Roman Repilov nach Sprint-Gold auch Weltmeister – Drama um Gleirscher

WM 2020 Herren

Sochi (RWH) Nach Sprint-Gold auch noch Weltmeister: Roman Repilov hat nach dem Titel im nicht-olympischen Sprint auch Gold in der olympischen Disziplin gewonnen. Der 23-Jährige holte bei den 49. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) im russischen Sochi als zweiter Russe nach Semen Pavlichenko (2015) den Titel. In einer spannenden Auseinandersetzung im Sanki Sliding Centre gewann Jonas Müller aus Österreich Silber, Bronze ging an seinen Landsmann Wolfgang Kindl.

Ein Drama erlebte Olympiasieger David Gleirscher aus Österreich. Als Spitzenreiter nach dem ersten Lauf stürzte der 25-Jährige im zweiten Durchgang und kam nicht in die Wertung. Johannes Ludwig, Olympia Dritter von 2018, kam zum fünften Mal bei einer FIL-WM auf den vierten Platz, davon zuletzt drei Mal in Folge.

Repilov setzte sich im ersten Durchgang zunächst mit Bahnrekord von 51,513 Sekunden an die Spitze des Feldes. Doch David Gleirscher, Olympiasieger von 2018, konterte mit 51,466 Sekunden. Der sechs Jahre alte Bahnrekord von Felix Loch (51,613 Sekunden), aufgestellt bei den Olympischen Winterspielen 2014, wurde gleich vier Mal verbessert. Im zweiten Lauf reichte Repilov die zweitbeste Laufzeit zum Titelgewinn. Schnellster im zweiten Durchgang war Jonas Müller, der den Titel als „U23“-Weltmeister gewann.

Titelverteidiger Loch spielte bei der Medaillenvergabe keine Rolle und beendete die WM auf Rang neun. Europameister Dominik Fischnaller, am Freitag Dritter bei der Sprint-WM, kam auf den zehnten Platz.

Stimmen

Roman Repilov (RUS / Weltmeister 2020, Sprint-Weltmeister 2020, Gesamtsieger Viessmann-Weltcup 16/17, WM-Zweiter 2017, WM-Zweiter Sprint 2017, EM-Zweiter 2016 und 2019)

„Ich stand unter Druck. Nach dem WM-Titel im Sprint war ich der Favorit auf meiner Heimbahn und meinem Publikum. Der Bahnrekord von David Gleirscher hat mich für den zweiten Lauf angespornt. Der Sturz tut mit leid, aber so ist der Sport.“

Jonas Müller (AUT / WM-Zweiter 2020, Sprint-Weltmeister 2019)

„Das ist mega gut. Mir haben die 14 Tage hier nur Spaß gemacht. Ich bin von Anfang an gut mit der Bahn zurechtgekommen. Für David tut es mir unwahrscheinlich leid. Aber es spricht für die Stärke des österreichischen Teams, wenn dann zwei andere auf dem Podium stehen.“

Wolfgang Kindl (AUT / Weltmeister 2017 und Sprint-Weltmeister 2017)

„Mit einer Medaille habe ich absolut nicht gerechnet. Ich wusste zwar, dass ich schnell sein kann, konnte es aber nur auf Teilpassagen zeigen. Wir haben dann noch das Setup geändert - und da wohl ein glückliches Händchen gehabt. Man sieht bei David auf der einen Seite und Jonas und mir auf der anderen wie nahe im Sport Glück und Leid zusammen liegen.“