", sagte der Südtiroler, "von Woche zu Woche läuft es besser."
Super glücklich waren alle Drei, dass 300 Fans ihr Rennen verfolgen durften. Zur Belohnung warfen sie ihre Blumen auf die Ränge.   

Detaillierte Ergebnisse und weitere Informationen zum 5. EBERSPÄCHER Rennrodel Weltcup in Innsbruck-Tirol findet man unter folgendem Link: https://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-12