Winterberg (pps) Bei der vorletzten Station im Viessmann Weltcup der Rennrodler in
Winterberg am kommenden Wochenende (9. bis 11. Feburar) kann die erste
Entscheidung in der Gesamtwertung fallen. Silke Kraushaar-Pielach, „Pechmarie“
der WM von Igls, reicht als überlegener Spitzenreiterin bei den Damen bereits ein
fünfter Platz in den beiden ausstehenden Rennen im Hochsauerland und eine
Woche später im lettischen Sigulda, um zum fünften Mal die Gesamtwertung im
Viessmann Weltcup zu ihren Gunsten zu entscheiden.
Damit würde die 36 Jahre alte Thüringerin zur alleinigen Rekordsiegerin aufsteigen.
Bislang haben sowohl Silke Kraushaar-Pielach (98/99, 00/01, 01/02 und 05/06) als
auch ihre inzwischen zurückgetretene Kollegin Sylke Otto (94/95, 99/00, 02/04 und
03/04) jeweils vier Mal die Gesamtwertung gewonnen.
Mit einem komfortablen Punktepolster von 155 Zählern geht die Olympiasiegerin von
1998 in das Winterberger Rennen. Da die Zweitplatzierte der Gesamtwertung,
Tatjana Hüfner, die in Igls zum ersten Mal Weltmeisterin wurde, mit derzeit 530
Punkten auf maximal 730 Zähler kommen könnte (Voraussetzung wären zwei Siege
in Winterberg und Sigulda), reicht der Weltmeisterin von 2004 ein fünfter Platz, um
zum fünften Mal die Gesamtwertung des Viessmann Weltcups zu gewinnen.
Im Doppelsitzer geht das Dauerduell zwischen den nun viermaligen Weltmeistern
Patric Leitner/Alexander Resch (Deutschland) und Christian Oberstolz/Patrick Gruber
(Italien) in die vorletzte Runde. Vor dem Rennen in Winterberg führen Leitner/Resch
(640) mit 25 Punkten Vorsprung auf ihre Südtiroler Konkurrenten (615).
Mit bislang fünf Gesamtsiegen ist Armin Zöggeler bei den Herren zwar noch ein
Stück von Rekordsieger Markus Prock (10 Gesamterfolge) aus Österreich entfernt,
aber der zweimalige Olympiasieger steht vor dem sechsten Erfolg der
Jahreswertung. 55 Punkte beträgt der Vorsprung von Zöggeler (615) auf den neuen
Weltmeister David Möller (560) aus Deutschland.
Neben der Revanche für die 39. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodel-
Verbandes (FIL) steht der zweite Test der am Königssee erfolgreich eingeführten
Staffel in Winterberg im Mittelpunkt. FIL-Präsident Josef Fendt (Deutschland) möchte
die Staffel im kommenden Winter als feste Einrichtung anstelle des bisherigen
Mannschafts-Wettbewerbs etablieren. Bei den FIL-Weltmeisterschaften 2008 in
Oberhof soll die Staffel zudem ins Programm aufgenommen werden. Fendt erwägt
obendrein, mit der Staffel einen neuen Anlauf beim Internationalen Olympischen
Komitee (IOC) zu unternehmen, um das neue Format vielleicht doch noch in das
Programm der Winterspiele 2010 in Vancouver (Kanada) hieven zu können.