Österreichs Olympiasieger Josef Feistmantl tot

Josef Feistmantl

Innsbruck (RWH) Josef Feistmantl, 1964 im Doppelsitzer zusammen mit dem 1992 tödlich verunglückten Manfred Stengl Österreichs erster Olympiasieger im Rennrodeln, ist tot. Kurz nach seinem 80. Geburtstag verstarb der Einsitzer-Weltmeister von 1969, wie der Österreichische Rodel Verband (ÖRV) jetzt in Innsbruck mitteilte. Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 1976 entzündete der gelernte Optiker zusammen mit der alpinen Skirennläuferin Christa Haas das Olympische Feuer. 

Diese Ehre verdankte der Tiroler nicht zuletzt einer besonderen Fair-Play-Geste. Bei den Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) 1969 am Königssee (GER) gewann Feistmantl Gold im Einsitzer, überschattet wurde sein Sieg jedoch vom tödlichen Unfall des polnischen Meisters Stanislaw Paczka. Spontan schenkte Feistmantl nach der Siegerehrung seine Goldmedaille der polnischen Delegation. Eine Geste, die ihn zu einer Legende machen sollte. 1990 erhielt er dafür in Paris gemeinsam mit den Sportgrößen Vera Caslavska, Chris Evert, Ken Rosewall, Maria Walliser und Pirmin Zurbriggen den Olympischen Fair-Play-Preis. Feistmantl, der mehrere Optikergeschäfte besaß, wurde als einer der ersten Rennrodler in die „Hall of Fame“ des Weltverbandes aufgenommen.

Nach der Karriere blieb Feistmantl seinem Sport in diversen Verbandsposten treu, unter anderem auch als Sportlicher Leiter (1979 – 1985) der rot-weiß-roten Nationalmannschaft.