EBERSPÄCHER Rodel Weltcup Park City:
Summer Britcher und Jonas Müller bestehen Nervenprobe
Park City (FIL/13.12.2025) Nicht alle Damen und Herren sind mit der besonderen Situation beim EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup in Park City gleich gut zurechtgekommen, dass die beiden Läufe an zwei aufeinander folgenden Tagen ausgetragen wurden. Allerdings haben Summer Britcher (USA) und Jonas Müller (Österreich) ihre Führung souverän verteidigt.
Acht Jahre musste Summer Britcher warten, bis sie zu ihren fünf Erfolgen einen sechsten hinzufügen konnte. Auf heimischem Boden im Utah Olympic Park ist der 31-Jährigen dies gelungen. „Es ist unbeschreiblich, wieder oben auf dem Podium zustehen, vor meiner Familie und meinen Freunden“, jubelte sie nicht nur wegen ihrer Leistung, sondern auch wegen der von Ashley Farquharson, die als Dritte bei der Siegerehrung neben ihr stand. „Dass ich diesen Moment noch mit Ashley teilen darf, ist etwas ganz Besonderes.“ Dies empfand Farquharson ebenso: Das ist mein erstes Podium, nach dieser schwierigen Woche hatte ich das nicht erwartet. Aber mir sind zwei wirklich gute Läufe gelungen.“ Britchers Siegerzeit betrug 1:26,961 Minuten. Teamkollegin Farquharson war 0,109 Sekunden langsamer. Zwischen die beiden US-Amerikanerinnen konnte sich Verena Hofer (Italien) mit vier Tausendstelsekunden Differenz zu Farquharson schieben. Hofer stand ebenfalls zum ersten Mal auf dem Podium. Durch den Erfolg ändert sich für Britcher künftig die Herangehensweise an ein Rennen: „Man fragt nicht mehr, wie es laufen wird, sondern sagt sich: Hab einfach Spaß!“
Auf den Plätzen vier und fünf kamen mit Dorothea Schwarz (0,130 Sekunden zurück) und Winterberg-Siegerin Hannah Prock (0,180) zwei Österreicherinnen auf die Plätze. Auf Rang sechs folgte Merle Fräbel (0,264) vor Nathalie Maag (Schweiz/0,300). Um sechs Plätze auf Rang acht verbessern konnte sich Julia Taubitz. Die Gesamtweltcupsiegerin hatte 0,341 Sekunden Rückstand.
Während Britcher und Farquharson mit den Fans ausgelassen im Zielraum jubelten, verließ Emily Fischnaller tief enttäuscht die Bahn. Die 32-Jährige war nach Platz zwei zur Halbzeit durch die 19. schnellste Fahrt auf Platz 13 mit 0,535 Sekunden Rückstand zurückgefallen.
Nervenstark wie Summer Britcher war auch Jonas Müller. Der 28-jährige Österreicher war der einzige Rodler, der im zweiten Durchgang schneller als 45 Sekunden unterwegs war. Nach exakt 44,988 Sekunden fuhr er durch die Lichtschranke im Ziel. Damit baute er seine Führung nach dem ersten Lauf weiter aus. Sein siebter Weltcupsieg. In 1:29,640 Minuten hatte er 0,257 Sekunden Vorsprung auf Max Langenhan (Deutschland). „Diese Woche war sehr schwierig“, sagte Müller, „nach den beiden Stürzen im Training habe ich das Setup geändert und mich danach viel wohler gefühlt.“ Ähnlich äußerte sich auch Weltmeister Langenhan. Der Gesamtweltcupsieger der vergangenen beiden Winter fuhr zum ersten Mal auf der Bahn im Utah Olympic Park. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Die Bahn ist wirklich herausfordernd, ich war die ganze Zeit im Überlebensmodus. Es ging darum, den Schlitten sicher einzustellen, damit ich gerade runterkomme“, sagte er zu seinen Herausforderungen: „Aber ich bin jedesmal aus Kurve elf, zwölf quer rausgekommen, fast gestürzt. Dadurch reicht es natürlich nicht für Jonas, um dem ein bisschen Druck zu machen. Jonas hat einen sagenhaften Job gemacht – Gratulation.“
Ganz zufrieden mit sich und seiner Leistung war Leon Felderer. Der Italiener hatte als Dritter mit 0,508 Sekunden zwar schon einen ordentlichen Rückstand, freute sich aber über seinen ersten Podestplatz. „Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet“, sagte er glückstrahlend, „die Bahn gefällt mir, hier zu rodeln hat mir unheimlich viel Spaß gemacht.“ Knapp hinter dem 25-Jährigen folgte sein Landsmann Dominik Fischnaller (0,561 Sekunden zurück) vor dem US-Amerikaner Jonathan Gustafson (0,575). Hinter David Nössler (Deutschland/0,805) reihte sich Felix Loch (0,887) ein. Der dreifache Olympiasieger hatte sich mit der zweitbesten Zeit im zweiten Durchgang (45,006) von Platz 14 auf Rang sieben vorgearbeitet. Und war trotzdem nur bedingt zufrieden: „Heute bin ich oben gut durch die Kurven zwei und drei gekommen, ohne den Fehler unten wäre es mit Sicherheit noch ein wenig weiter nach vorne gegangen. Jetzt bin ich etwas zufriedener.“




