Das Frauenfinale fest in italienischer Hand, das Männerfinale eine österreichische Angelegenheit, bei den Doppelsitzern Paare aus Polen und Russland ganze vorne: So präsentierte sich die Szene der Naturbahnrodler zu Beginn der neuen Saison beim Eröffnungsrennen des RED BULL-Weltcups auf der Seiseralm bei Völs am Schlern in Südtirol am heutigen Samstag.
Doch auch wenn die dominierenden Nationen programmgemäß dieselben waren wie in den letzten Jahren, so änderten sich zumindest zum Auftakt im Parallel-Wettbewerb doch einige Namen.
Nicht Gerhard Pilz (ausgeschieden im Achtelfinale) und Ferdinand Hirzegger (mit Fehlstart ausgeschieden im Viertelfinale) standen im Finale, sondern der Qualifikationsschnellste Gerald Kallan, Weltmeister 2000, und Robert Batkowski, Vize-Europameister 2002.
Auch der amtierende Weltmeister Anton Blasbichler musste im Südtiroler Viertelfinale gegen Martin Psenner die Segel streichen.
Im Finale zwischen dem Salzburger Kallan und dem Tiroler Batkowski behielt ersterer hauchdünn die Oberhand, mit 0,03 Sekunden Vorsprung. „Ich bin glücklich, endlich auch einen Weltcupsieg feiern zu können“, meinte er bei seiner Premiere auf dem höchsten Treppchen des Siegespodestes.
„Eigentlich dachte ich, mit der Bahn in Völs aufgrund der engen Kurven nicht besonders gut zurecht zu kommen, aber gottlob täuschte ich mich.“
Bei den Frauen war Weltcup-Titelverteidigerin Sonja Steinacher ganz vorne erwartet worden; sie verlor aber im rein italienischen (Südtiroler) Halbfinale gegen Barbara Abart, die mit 17 Jahren die Jüngste des Teilnehmerfeldes war.
Im Kampf um Rang eins setzte sich gegen die Vinschgauerin jedoch Renate Gietl aus Feldthurns durch, während Steinacher nach einem Erfolg über Lokalmatadorin Irene Mitterstieler Platz drei bleib.
Sandra Mariner (AUT) schied mit Materialproblemen ebenso im Viertelfinale aus wie die russische Exweltmeisterin Ekaterina Lavrentjeva. „Wir werden in den nächsten Tagen noch trainieren, und ich hoffe, meine Schwachstellen auf dem Materialsektor noch ausmerzen zu können“, meinte Mariner, die sich am Freitag als Achte und Letzte für die K.o.-Runde hatte qualifizieren können.
Gietl war in der Summe der beiden Läufe wie Kallan um 0,03 Sekunden schneller und freute sich, von Runde zu Runde eine Steigerung erzielt zu haben: „Und dann ist auch der Finallauf geglückt – was will man mehr?“, fragte Gietl, bereits im vorigen Winter in Hüttau (AUT) Gewinnerin einer Weltcup-Veranstaltung, in die Runde. „Mit der Strecke bin ich jedenfalls sehr gut zurecht gekommen.“
Im Wettbewerb der Doppelsitzer sorgten die Russen Pawel Porschnew/Ivan Lazarev für die große Überraschung des Wettkampftages, indem sie im Halbfinale die favorisierten Reinhard Beer/Herbert Kögl (AUT) eliminierten und ins Finale gegen Andrzej Laszczak/Damian Waniczek einzogen.
In diesem waren die Polen, wie schon während der gesamten Veranstaltung, eine Klasse für sich und gewannen überlegen.
„Wir haben im Sommer sehr viel an unserer Kondition gearbeitet“, erklärte Damian Waniczek später, „aber ich dachte nicht, dass wir dermaßen überlegen wären. Unser Saisonziel? Weltmeister werden. Weltcupsieger sind wir ja bereits.“
Endergebnisse:
Doppel:
1. Andrzej Laszczak/Damian Waniczek (POL)
2. Pawel Porschnev/Ivan Lazarev (RUS) 1,87 Sek. zur.
3. Reinhard Beer/Herbert Kögl (AUT)
4. Martin Graf/Harald Laimer (ITA) 0,41 Sek. zur.
Reihung nach Qualifikationszeit:
5. Wolfgang Schopf/Andreas Schopf (AUT) 47.66
6. Guido Hilgartner/Siegfried Truppe (AUT) 48.11
7. Simone Deme/Michel Squinabol (ITA) 48.64
8. Andrezj Tyrna/Tomasz Kowalczyk (POL) 50.07
9. Björn Kierspel/Hansjörg Mühlbacher(GER) 51.28
Frauen:
1. Renate Gietl (ITA)
2. Barbara Abart (ITA) 0,03 Sek. zur.
3. Sonja Steinacher (ITA)
4. Irene Mitterstieler (ITA) 0,89 Sek. zur.
Reihung nach Qualifikationszeit:
5. Sabine Kogler (AUT) 44.58
6. Ekaterina Lavrentjeva (RUS) 44.87
7. Marlies Wagner (AUT) 45.32
8. Sandra Mariner (AUT) 45.93
9. Julia Vetlova (RUS) 45.95
10. Ewelina Zurek (POL) 46.41
11. Magdalena Zawada (POL) 47.37
12. Anna Braun (GER) 47.68
13. Karolina Waniczek (POL) 48.13
14. Mateja Kralj (SLO) 49.61
15. Sylwia Zarzecka (POL) 50.85
Männer:
1. Gerald Kallan (AUT)
2. Robert Batkowski (AUT) 0,03 Sek. zur.
3. Florian Breitenberger (ITA)
4. Martin Psenner (ITA) 0,20 Sek. zur.
Sieger Achtelfinale, Reihung nach Qualifikationszeit:
5. Ferdinand Hirzegger (AUT) 43.04
6. Anton Blasbichler ( ITA) 43.06
7. Rudi Resch (ITA) 43.47
8. Gerald Kammerlander (AUT) 43.62
Reihung nach Qualifikationszeit:
9. Andreas Castiglioni (ITA) 43.13
10. Thomas Damian (ITA) 43.52
11. Georg Maurer (GER) 43.55
12. Roland Kallan (AUT) 43.73
13. Marcus Grausam (GER) 44.22
14. Gerhard Pilz (AUT) 44.34
15. Borut Fejfar (SLO) 44.69
16. Denis Alimov (RUS) 45.17
17. Ervin Marn (SLO) 45.25
18. Björn Kierspel (GER) 45.27
19. Borut Kralj (SLO) 45.69
20. Ziga Pagon (SLO) 45.86
21. Corey Pusey (CAN) 45.89
22. John Gibson (CAN) 46.12
23. Gaspar Benedik (SLO) 46.70
24. Christian Wichan (GER) 46.77
25. Hansjörg Mühlbacher (GER) 46.84
26. Jasmin Prnjavorac (BIH) 48.36
27. Kenan Strojil (BIH) 51.75
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