Premiere für Damendoppelsitzer in der Jugend A

Prototyp Damendoppel

Berchtesgaden (RWH) In seiner mehr als 60 Jahre alten Geschichte schlägt der Internationale Rennrodelverband (FIL) im nacholympischen Winter ein neues Kapitel auf. Erstmals stehen reine Damendoppelsitzer Wettbewerbe auf dem FIL-Kalender, zunächst nur in der Jugend A. Premiere ist Anfang Dezember auf der Olympiabahn von 2002 in Park City im US-Bundesstaat Utah. 

Im Herbst 2017 war der Damen-Doppelsitzer als fünfte Disziplin in das Programm der Olympischen Jugendspiele 2020 im schweizerischen Lausanne aufgenommen worden, in einem Schnellverfahren leitete die FIL sofort alle notwendigen Schritte zur Entwicklung des neuen Sportgeräts ein. „Von der Ausschreibung bis zum fahrtüchtigen Prototyp dauerte es nur 60 Tage“, berichtet rückblickend Christian Eigentler, Technischer Direktor der FIL und beim Weltverband für das Projekt verantwortlich.

Seine Jungfernfahrt erlebte das neu geschaffene Sportgerät im Dezember 2017 auf der Kunsteisbahn im lettischen Sigulda. Entwickelt hatte den ersten reinen Damen-Doppelsitzer die österreichische Firma Kästle, besser bekannt als Produzent hochwertiger Alpinskier. Inzwischen stehen 35 Damendoppelsitzer parat, die FIL stellt den Nationalverbänden  leihweise und kostenlos je einen  Schlitten zur Verfügung. „Das Angebot wurde sehr gut angenommen, 17 Nationalverbände machten davon Gebrauch“, sagt FIL-Präsident Josef Fendt.

Die Hoffnungen der FIL, die neue Disziplin schon 2022 bei den Winterspielen im chinesischen Beijing im Olympia-Programm begrüßen zu dürfen, erfüllte das IOC zwar nicht. Die Chancen für den Damendoppelsitzer-Wettbewerb sind dennoch nicht schlecht. Verläuft der olympische Probelauf in St. Moritz, Schauplatz der YOG-Entscheidungen im Rennrodeln, Bob und Skeleton, erfolgreich, steht einer Zukunft der Damendoppelsitzer-Konkurrenz unter dem Dach der fünf Ringe nicht mehr viel im Wege.