Bereits in Topform präsentierte sich am zweiten Renntag in Lungiarü die russische Weltmeisterin Ekatherina Lavrentjeva. Mit neuem Material und überlegenen Bestzeiten raste sie zum ersten Saisonsieg. „Ich habe im Sommer viel trainiert, hier auf dieser Bahn nur zwei mal, aber ich glaube, dass meine Form heuer sehr gut ist“, erzählt die Russin, die von Jahr zu Jahr besser Deutsch spricht. „Meine alte Rodel war zwei Jahre alt und ich musste sie wechseln. Mit der neuen bin ich auf Anhieb gut zurecht gekommen.“ Einzig Christa Gietl (ITA) konnte Lavrentjeva fordern, doch musste sie sich trotz Laufbestzeit im zweiten Durchgang mit dem zweiten Platz zufrieden geben.

Den dritten Platz teilten sich die Weltcup-Gesamtsiegerin des Vorjahres, Renate Gietl (ITA) und die erst 16-Jährige Mannschafts-Weltmeisterin aus Österreich, Melanie Batkowski, der in der laufenden Saison noch einiges zuzutrauen ist. Im unteren Teil der Strecke deklassierte sie im heutigen Rennen die Konkurrenz. „Ich habe diese Bahn hier immer schon gemocht und im mittleren und unteren Teil bin ich auch sehr gut gefahren. Die oberen Kurven liegen mir nicht so und ein bisschen lag es auch an der Materialabstimmung. Im zweiten Lauf ging es aber schon besser“, analysierte die Tirolerin ihr Rennen.

Eine klare Sache für Italien schien der Herren Einsitzerbewerb zu werden. Gleich vier des erfolgsverwöhnten italienischen Herrenteams lagen nach dem ersten Lauf an der Spitze. Doch Gerald Kammerlander (AUT) brachte die Azzuri noch ins Schwitzen. Nach dem ersten Durchgang noch an sechster Stelle gelegen, übernahm er die Führung und ein Italiener nach dem anderen reihte sich hinter dem Österreicher ein, dessen bisher bestes Weltcup-Ergbenis ein vierter Platz gewesen war. Lediglich Patrick Pigneter, der mit über einer Sekunde Vorsprung aus dem ersten Lauf ins Rennen ging, konnte Kammerlander noch abfangen. „Ich hätte nie damit gerechnet, hier noch aufs Podest fahren zu können, schon gar nicht nach meinem zweiten Lauf. Ich hatte überhaupt kein gutes Gefühl“, erklärte Kammerlander nach dem Rennen, in dem er den bislang größten Erfolg manifestierte. Fügte jedoch an: „Wenn man auf dieser Bahn viel riskiert, verliert man die Ideallinie und ist oft trotzdem schnell, obwohl man vom Gefühl her keinen guten Lauf hatte. Ich habe heute voll riskiert“.
Volles Risiko nehmen musste auch Patrick Pigneter, der am Start sehr wohl informiert war, dass alle seine Mannschaftskollegen hinter Kammerlander zurückgefallen waren. „Ich wäre in diesem Lauf fast noch gestürzt, aber es ist Gott sei Dank gut gegangen“, sagte Pigneter, der sich im Vorjahr auf dieser Strecke den Sieg noch mit Teamkollegen Anton Blasbichler teilen hatte müssen. Auf dem dritten Platz landete Florian Breitenberger, ebenfalls Italien.

Der Weltcup wird im Januar mit zwei Stationen in Europa – Kindberg in der Steiermark und Garmisch-Partenkirchen – fortgesetzt.

Endergebnis Damen:

1. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS), 1:25,59(1), 1:25,40(2), 2:50,99
2. Christa GIETL (ITA), 1:25,73(2), 1:25,30(1), 2:51,03
3. Renate GIETL (ITA), 1:26,59 (3), 1:26,73(6), 2:53,32
3. Melanie BATKOWSKI (AUT), 1:26,78(4), 1:26,54(3), 2:53,32
5. Marlies WAGNER (AUT), 1:26,78(4), 1:27,20(8), 2:53,98
6. Julia VETLOVA (RUS), 1:27,37(7), 1:26,67(4), 2:54,04
7. Karolina WANICZEK (POL), 1:26,97(6), 1:27,18(7), 2:54,15
8. Tamara SCHWARZ (ITA), 1:27,89(9), 1:26,67(4), 2:54,56
9. Michaela MAURER (GER), 1:28,34(12), 1:28,06(9), 2:56,40
9. Sandra MARINER (AUT), 1:28,24(11), 1:28,16(11), 2:56,40
11. Tina UNTERBERGER (AUT), 1:28,05(10), 1:28,95(12), 2:57,00
12. Kinga GAWLAS (POL), 1:28,99(13), 1:28,10(10), 2:57,09

Endergebnis Herren:

1. Patrick PIGNETER (ITA), 1:23,24(1), 1:23,67(1), 2:46,91
2. Gerald KAMMERLANDER (AUT), 1:24,38(6), 1:24,03(2), 2:48,41
3. Florian BREITENBERGER (ITA), 1:24,32(4), 1:24,19(3), 2:48,51
4. Anton BLASBICHLER (ITA), 1:24,09(3), 1:24,46(5), 2:48,55
4. Martin PSENNER (ITA), 1:23,98(2), 1:24,57(6), 2:48,55
6. Gernot SCHWAB (AUT), 1:24,33(5), 1:24,45(4), 2:48,78
7. Daniel QUITTA (ITA), 1:24,90(9), 1:24,63(7), 2:49,53
8. Mathias RAINER (ITA), 1:24,83(8), 1:24,89(8), 2:49,72
9. Robert BATKOWSKI (AUT), 1:25,47(11), 1:25,00(9), 2:50,47
10. Florian BATKOWSKI (AUT), 1:25,48(12), 1:25,36(10), 2:50,84
11. Georg MAURER (GER), 1:25,16(10), 1:26,13(12), 2:51,29
12. Borut KRALJ (SLO), 1:25,86(13), 1:26,31(13), 2:51,29

Weltcupstände (1/6):

Damen:

1. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS): 100
2. Christa GIETL (ITA): 85
3. Renate GIETL (ITA) : 70
3. Melanie BATKOWSKI (AUT): 70
5. Marlies WAGNER (AUT): 55
6. Julia VETLOVA (RUS): 50
7. Karolina WANICZEK (POL): 46
8. Tamara SCHWARZ (ITA): 42
9. Michaela MAURER (GER): 39
9. Sandra MARINER (AUT): 39
11. Tina UNTERBERGER (AUT): 34
12. Kinga GAWLAS (POL): 32

Herren:

1. Patrick PIGNETER (ITA): 100
2. Gerald KAMMERLANDER (AUT): 85
3. Florian BREITENBERGER (ITA): 70
4. Anton BLASBICHLER (ITA): 60 4. Martin PSENNER (ITA): 60 6. Gernot SCHWAB (AUT): 50
7. Daniel QUITTA (ITA): 46
8. Mathias RAINER (ITA): 42
9. Robert BATKOWSKI (AUT): 39
10. Florian BATKOWSKI (AUT): 36
11. Georg MAURER (GER)
12. Borut KRALJ (SLO)

Doppelsitzer:

1. Andrzej LASZCZAK/Damian WANICZEK (POL): 100
2. Reinhard BEER/Herbert KÖGL (AUT): 85
3. Pawel PORSCHNEV/Ivan LAZAREV (RUS): 70
4. Christian SCHATZ/Gerhard MÜHLBACHER (AUT): 60
5. Aleksandr EGEROV/Petr POPOV (RUS): 55
6. Denis ALIMOV/Roman MOLISTOV (RUS): 50
7. Günther INNERBICHLER/Alex INNERBICHLER (ITA): 46
8. Thomas Weiss/Andreas LEITNER (ITA): 42