Julia Taubitz und Jonas Müller setzen bislang die Glanzlichter

Julia Taubitz

Whistler (RWH) Im Jahr 2021 schaut die Rennrodelwelt auf Whistler, ist die Olympiabahn von 2010 dann doch Gastgeber der 50. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL). Die Generalprobe für die Jubiläums-Titelkämpfe finden am kommenden Wochenende (13./14. Dezember) statt, wenn der Viessmann-Weltcup zum insgesamt sechsten Mal in British Columbia gastiert.

Julia Taubitz aus Deutschland und Jonas Müller aus Österreich setzten im bisherigen Verlauf der Saison die Glanzlichter und führen die Gesamtwertungen bei Damen und Herren an. Unverhofft kommt oft, die Redensart gilt für beide. Die 23 Jahre alte Taubitz rückte wegen der Babypausen von Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger sowie dem Rücktritt von Tatjana Hüfner in die Führungsposition des deutschen Damenteams, der ein Jahr jüngere Jonas Müller ist im starken rot-weiß-roten Herrenteam mit Olympiasieger David Gleirscher, Ex-Weltmeister Wolfgang Kindl und Vize-Weltmeister Reinhard Egger als Sprint-Weltmeister Gleicher unter Gleichen.

„Jetzt fällt das Licht eben mehr auf mich“, sagt Julia Taubitz über ihre neue Rolle. Selbstbewusst genug ist die Erzgebirglerin nach dem vergangenen Winter mit zwei WM-Silbermedaillen in Winterberg und als Gesamt-Zweite im Viessmann-Weltcup. „Die Ansprüche sind natürlich höher, mit Platz sechs oder sieben wäre ich nicht zufrieden.“ Platz eins bis drei ist das Minimalziel. So zielorientiert wie ihre Ansprüche ist auch ihre Vorgehensweise neben der Bahn. Als ihr bisheriger Sponsor nicht mehr so recht mitzog, suchte sie sich selbst einen neuen – und landete bei einem alten Bekannten. Nun trägt sie – wie früher schon – jene blaue Mütze, die im Vorjahr noch Tatjana Hüfner zierte.

Selbstbewusstsein tankte Jonas Müller im Vorjahr mit dem überraschenden Gewinn von Gold bei der Sprint-WM. Das Sommertraining mit Peter Penz und Georg Fischler (Silber bei Olympia 2018 im Doppelsitzer) zahlt sich mit verbesserten Startzeiten aus. „Und ich bin lockerer geworden, nicht mehr so verbissen wie früher“, nennt Jonas Müller einen Grund für die Leistungsexplosion. Ein „Riesenpotential“ bescheinigt auch Cheftrainer René Friedl seiner aktuellen Nummer eins. Friedl verrät zudem ein weiteres Geheimnis für Österreichs Herren-Dominanz: „In Sachen Material wird bei uns mit offen Karten gespielt, alle wissen immer alles, da gibt es keine Sonderwege“.