Fischnaller gewinnt Gesamtweltcup – Müller Weltmeister

Salzburg (FIL/10.04.2023) Spannend bis zum Schluss blieb es beim EBERSPÄCHER-Weltcup 2022/2023 bei den Herren um die große JOSKA-Kristallkugel. Nur 36 Punkte trennten Felix Loch (GER) vom Führenden Dominik Fischnaller (ITA) vor dem Finale in Winterberg. Doch beide Favoriten patzten. Felix Loch konnte, nach einem größeren Fahrfehler im ersten Durchgang, am Ende nur auf den siebten Platz rodeln. Dominik Fischnaller machte es spannend. Er legte einen fehlerhaften zweiten Lauf ins Eis und landete am Ende zwei Ränge vor seinem Kontrahenten Loch. Die zwei Plätze reichten Fischnaller zum Gesamtsieg. Mit 812 Punkten holte sich der 30-Jährige Südtiroler den ersten Gesamtweltcup seiner Karriere, vor dem dreifachen Olympiasieger Felix Loch (767 P.) und Vizeweltmeister Max Langenhan (GER/685).

„Ich freue mich sehr und fühle mich extrem gut. Die Saison war lang und ich habe zuletzt keine Top-Platzierungen mehr geschafft. Felix hingegen kam immer besser in Fahrt. Dass der fünfte Platz beim Finale gereicht hat, ist wirklich toll. Als ich ins Ziel kam, wusste ich nicht so richtig wo Felix nach dem zweiten Lauf liegt und es hat ein bisschen gedauert, bis ich realisiert habe, dass ich es wirklich geschafft habe“, sagte der Olympia-Dritte Fischnaller. Felix Loch zeigte sich auch zufrieden und gratulierte den Gesamtsieger: „Dominik hat den Gesamtsieg absolut verdient. Ich freue mich sehr für ihn. Abgesehen von dem holprigen Einstieg in Innsbruck bin ich mit der Saison mega-happy. Mich freut auch riesig, dass Max so zurückgekommen ist. Das ist für unser Team mit Blick auf die nächsten Jahre wirklich wichtig.“

Max Langenhan war seit Jahresbeginn 2023 in einer eigenen Liga unterwegs. Der 24-Jährige musste aufgrund einer Handverletzung die ersten drei Weltcups auslassen und bestritt erst bei der vierten Station im lettischen Sigulda sein erstes Rennen. Mit einem Sieg und einem zweiten Platz im Gepäck fuhr er zur Weltmeisterschaft nach Oberhof. Auf seiner Heimbahn gewann Max Langenhan WM-Silber hinter Überraschungs-Weltmeister Jonas Müller aus Österreich und WM-Bronze hinter Loch und Müller im Sprint. Anschließend startete der 24-jährige Thüringer seine Siegesserie und stand bei allen sechs Rennen in Altenberg, Winterberg, St. Moritz und beim Finale in Winterberg ganz oben auf dem Podest. Damit katapultierte er sich im Gesamtweltcup und Disziplin-Weltcup noch auf den dritten Platz.
Mit altem Schlitten auf Lieblingsbahn zum WM-Titel

Der Vorarlberger Jonas Müller war im Jahr 2019 in Winterberg Sprint-Weltmeister geworden und sicherte sich 2023 mit Nerven aus Stahl in Oberhof auch in der Königsdisziplin, dem Einzel der Herren, den WM-Titel. Der 25-jährige Sportsoldat hatte bereits im ersten Lauf geführt und legte eine weitere Bestzeit im zweiten Durchgang in die frisch sanierte WM-Bahn. Damit brach er die Siegesserie der Deutschen, die bereits sieben Weltmeistertitel in der LOTTO Thüringen Eisarena eingefahren hatten. „Nach meinem Sturz in Sigulda war mein Rodel total kaputt. Ich bin am Tag darauf nach Hause geflogen und habe den alten Schlitten wieder ausgepackt. Ich bin sofort mit dem alten Schlitten gut zurechtgekommen. Oberhof mag ich sehr. Ich kann es wirklich als meine Lieblingsbahn bezeichnen, hier war ich schon öfter schnell. Und wie man sieht, scheint der alte Schlitten nicht so schlecht zu sein.“ Das rot-weiß-rote Team der Alpenrepublik holte mit dem Olympiasieger von 2018 David Gleirscher auch die Bronzemedaille. Der Tiroler freute sich sehr über den Team-Erfolg: „Eine Medaille bei der WM ist sensationell und mit Jonas als Weltmeister macht es nochmal mehr Spaß. Ein Doppel-Erfolg für Österreich wäre möglich gewesen, doch am Ende war es Bronze für mich. Ich habe Fehler gemacht und dafür ist es absolut in Ordnung“. Gesamtweltcupsieger Fischnaller war bei der WM in Oberhof gestürzt. Felix Loch wurde Vierter, vor Sigulda-Sieger Kristers Aparjods (LAT) und dem österreichischen Ex-Weltmeister Wolfgang Kindl auf Platz sechs.