Saisonvorbereitung Team Russland in der Corona-Krise: „Der Lockdown brachte uns minimale Verluste!“

 

Moskau (FIL) In Russland stiegen die COVID-19 Infektionszahlen später als sonst in Europa an. Ab Ende April war das Wachstum dann aber auch exponentiell. Bisher haben sich rund 790.000 Personen in Russland infiziert. Seit Mitte Mai gehen die täglichen Infektionszahlen zurück. Inzwischen konnten die Maßnahmen gelockert werden. Am Wochenende 18./19. Juli absolvierten dann die Mitglieder des russischen Rennrodel-Teams das erste zentrale Saisonvorbereitungs-Training im Paramonovo International Bobsleigh und Luge Complex in der Region Moskau. 

Der Cheftrainer der Russischen Rennrodler Sergey Chudinov berichtet: „Das war das erste gemeinsame Mannschaftstraining seit dem Corona-Lockdown. Wir haben unsere Arbeit Anfang Juli aufgenommen. Natürlich hat das Coronavirus Veränderungen in unserem Leben bewirkt. Ich freue mich aber sehr, dass es gelungen ist, die Wettkampfsaison sowohl international als auch in Russland abzuschließen. Die nationale Rennrodel-Meisterschaft fand im März noch in Sochi statt. Allerdings konnten wir danach keine Pause mit Urlaub einlegen. Wir mussten alle Reisen, auch die internationalen, absagen. Während der Quarantäne, so sagen es unsere AthletenInnen scherzhaft, konnten sie gut schlafen und viel Zeit mit ihren Familien verbringen.“

Chudinov berichtet weiter: „Wir mussten die Trainingsaktivitäten im Mai und Juni absagen. Im Trainerstab ist es uns aber gelungen, die Situation gut einzuschätzen und die Arbeit der Athleten zu Hause rechtzeitig zu organisieren. Wir haben individuelle Trainingsprogramme für die Quarantäne-Zeit entwickelt. Einige von unseren Sportlerinnen und Sportlern haben Minifitnessräume zu Hause, in der Garage oder im Freien eingerichtet. Der Verband kaufte Übungsgeräte, damit die Athleten zu Hause trainieren konnten. Einige von ihnen benutzten auch Trainingsplätze. Wir blieben immer in Kontakt und stimmten uns ab in vielen Gesprächen oftmals per Telefon. Wir besprachen das Programm, ich antwortete auf die Fragen der Athleten, wir haben uns beraten und machten Aktualisierungen.“

Alle berichten, dass es für sie gut funktioniert hat und sie sich während der Zeit zu Hause gut gefühlt haben. Im Gegenteil, so heißt es aus Russland, konnten verschiedene Dinge ausprobiert werden. Möglicherweise werden die Rennrodlerinnen und Rennrodler aus Russland in Zukunft einige Trainingsmethoden auch beibehalten können.

Cheftrainer Chudinov erzählt weiter: „Nach der Ankunft im Trainingslager wurden jetzt alle AthletenInnen auf Coronaviren getestet und begannen erst dann mit dem Training. Alle freuten sich wieder auf den Beginn ihrer Arbeit. Aufgrund unserer Testergebnisse können wir sagen, dass die Athleten und Athletinnen die gleiche körperliche Verfassung haben wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Lockdown brachte uns nur minimale Verluste.“

Jetzt steht für das russische Rennrodel-Team erst einmal eine kurze Pause an. Ende Juli wird das Training dann fortsetzt. Der Trainerstab hat beschlossen, die Dauer der Trainingsaktivitäten leicht zu verlängern, da zu Beginn der Trainingslager etwas Zeit für Tests verloren gehen. Sergey Chudinov ist sehr zufrieden mit der Saisonvorbereitung bisher: „Im Allgemeinen verläuft alles nach Plan. Wir werden das Training in Russland bis November fortsetzen. Ende Oktober werden wir wieder um den russischen Pokal in Sochi rodeln. Diese Wettbewerbe sind traditionell die Qualifikation für die Teilnahme an den internationalen Wettkämpfen. Ich hoffe, dass die Grenzen bald wieder geöffnet werden und wir nach Europa reisen und die Saison wie gewohnt beginnen können.“