Saisonvorbereitung Team Canada in der Corona-Krise: „Wir hängen athletisch hinterher!“

Wolfgang_Staudinger

Calgary (FIL) Kanada hat die Corona Krise bisher mit gut 100.000 an Covid-19 erkrankten Personen, bei rund 38 Millionen Einwohnern, vergleichsweise gut gemeistert. Trotzdem konnten die Rennrodel-Athletinnen und Athleten vier Monate während des Lockdowns nur individuell zu Hause trainieren. Cheftrainer Wolfgang Staudinger berichtet: „Bisher waren die Trainingsbedingungen alles andere als ideal. Wir hängen in der Saisonvorbereitung athletisch hinterher!“


In Eigeninitiative haben einige in der Garage, andere im Wohnzimmer oder Garten ein provisorisches Training improvisiert. Erst seit 6. Juli kann das Nationalteam endlich wieder, mit maximal sechs Sportlern oder Sportlerinnen und zwei Trainern/innen offiziell im Trainingszentrum in Calgary trainieren. Wolfgang Staudinger erzählt: „Bei jeder Person, die das Trainingszentrum oder die Büros betritt, wird täglich Fieber gemessen und es muss ein ausführlicher Gesundheits-Fragebogen ausgefüllt werden. Wir hatten bereits denn Fall, dass ein Sportler nicht zum Training durfte, weil sein Vater aktuell Husten hatte.“ 


Die Regeln in Kanada sind sehr streng. Die Grenzen zu den USA sind für den Reiseverkehr geschlossen. Die Sportversicherung des Verbandes gewährt für Reisen des Kanadischen Nationalteams ins Ausland derzeit keinen Versicherungsschutz. „Unser Trainer Duncan Kennedy kann aktuell aus den USA nicht zu uns einreisen. Wir müssen momentan auf den im Frühjahr neu verpflichteten Techniker und Coach verzichten. Andererseits kann auch der in Calgary lebende Cheftrainer der USA, Robert Fegg, nicht zu seinem Team nach Lake Placid reisen“, sagt Wolfgang Staudinger weiter. 

 

Wie die Bedingungen dann zum Saisonstart im November sein werden ist noch nicht absehbar. Staudinger spricht von vier verschiedenen Szenarien, die das Team derzeit plant. Inwieweit die Covid-19 Krise die Austragung der 50. FIL Rennrodel Weltmeisterschaften im Februar 2021 im kanadischen Whistler oder die Homologierung und die ersten Fahrten auf der neuen Olympiabahn in China beeinträchtigt, kann derzeit noch niemand wissen. „Auf jeden Fall ist die Krise eine sehr ernst zu nehmende. Falls im Herbst eine zweite Infektionswelle in Europa auftreten sollte, wird es sehr schwierig für unser Team zum Saisonstart dabei sein zu können“, so der langjährige Erfolgstrainer Wolfgang Staudinger.