Saisonvorschau: Comebacks & Corona - EBERSPÄCHER-Weltcup, BMW Sprint-Weltcup und als Saisonhöhepunkt die Jubiläums-WM am Königssee

Innsbruck (FIL) Besondere Voraussetzungen erfordern besondere Maßnahmen. Um den 43. Weltcup-Winter im Rennrodeln - während der weltweiten Pandemie mit dem  Coronavirus - nicht zu gefährden, wurden umfangreiche Schutz- und Hygienemaßnahmen beschlossen. Es wird nach aktuellem Stand keine ZuschauerInnen an den Bahnen geben. Die Anzahl der TeilnehmerInnen, der Trainingsläufe, HelferInnen und Medien wurde stark eingeschränkt. Die Rennen finden fast ausschließlich in Europa und unter strengen Schutz- und Hygienemaßnahmen statt. Aber alle Rennen werden im TV übertragen und/oder online live zu verfolgen sein. Spannend wird es für Fans und Freunde des schnellen Rennrodelsports auf jeden Fall. Abwechslung, Action und Vielfalt sind zu erwarten. Denn die Weltspitze ist breiter aufgestellt als früher.
Erstmals wird die Rennserie als EBERSPÄCHER Rennrodel-Weltcup ausgetragen. Der Saison-Auftakt vom 27. bis 29. November 2020 in Innsbruck (AUT) bietet gleich zum Start ein Mega-Programm. Neben den vier olympischen Disziplinen Damen, Herren, Doppelsitzer und Team-Staffel steht auch eine Entscheidung im BMW Sprint-Weltcup (Damen, Herren, Doppelsitzer) an. 

Natalie Geisenberger

Comeback der Deutschen Ladies
Bei den Olympischen Winterspielen 2018 im koreanischen PyeongChang haben sie Gold und Silber gewonnen, in der Saison 2019/20 eine Babypause eingelegt, beide  brachten einen Sohn zur Welt und stehen vor ihrem Comeback in der vorolympischen Saison. Die deutschen Rennrodel-Asse Natalie Geisenberger, mit  49 Weltcupsiegen, fünf Olympia-medaillen und neun Weltmeistertiteln die erfolgreichste Rennrodlerin aller Zeiten und ihre Team- und Zimmerkollegin Dajana Eitberger, Silbermedaillengewinnerin von PyeongChang 2018, kehren zurück in den Eiskanal. Ihre Comebacks werden mit Spannung erwartet. Fünf verschiedene Damen aus drei Nationen konnten im vergangenen Winter Rennen gewinnen. Julia Taubitz (GER), Tatyana Ivanova, Weltmeisterin Ekaterina Katnikova (beide RUS), Anna Berreiter (GER) und Eliza Tiruma (LAT) wollen auch 2020/21 wieder siegen. Elf verschiedene Damen aus fünf Ländern rodelten im letzten Winter auf das Podium. Mit dem EBERSPÄCHER Rennrodel-Weltcup und den 50. FIL Rennrodel Weltmeisterschaften, verspricht die kommende Saison bei den Damen so viel Spannung wie schon lange nicht mehr.

Herren breit aufgestellt - Roman Repilov Favorit für Weltcup und WM

Roman Repilov

Weltmeister und Gesamtweltcupsieger Roman Repilov (RUS) möchte im Winter 2020/21 seine zwei Titel verteidigen. Leicht wird es ihm die Konkurrenz nicht machen. Elf Männer aus sechs Nationen standen im vergangenen Winter auf dem Podium. 
Gleich zum Saisonauftakt in Innsbruck werden die Österreicher, mit Olympiasieger David Gleirscher, Reinhard Egger und den WM-Medaillengewinnern Jonas Müller und Ex-Weltmeister Wolfgang Kindl auf der Heimbahn das Tempo vorgeben. Die deutschen Olympiasieger Johannes Ludwig (2018 Team-Staffel) und Felix Loch (3x Gold 2010 und 2014 im Einzel und Team) haben große Chancen Weltcuppunkte zu sammeln, insbesondere angesichts der vielen Heimrennen auf deutschen Bahnen. Aber auch Repilovs Teamkollege Semen Pavlichenko hat bereits zwölf Weltcupsiege, einen Gesamtsieg und einen WM-Titel zu Buche stehen.

Doppelsitzer mit starker Konkurrenz - Comeback Steu/Koller

Steu / Koller, ÖRV Staatsmeister

Der Kampf um Weltcuppunkte im Doppelsitzer ist härter geworden. Das Dauerduell der beiden deutschen Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken (Weltmeister 2017, 2019 und 2020) und der Olympiasieger von 2014 und 2018 Tobias Wendl/Tobias Arlt erfährt neuerdings große Abwechslung. Im letzten Winter siegten im Weltcup sechs verschiedene Teams aus vier Nationen. Vor allem die Österreicher Thomas Steu/Lorenz Koller heizten den Rivalen aus Deutschland mit vier Podestplätzen und dabei einem Weltcupsieg mächtig ein, bis zu ihrem Trainingssturz mit Schien- und Wadenbeinbruch von Thomas Steu im lettischen Sigulda. Zur neuen Saison stehen die beiden Österreicher mit großen Ambitionen vor ihrem Comeback beim Weltcupauftakt zu Hause im Eiskanal von Igls. Die lettischen Brüder Andris und Juris Sics, zweimalige Olympia-Medaillengewinner, kamen im Gesamtweltcup 2020 auf den Bronzerang und holten ihre ersten zwei Weltcupsiege, in Sigulda und beim Sprint in Lake Placid. Bei den 49. FIL Rennrodel Meisterschaften 2020 in Sochi (RUS) wurden die Russen Aleksandr Denisev/Vladislav Antonov Sprint-Weltmeister, im Gesamtweltcup rodelten sie auf den vierten Rang. Aber auch die beiden Polen Wojciech Chmielewski/Jakub Kowalewski haben mit ihrem ersten Weltcup-Podestplatz in Winterberg und Bestzeit im ersten Rennlauf beim Weltcup in Innsbruck gezeigt, dass sie große Ambitionen haben.

Alle 120 Athleten*innen bei Anreise am Montag in Innsbruck negativ getestet /  USA und Kanada starten erst im Januar 2021 international

Athletinnen und Athleten aus 20 Nationen haben sich zum Eröffnungsrennen in Innsbruck-Igls angemeldet. SportlerInnen aus Australien, Argentinien, Korea und Russland sind dabei. 42 Herren, 37 Damen und  22 Doppelsitzer werden an den Start gehen. Beim Covid-19 Test am Montag, 23. November 2020 waren alle Sportlerinnen und Sportler negativ.
Die Rennrodlerinnen und Rennrodler aus den USA und Kanada werden, wegen der weltweiten Coronavirus-Pandemie, erst im Januar 2021 in den EBERSPÄCHER-Weltcup 2020/21 einsteigen.

Der EBERSPÄCHER-Weltcup mit gesamt neun Rennwochenenden und die 50. FIL Rennrodel Weltmeisterschaften vom 29. bis 31. Januar 2021 am bayerischen Königssee, versprechen höchste Spannung und Vielfalt in allen Disziplinen. Denn erstmals in der Saison 2019/20 konnten die Teams aus  Italien und Russland punktgleich die große JOSKA-Kristallkugel in Empfang nehmen. Gerade beim EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW werden die Ränge auf dem Podium im neuen Winter wieder hart umkämpft sein.