Sprint mischt die Podestplatzierungen

1st Sprint World Cup Lake Placid 2023, Men

Lake Placid (FIL/09.12.2023) Welch‘ besondere Anforderungen die Sprintrennen beim EBERSPÄCHER Rodel Weltcup bereithalten, zeigte sich beim Saisonauftakt auf der selektiven Olympiabahn in Lake Placid. Bei den Männern triumphierte in Max Langenhan der Sieger vom Vortag. Bei den Frauen gelang seiner deutschen Landsfrau Julia Taubitz ein besserer Lauf als im Einzel und damit der erste Saisonsieg. Auch beim Doppel der Frauen standen in Selina Egle und Lara Kipp (Österreich) wieder dieselben Siegerinnen auf der obersten Stufe des Podests wie am Freitag, während bei den Männern im Doppel die Letten Martins Bots und Robert Plume triumphierten.

Wie dominant Langenhan momentan ist, belegen die 0,303 Sekunden Vorsprung, die er auf seinen Landmann Felix Loch im Sprint hatte. Und das bei einer Laufzeit von lediglich 33,257 Sekunden. „Das war ein richtig, richtig guter Lauf. Es hat super gepasst, so wollte ich Lake Placid abschließen“, sagte Langenhan. Auf den Plätzen folgte ein österreichisches Paket mit Nico Gleirscher (0,338 Sekunden zurück) und Weltmeister Jonas Müller (0,414). „Ich bin brutal happy!“, jubelte Gleirscher, „zwei dritte Plätze zum Auftakt können sich durchaus sehen lassen.“

Lake Placid Sprint World Cup Lake Placid 2023, Women

Dass sich Julia Taubitz um einen Platz hat steigern können, stimmte sie zuversichtlich. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Lauf, so kann man in die Saison starten“, sagte die Siegerin des Gesamt-Weltcups der vergangenen Saison. 37,451 Sekunden betrug ihre Fahrzeit. Nur ganz knapp, nämlich 0,099 Sekunden, zurück lag Ashley Farquharson. Für die US-Amerikanerin war es das erste Podium ihrer Karriere. Ihr folgte mit Emily Sweeney (0,114) eine Landsfrau. „Es ist schön mit meiner Teamkollegin Ashley auf dem Podium stehen zu können“, sagte Sweeney, „es war sehr emotional, das gemeinsam zu erleben.“. Erst auf Platz vier ist Madeleine Egle, die überragende Siegerin vom Vormittag, mit 0,165 Sekunden Rückstand gelistet.  

Lake Placid Sprint World Cup Lake Placid, Egle / Kipp

Trotz ihres Erfolgs herrschten bei Selina Egle und Lara Kipp gemischte Gefühle. „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, einfach, gewaltig“, jubelte Vorderfrau Egle, „besser kann man in die Saison nicht starten.“ Etwas kritischer sah ihre Copliotin Kipp die Leistung und die Fahrzeit von 38,340 Sekunden: „Die gestrige Performance war besser, heute waren schon kleine Fehler dabei. Mit einen Zehntel Vorsprung zu gewinnen hat uns doch überrascht und zeigt, dass unser Speed definitiv gewaltig ist.“ Exakt 0,103 Sekunden betrug der Vorsprung vor dem US-amerikanischen Duo Chevonne Forgan und Sophia Kirby. Erneut auf dem dritten Platz gelandet sind Dajana Eitberger und Saskia Schirmer (Deutschland/0,137). „Es war noch einmal ein schöner Abschluss“, sagte Eitberger nach ihrem Weltcup-Debüt im Doppel, „wir haben das Training in beiden Wettkämpfen gut umgesetzt, damit hat von uns beiden keine gerechnet.“

Lake Placid Sprint World Cup Lake Placid, Men's Doubles

Mit Martins Bots und Roberts Plume konnten sich zwei Letten in die Siegerliste des Sprint-Weltcup eintragen. „Der dritte Weltcupsieg unserer Karriere heute war der erste Sprint-Sieg. Das motiviert uns sehr für kommende Aufgaben. Wir waren das erste Mal in Lake Placid und jeder hat uns vorher erzählt wie schwierig es ist. Die Bahn war sehr gut ausgebaut und wir fahren hier sehr gerne und freuen uns jetzt auf Whistler nächste Woche“, sagte Roberts Plume. In 38,872 Sekunden verwiesen Bots/Plume das österreichische Duo Thomas Steu und Wolfgang Kindl um fünf Tausendstelsekunden auf Platz zwei. „Natürlich wäre der Sieg drinnen gewesen, innerlich regen die fünf Tausendstel schon auf“, bekannte Steu, „aber natürlich sind wir mit dem ersten gemeinsamen Weltcupauftritt sehr zufrieden.“ Nur ein klein wenig ärgerten sich die Dritten Tobias Wendl und Tobias Arlt. „Wir haben den Schlitten an die Wetterbedingungen angepasst, dafür sind wir einen schlechten Lauf gefahren“, sagte Vordermann Wendl, „mit einem Lauf wie gestern hätte es an die Spitze reichen können.“ Zachary Di Gregorio und Sean Hollander, die Überraschungssieger vom Vortag, kamen lediglich auf Platz sechs, 0,222 Sekunden hinter Bots/Plume.

Das passende Fazit nach dem ersten Wochenende im EBERSPÄCHER Weltcup zog der deutsche Cheftrainer Norbert Loch: „Es waren sehr interessante Wettkämpfe mit sehr vielen verschiedenen Siegern und Athleten aus verschiedenen Nationen auf dem Treppchen.“