Deutschland und Österreich favorisiert –
Lettland, Italien, USA und die Athleten des Russischen Olympischen Komitees mit Außenseiterchancen

Team Germany, PyeongChang 2018

Peking (FIL) Wenn man die Leistungen der gesamten Weltcupsaison betrachtet, dann stellt das deutsche Rennrodel-Team in allen vier Disziplinen auch die Favoriten für die Olympischen Spiele in Peking. Julia Taubitz, Johannes Ludwig und das Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken haben beim Saisonfinale in St. Moritz die große Kristallkugel als Sieger im Gesamt-Weltcup erhalten. Auch in der Team-Staffel ging der Gesamtsieg an die deutsche Mannschaft. Dazu kommen noch die EM-Titel durch Natalie Geisenberger und Eggert/Benecken.

Mächtig aufgeholt haben die Rodler:innen aus Österreich. Madeleine Egle und Wolfgang Kindl belegten in der Weltcup-Wertung jeweils den zweiten Platz. Insgesamt 25 Top-3-Platzierungen erreichten Athleten aus dem rot-weiß-roten Team. Dies garantiert spannende Rennen und knappe Entscheidungen im Kampf um das begehrte Edelmetall. Österreichs Cheftrainer René Friedl bringt die Ambitionen auf den Punkt: „Wir wollen in allen vier Disziplinen um die Medaillen kämpfen, das ist unser realistisches Ziel.“
Natürlich werden sich die Rodler:innen aus Lettland, Russland, Italien und den USA nicht kampflos geschlagen geben. Sie bauen auf ihre Außenseiterchance.

Olympia-Vorschau Herren:
Ludwig, Kindl, Loch, Aparjods, Repilov oder? Wer wird am Ende ganz oben stehen?

Herren Einsitzer PyeongChang 2018

Vier erfahrene Olympioniken wollen in Peking 2022 weitere Olympiamedaillen gewinnen. Felix Loch (GER) hat im Einsitzer bereits zweimal Gold, David Gleirscher (AUT) einmal Gold, Chris Mazdzer (USA) einmal Silber und Johannes Ludwig (GER) einmal Bronze gewonnen.

Die Chancen stehen gut für Johannes Ludwig. Er holte sich in der Olympiasaison zum ersten Mal die große Kristallkugel. Der 35-Jährige stand bereits eine Woche vor dem Finale als Sieger des Gesamt-Weltcups vor Wolfgang Kindl (AUT) fest. Hinter Ludwig und Kindl kamen der dreimalige Olympiasieger Felix Loch (GER) und Kristers Aparjods (LAT) punktgleich auf den dritten Rang im EBERSPÄCHER Rennrodel-Weltcup der Saison 2021/22. Aparjods schrieb in Sochi Geschichte, als er als erster Lette einen Rennrodel-Weltcup gewann. Seinen Erfolg wiederholte er dann auf der Heimbahn in Sigulda im Januar. Kindl kam im Laufe der Olympiasaison immer besser in Schwung – konnte drei Weltcups gewinnen und war am Ende der beste in einem starken österreichischen Herren-Team. Souverän blieb Ex-Weltmeister Kindl meist vor Olympiasieger David Gleirscher und dessen jüngerem Bruder Nico, dem Sprint-Weltmeister. Mit den Herren aus der rot-weiß-roten Rodel-Nation wird in Peking stark zu rechnen sein.

Doch ein wenig stärker präsentierten sich die deutschen Herren im November beim Weltcup-Auftakt im Yanqing Sliding Center. Bei der offiziellen Olympia-Premiere standen gar drei deutsche Rennrodler auf dem Podest. Johannes Ludwig, der Olympiasieger in der Team-Staffel von 2018, siegte vor dem 49-fachen Weltcupsieger und dreimaligen Olympiasieger Felix Loch und dem jungen Ex-Juniorenweltmeister Max Langenhan aus Thüringen. Dagegen hatte Weltmeister Roman Repilov (ROC) eine durchwachsene Saison, blieb im Weltcup ohne Podiumsplatzierung.