Lediglich wer flexibel war und sich blitzschnell auf sich ändernde Verhältnisse einstellen konnte, hatte in Unterammergau Chancen auf den Sieg. Während bei den Trainingsläufen am Freitag Sturm und Regen vorherrschten, gefror die Stecke über Nacht, um am frühen Nachmittag zum zweiten Durchgang wieder anzutauen. Trotz Materialproblemen waren es die Seriensieger der letzten Saison, Patrick Pigneter/Florian Clara (ITA), die hier ihre Klasse bewiesen. „Wir haben heuer schon etwas Pech, im ersten Lauf ist uns wieder eine Schiene gebrochen, Gott sei Dank hatten wir genug Ersatzschienen dabei“, kommentierte Pigneter den insgesamt achten Doppelsitzersieg seiner noch junger Karriere, mit dem sie auch die Führung im PEWO Weltcup übernahmen.
Über ihren ersten Podestplatz – in dieser Konstellation - duften sich Christian und Andreas Schopf (AUT) nach Halbzeitführung als Zweitplatzierte freuen. „Wir haben für das heutige Rennen einen anderen Schlitten probiert und das hat sich gut bewährt. Diese schnelle Bahn hier liegt uns außerdem“, erklärte Christian Schopf. Sein um vier Jahre älterer Bruder Andreas feierte bereits mit seinem Cousin Wolfgang große Erfolge im Rennrodeln. „Seit drei Jahren fahre ich jetzt mit meinem Bruder, allerdings mussten wir im Vorjahr pausieren, weil ich zu wenig Zeit zum Trainieren hatte, aber seit heuer sind wir beide Profis“, so Andreas, der sich als Student der Verfahrenstechnik die Zeit jetzt besser einteilen kann. Christian Schopf kann sich derzeit zu hundert Prozent auf den Sport konzentrieren und wird im März seinen Militärdienst antreten.
Ein kräftiges Lebenszeichen gaben Christian Schatz/Gerhard Mühlbacher (AUT) von sich. Mit dem dritten Platz – dem ersten Podestplatz seit genau einem Jahr – belohnten sie sich für die Mühen der letzten Wochen. „Wir haben noch nie so viel gearbeitet wie in dieser Saison im Dezember und Januar, trotzdem ist es in den ersten Rennen überhaupt nicht gut gelaufen“, sagte Gerhard Mühlbacher. „Wir waren zwar knapp dran, aber nie besser als fünfte oder sechste. Wir haben in den letzten Tagen hart trainiert und am Material gefeilt, aber in absoluter Hochform sind wir noch nicht. Darum bin auch ein bisschen stolz, dass wir hier sowohl gestern im Training als auch heute beim Rennen schnell waren, denn unterschiedlicher hätten die Bedingungen nicht sein können.“
Die Einsitzerbewerbe werden morgen, Sonntag, ab 11 Uhr abgehalten. Ergebnisse finden Sie hier.