Kristers Aparjods gewinnt Heimweltcup mit Bahnrekord

Sigulda (FIL/08.01.2023) Lokalmatador Kristers Aparjods triumphierte bei seinem Heimweltcup mit einer Gesamtzeit von 1:35.228 vor Max Langenhan (GER, +0,253 Sek.) und dem Olympiadritten Dominik Fischnaller (ITA, +0,267 Sek.). Felix Loch (GER, +0,290 Sek.) fiel vom zweiten Platz im ersten Lauf noch auf Platz vier zurück. Die Österreichischen Brüder David und Nico Gleirscher bestätigten ihre guten Trainingsleistungen und fuhren auf die Plätze fünf und sechs.
Bereits im Vorfeld waren sich bei diesen Wetter- und Eisbedingungen alle einig, dass auf dieser Rennstrecke alles stimmen muss und man viele Fahrten benötigt, um die technisch anspruchsvolle Bahn als Ganzes zu erfassen. Vorjahressieger Kristers Aparjods ließ in beiden Läufen keinen Zweifel daran, dass der Sieg vor seinem Heimpublikum nur über ihn vergeben wird. Hochkonzentriert und selbstbewusst verbesserte er bereits im ersten Lauf den sechs Jahre alten Bahnrekord um gut zwei Zehntel auf 47.615 Sekunden. Im zweiten Lauf setzte der 24-Jährige noch einen drauf und fuhr in 47.613-Rekordzeit den Sieg nach Hause. Damit feierte er den dritten Weltcupsieg seiner Karriere. Im Olympiawinter gewann er in Sochi und Sigulda seine ersten beiden Weltcuprennen und schrieb damit Geschichte als erster Rodler Lettlands mit einem Weltcupsieg. Sein 20-jähriger Teamkollege Gints Berzins landete heute mit Platz sieben ebenfalls in den Top 10.
Max Langenhan (GER) fuhr nach seinem Sieg im Nationencup vom Freitag heute erneut aufs Podium. Der 23-Jährige musste wegen einer Handverletzung die ersten drei Weltcups aussetzen und bestritt erst hier in Sigulda den ersten Weltcup in dieser Saison. Rechtzeitig fit vor seiner Heim-WM in Oberhof zeigte der Olympiasechste eindrucksvoll, dass sowohl bei der EM kommende Woche als auch bei der WM mit ihm zu rechnen ist.
Nach dem ersten Lauf noch auf Platz sechs gelegen, wurde der Ukrainer Andriy Mandziy am Ende Neunter. Der 34-Jährige aus Kremenets hat wie das gesamte Team Ukraine die Überseerennen ausgelassen und stattdessen auf seiner selbstgewählten Heimbahn in Sigulda trainiert. Die zusätzlichen Trainingsfahrten auf der 1260m langen Bahn haben sich für ihn ebenso ausgezahlt wie für Teamkollege Anton Dukach, der auf Platz zwölf fuhr.
Stimmen:

Kristers Aparjods (LAT): „Ich bin so happy! Es war wirklich sehr herausfordernd, weil so viele Leute von zuhause hier waren. Ich wohne 40km von hier entfernt, und da war ich schon sehr nervös, weil man einfach sein Bestes geben will. Aber es war heute einfach mein Tag! Ich bin das erste Mal hier so schnell gefahren und es waren zwei fast perfekte Läufe. Das macht mich schon stolz.“
Max Langenhan (GER): „Der erste Lauf war noch fehlerbelastet, aber im zweiten lief es deutlich besser. Da habe ich die oberen Passagen besser getroffen. Am Start habe ich leider noch viel Zeit liegengelassen, das waren echt Katastrophenstarts, aber das wird mit mehr Training noch besser. Ein Comeback nach Maß war es dadurch für mich nicht. Mein großes Ziel war, halbwegs vernünftig zu starten. Das ist mir nicht gelungen und daran muss ich bis zur WM noch arbeiten.“
Dominik Fischnaller (ITA): „Toll, dass es auch diesmal wieder mit dem Podium geklappt hat. Ich fahre hier in Sigulda wirklich sehr gerne. Die Bahn ist anspruchsvoll, und man muss sich überwinden, es laufen zu lassen, aber genau das macht unseren Rennsport aus. Ich freue mich sehr, dass ich nächste Woche wieder mit dem gelben Leibchen des Weltcupführenden an den Start gehen kann. Das motiviert mich ungemein.“
Die Ergebnisse des 4. Herren Weltcups der Saison 2022/23 gibt es unter folgendem Link: https://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-22