Vancouver (pps) Das eine Großereignis, die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin, hat noch gar nicht begonnen, da wirft das nächste schon seine Schatten voraus. In Vancouver, Schauplatz der XXI Olympischen Winterspiele 2010, laufen die Vorbereitungen schon jetzt auf Hochtouren. Auch mit dem Bau der kombinierten Kunsteisbahn für Rennrodeln, Bob und Skeleton in Whistler Mountain wurde bereits begonnen.

Von den Fortschritten konnte sich Josef Fendt, Präsident des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL), bei einem Besuch vor Ort höchstpersönlich überzeugen. „Plötzlich stand ein Schwarzbär vor mir, keine zehn Meter entfernt“, erzählte der ehemalige Weltmeister vom beeindruckendsten Erlebnis seines Besuchs unmittelbar vor dem Viessmann Weltcup in Calgary. Bei seinen Visiten zuvor hatte Fendt die Bären immer nur aus weiter Entfernung bewundern können.

Doch nicht nur die Tierwelt rund um die vierte Kunsteisbahn in Nordamerika – neben Calgary (ebenfalls Kanada) sowie Lake Placid und Park City (beide USA) – beeindruckten den FIL-Präsidenten. Sechs Kurvenfundamente seien bereits gesetzt; wenn alles nach Plan laufe, könne die Bahn im Herbst 2007 eröffnet werden, berichtete Bahnchef Craig Lehto. Der Kanadier ist in der Szene kein Unbekannter, vor seinem Engagement für Olympia 2010 arbeitete Lehto schon in verantwortlichen Positionen bei den Olympiabahnen in Calgary (1988) und Park City (2002). In Vancouver, oder besser gesagt Whistler Mountain, ist er also zum dritten Mal Bahnchef bei Olympischen Winterspielen.

Die Bahn in Whistler Mountain in den Blackcomb Mountains in unmittelbarer Nähe zu den Schauplätzen im Alpinen Ski kostet 55 Millionen Kanadische Dollar, umgerechnet rund 40 Millionen Euro. Sie entspricht damit den Kosten der Bahn in Cesana Pariol. In den vom Turiner Organisations-Komitee (TOROC) angegebenen 80 Millionen Euro sind auch sämtliche Kosten für die Infrastruktur eingeschlossen. Laut Josef Fendt belaufen sich die reinen Bahnkosten auf maximal 45 Millionen Euro.

Wenn alles nach den Wünschen Josef Fendts und des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) läuft, stünden in Vancouver zum ersten Mal gleich vier Entscheidungen auf dem Programm. Über die Aufnahme des Team-Wettbewerbes entscheidet das Internationale Olympische Komitee (IOC) voraussichtlich im Herbst 2007. Beim Viessmann Weltcup am 6./7. Januar 2006 nimmt eine hochrangige IOC-Delegation mit IOC-Sportdirektor Kelly Fairweather an der Spitze den Mannschaftswettbewerb unter die Lupe. In Königssee steht die letzte von vier Stationen auf dem Programm. Mit jeweils zwölf teilnehmenden Nationen bei den vorangegangenen Rennen war die Resonanz im Olympiawinter so groß wie noch nie seit der Einführung im Winter 2003/04.