Max Langenhan mit fünftem Einzel-Sieg / Fischnaller gewinnt Gesamtweltcup

Winterberg (FIL/26.02.2023) Max Langenhans Siegesserie hält auch in der in der VELTINS EisArena Winterberg. Beim Weltcupfinale des EBERSPÄCHER Rodel-Weltcups fuhr der Thüringer seinen fünften Weltcupsieg in Folge ein. Mit neuem Bahnrekord von 51.640 Sekunden im zweiten Lauf und einer Gesamtzeit von 1:43,364 gewann er vor den Österreichern Jonas Müller (+0,179 Sek.), Nico Gleirscher (+0,239 Sek.) und Wolfgang Kindl (+0,329 Sek.). Der Italiener Dominik Fischnaller (+0,283 Sek.) landete auf dem fünften Platz und sicherte sich damit den ersten Gesamtweltcupsieg seiner Karriere.
Spannend bis zum Schluss blieb es beim Rennen der Herren um die große Kristallkugel. Nur 36 Punkte trennten Felix Loch (GER) vom Führenden Dominik Fischnaller, d.h. bei einem Sieg von Felix hätte Dominik mindestens Dritter werden müssen. Nach einem groben Fehler im oberen Teil der Bahn landete Felix Loch nach dem ersten Lauf nur auf dem neunten Platz und hatte bereits 0,249 Sekunden Rückstand auf den Führenden Wolfgang Kindl. Dominik Fischnaller hingegen lag zeitgleich mit dessen Teamkollegen David Gleirscher (+0,136 Sek.) in Lauerstellung auf Platz vier.Mit einem beherzten Lauf verbesserte sich Felix Loch noch auf den achten Platz. Dominik Fischnaller machte es spannend. Er legte einen fehlerhaften zweiten Lauf ins Eis, konnte sich aber zwei Plätze vor Felix platzieren.
Damit sicherte er sich mit 812 Punkten den ersten Gesamtweltcup seiner Karriere, vor Felix Loch (767 P.) und Max Langenhan (685 P.). Bei der WM gestürzt, zeigte der Südtiroler Dominik Fischnaller eine beeindruckend konstante Saison. Der 29-Jährige stand im Sprint und Einzel in dieser Saison sechsmal auf dem Podest, zweimal davon ganz oben, und landete jeweils in den Top acht. Im Disziplin-Weltcup hatte Felix Loch mit 627 Punkten die Nase vorn, dicht gefolgt von Dominik Fischnaller (592 P.) und Max Langenhan (585 P.).

Max Langenhan war seit Jahresbeginn in einer eigenen Liga unterwegs. Der 23-jährige musste aufgrund einer Handverletzung die ersten drei Weltcups auslassen und bestritt erst in Sigulda (LAT) sein erstes Rennen dieser Saison. Mit einem Sieg und einem zweiten Platz im Gepäck fuhr er zur WM nach Oberhof. Auf seiner Heimbahn gewann er WM-Silber im Einzel und WM-Bronze im Sprint. Anschließend startete er seine Siegesserie und stand bei allen Rennen in Altenberg, Winterberg, St. Moritz und wieder Winterberg ganz oben auf dem Podest. Damit katapultierte er sich im Gesamtweltcup und Disziplin-Weltcup noch auf den dritten Platz. Mit dem heutigen Sieg hat er insgesamt hat er acht Weltcupsiege auf seinem Konto.
Wolfgang Kindl hingegen blieb ein versöhnlicher Abschluss einer Saison verwehrt, die er sich anders vorgestellt hatte. Als vorrangiges Saisonziel hatte der 35-Jährige den Sieg im Gesamtweltcup auserkoren, doch nach einem gelungenen Auftakt in Igls (AUT), wo er zweimal Zweiter wurde, und einem erneuten zweiten Platz in Whistler (CAN) blieb ihm ein weiterer Podestplatz verwehrt. Mit dem vierten Platz heute fiel er im Gesamtweltcup noch hinter Überflieger Max Langenhan auf den vierten Platz zurück. Wäre er Zweiter geworden, hätten sie sich die Kugel geteilt.

Stimmen:
Dominik Fischnaller (ITA): „Ich fühle mich extrem gut. Die Saison war lang und ich habe zuletzt keine Top-Platzierungen mehr geschafft. Felix hingegen kam immer besser in Fahrt. Dass der fünfte Platz heute gereicht hat, ist wirklich toll. Als ich ins Ziel kam, wusste ich nicht so richtig, wo Felix nach dem zweiten Lauf liegt, und es hat ein bisschen gedauert, bis ich realisiert habe, dass ich es wirklich geschafft habe.“
Max Langenhan (GER): „Ich muss mich bei den Bahnarbeitern bedanken, die wirklich gezaubert haben. Der Bahnrekord stand ja jetzt auch schon ein paar Jahre. Ich habe mir gedacht, dass ich im zweiten Lauf Wolfgang unter Druck setzen muss. Dass es so gut gelaufen ist, freut mich riesig. Vielen Dank an alle Trainer, Mechaniker, Ärzte und Betreuer, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, die Saison so zu beenden. Es ist schade, dass Felix den Gesamtweltcup nicht holt, aber wir gönnen ihn Dominik auch sehr!“
Felix Loch (GER): „Die Plazierung heute war nicht ganz so ideal, aber es hat einfach nicht alles gepasst. Vielleicht war das Setup nicht ideal, aber ich bin froh, wie alles gelaufen ist. Die Saison ist vorbei und es wird Zeit, dass es nach Hause geht. Abgesehen von dem holprigen Einstieg in Innsbruck bin ich mit der Saison mega-happy. Mich freut auch riesig, dass Max so zurückgekommen ist. Das ist für unser Team mit Blick auf die nächsten Jahre wirklich wichtig. Jetzt geht es erstmal heim zur Familie, die viel zurückstecken musste.“

Jonas Müller AUT): „Das war heute ein versöhnlicher Abschluss einer Saison mit großen Höhen und Tiefen. Wir haben im Weltcup ganz stark angefangen, hatten zwischendurch große Probleme. Ich persönlich hatte mein Saisonhighlight bei der WM und zum Finale in Winterberg waren wir wieder stark zurück.“
Nico Gleirscher (AUT): „Max Langenhan fährt momentan in einer eigenen Liga. Vor ihm können wir nur den Hut ziehen. Es ist unglaublich, was er leistet. Wir müssen unsere Lehren ziehen und hart an uns arbeiten. Zuerst stehen jetzt noch Materialtests an, und über den Sommer müssen wir hart an der Athletik arbeiten. Da gehen auf jeden Fall noch ein paar Hundertstel für die Zukunft!“
Die Ergebnisse des 9. EBERSPÄCHER Weltcups der Saison 2022/23 gibt es unter folgendem Link: https://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-18
Die finalen Ergebnisse im EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup sowie in der Gesamtwertung sind hier zu finden: https://www.fil-luge.org/de/gesamtstaende?event_season_id=30