Johannes Ludwig und Felix Loch überzeugen mit mentaler Stärke / Russlands Team-Staffel gewinnt

Sotschi (FIL) Der Blick auf die Ergebnisliste des Männerrennens beim 2. EBERSPÄCHER Rennrodel-Weltcup in Sotschi signalisiert "business as usual": Johannes Ludwig gewinnt vor Felix Loch (beide Deutschland) und dem Russen Roman Repilov. So endeten schon mehrere Rennen in der Vergangenheit. Doch bei genauer Analyse ergibt sich ein ganz anderes Bild. Nach dem ersten Durchgang hatten die Favoriten Rückstand, vorne lagen mit Kristers Apajodis (Lettland), dem Italiener Dominik Fischnaller und Riks Kristers Rozitis (Lettland) überraschend drei Rennrodler vorne, die selbst nicht damit gerechnet hatten.

Wie am Samstag regnete es bei elf Grad Lufttemperatur im Sliding Center Sanki in Rosa Khutor auch am Sonntag wieder. Dadurch wurde die Bahn von Fahrer zu Fahrer stumpfer und damit langsamer. "Das sind die verrückten Rennen bei den warmen Außenbedingungen", sagte Sieger Ludwig, "da kann man sich schon darauf einstellen, dass man mit den hinteren Startnummern im ersten Lauf nicht ganz nach vorne reinkommen." Das Gute ist, dass im zweiten Lauf mit umgekehrter Reihenfolge der Platzierungen gefahren wird. "Damit dreht sich das Ganze wieder um", sagt der Weltcup-Führende. Ludwig war bei Halbzeit 20., Loch lag auf Platz 15 und Repilov belegte Position 23.

„Es war aufgrund der Witterung wieder nicht einfach", erklärte Österreichs Cheftrainer René Friedl. Über die Anforderung bei diesen Bedingungen sagte der deutsche Cheftrainer Norbert Loch: "Es ist vor allem eine mentale Frage. Man weiß vorher genau, dass man zwei möglichst fehlerfreie Läufe braucht und mit einer Platzierung im Mittelfeld nach dem ersten Lauf ohne zu viel Rückstand auf die Spitze kann man von Platz 15 bis 20 im zweiten Lauf noch gut die Spitze angreifen."

Auch das abschließende Staffelrennen wurde durch die witterungsbedingten Umstände geprägt. Das österreichische Team, in Yanqing überragender Sieger, kam als letztes Quartett startend auf Platz sechs. Gewonnen haben die Russen Viktoriia Demchenko, Semen Pavlichenko sowie Andri Bogdanov und Iurii Prokhorov. Auf Platz zwei kam Deutschland (Anna Berreiter, Johannes Ludwig, Tobias Wendl/Tobias Arlt) vor Lettland (Kendija Aparjode, Kristers Aparjods, Andris Sics/Juris Sics).

Zeitlisten und weitere Informationen zum 2. EBERSPÄCHER Rennrodel-Weltcup der Saison 2021/22 in Sotschi (RUS) gibt es unter folgendem Link: https://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-10